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MV Agusta: Moto2 soll das Vorspiel für MotoGP sein

Von Ivo Schützbach
MV Agusta wittert im Umstieg auf Dreizylinder-Einheitsmotoren für die Moto2-Saison 2019 einen Vorteil. In der Supersport-Weltmeisterschaft ist der Hersteller aus Varese mit der Dreizylinder-F3 seit Jahren erfolgreich.

Während des Superbike-WM-Events in Imola bestätigte MV Agusta Technical Director Brian Gillen gegenüber SPEEDWEEK.com im Exklusiv-Interview den Einstieg in die Moto2-Weltmeisterschafte für die Saison 2019.

Dass sich MV Agusta ausgerechnet das Forward-Team von Giovanni Cuzari als Partner ausgesucht hat, liegt wohl in erster Linie an der Bekanntschaft zwischen MV-Agusta-Eigentümer Giovanni Castiglioni und Cuzari. Es würden sich konkurrenzfähigere und ehrenhaftere Teams anbieten.

Aber Cuzari hat das Geld aufgetrieben, um das Projekt anzustoßen. Ob er die gesamte Finanzierung des Projekts stemmen kann, darüber herrschen bei MV Agusta durchaus Zweifel. Dem Vernehmen nach wurden die bisher an Cuzari gestellten Rechnungen alle beglichen.

Mit 275 GP-Siegen und 75 Weltmeistertiteln war MV Agusta im GP-Sport die erfolgreichste Motorradmarke der ersten 30 Jahre. In der Superbike-WM kam die Nobelmarke aus Varese nie über vierte Plätze hinaus, in der Supersport-WM wurden zwar Siege und Podestplätze errungen, aber nie der Titel.

SPEEDWEEK.com sprach mit Brian Gillen über die Hintergründe des Moto2-Einstiegs.

Brian, Forward-Teameigentümer Giovanni Cuzari sagt, dass es fix sei, dass MV Agusta in die Moto2-WM einsteigt.

Das ist korrekt.

Das Chassis wird von Suter gebaut?

Suter ist ein Partner, ein Ausrüster, für ein MV-Agusta-Projekt. Wie in jedem Projekt kommen verschiedene Teile wie Räder oder Bremsen von Zulieferern, Suter ist einer davon. MV Agusta hat die Gesamtaufsicht über das Projekt.

Wird Suter seinen gewöhnlichen Moto2-Kastenrahmen für euch bauen oder reden wir von einem Gitterrohrrahmen?

Du wirst auf den ersten Blick erkennen, dass es eine MV Agusta ist.

Also ein Gitterrohrahmen?

(er schmunzelt)

Werden die Motorräder im Design von MV Agusta oder Forward sein?

Wie gesagt, es ist ein MV-Agusta-Projekt, keines von Forward und keines von Suter. Wenn du das Design, die Komponenten und die Konstruktion des Motorrads siehst, wirst du augenblicklich das Know-how und das Erbe von MV Agusta erkennen.

Weshalb habt ihr euch für Moto2 entschieden?

Ganz einfach: Man kann nicht mal schnell in die MotoGP-Klasse einsteigen, das haben wir uns für die Zukunft vorgenommen. Wir müssen erst mal einen Fuß in das MotoGP-Fahrerlager bekommen. Dort müssen wir lernen, wie alles abläuft. Dann wollen wir Fahrer entwickeln und daraus eventuell ein MotoGP-Projekt machen.

Wird es euch helfen, dass ab 2019 mit einem Dreizylinder-Motor gefahren wird? Ihr verfügt aus der Supersport-WM über viel Erfahrung mit diesem Konzept.

Für wichtiger als die Tatsache, dass es ein Dreizylinder-Triumph-Motor ist, halte ich die Regeländerungen. Jeder muss bei Null beginnen – wir ein bisschen höher, weil wir mit dieser Konfiguration bereits über Wissen verfügen. Das verschafft uns hoffentlich einen kleinen Vorteil.

Euer Team in der Superbike- und Supersport-WM wartet seit Jahren auf mehr Unterstützung, jetzt redest du über Moto2 und MotoGP. Wäre es nicht sinnvoller, erst in SBK Erfolg zu haben?

Diese Entscheidung hat das Top-Management getroffen. Sie entscheiden, wo investiert und wo Prioritäten gesetzt werden. Giovanni Castiglioni und Timur Sardarov sind die Eigentümer. Giovanni ist Präsident, Timur Vizepräsident und Geschäftsführer.

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