MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Marcel Schrötter (9.): «Wir waren 2021 nie schnell»

Von Oliver Feldtweg
Harte Fights: Marcel Schrötter (23) vor Navarro, hinten Remy Gardner (87)

Harte Fights: Marcel Schrötter (23) vor Navarro, hinten Remy Gardner (87)

Marcel Schrötter profitierte in Valencia vom Abbruch des Moto2-Rennens, denn beim Re-Start kam er besser weg. Platz 9 entsprach trotzdem nicht den Erwartungen, obwohl er den neuen Weltmeister besiegte.

Mit dem neunten Platz im neu gestarteten 16-Runden-Finale von Valencia beendete Marcel Schrötter die Saison 2021 als Gesamt-Zehnter der Moto2-Weltmeisterschaft. Tony Arbolino verabschiedete sich nach einem schwierigen Wochenende vom LIQUI MOLY Intact GP-Team.

Nicht weniger als 76.226 Zuschauer erschienen am Sonntag auf dem Circuit Ricardo Tormo zum WM-Finale. Die Stimmung erinnerte an alte Zeiten und sorgte für eine gebührende letzte Show der Saison.

Der zweite Platz im Warm-Up gab Marcel Schrötter nach einem starken Samstag zusätzliches Selbstvertrauen. Beim Start aus Reihe 5 war das Glück diesmal auf der Seite des Deutschen, als er einem Dreier-Crash in Kurve 2 von Marco Bezzecchi, Lorenzo Baldassarri und Xavi Vierge knapp ausweichen konnte. Das Rennen wurde abgebrochen und kurze Zeit später als 16-Runden-Sprint neu gestartet.

Beim Re-start kam der 28-jährige Bayer noch besser weg, er machte einige Plätze gut und war lange Zeit Teil der großen Spitzengruppe. Nachdem er Tom Lüthi, an dem bei dessen letzten Karriere-Start kein einfaches Vorbeikommen war, hinter sich lassen konnte, ging es von Position 7 dann noch hinter Sam Lowes und Jorge Navarro auf den neunten Platz. Marcel kam mit 7,9 Sekunden Rückstand auf Sieger Raúl Fernández ins Ziel und besiegte den frisch gekrönten Weltmeister Remy Gardner.

So konnte Marcel Schrötter die Saison mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis und mit 98 Punkten als WM-Zehnter versöhnlich abschließen. 

Für Tony Arbolino endete eine aufregende Rookie-Saison. Der 21-Jährige wagte mit dem LIQUI MOLY Intact GP-Team den Aufstieg in die Moto2-Klasse und musste in einem Jahr durch eine harte Schule. Er fuhr acht Mal in die Punkte, raste in Le Mans auf den vierten Platz und verlässt den Memminger Rennstall mit 51 Punkten auf dem 14. Gesamtrang. Nach einem schwierigen Valencia-Finale nahm der Italiener auf Platz 23 einen emotionalen Abschied von der Intact GP-Familie, denn er wechselt zu Marc VDS.

«Heute habe ich nach dem ersten Start etwas Glück gehabt, da ich da in einem Gemenge involviert war und es doch recht kritisch wurde», schilderte Schrötter. «Ich habe auch einige Positionen verloren, also habe ich von dem Neustart profitiert. Der zweite Start war deutlich besser, ich habe Boden gutgemacht, aber ich hatte dennoch das Gefühl, dass es nicht ideal lief. Ich habe zu lange gebraucht, um an Tom Lüthi vorbeizukommen.»

Schrötter weiter: «Ich hatte ordentlich Mühe, sauber zu fahren, habe dann meine Konstanz gefunden, aber es waren nicht die Zeiten wie erhofft. Ich habe alles versucht, um an Navarro heranzukommen, aber ein Fehler meinerseits hat das vereitelt. Wir gehen zwar mit einem Top-10-Ergebnis in den Winter, aber mit der Pace aus dem Qualifying wäre vielleicht sogar ein schönes Top-6-Resultat möglich gewesen. Dennoch war es ein solides Ende der Saison!»

«Aber wir müssen unsere Hausaufgaben machen und im Winter hart arbeiten, damit wir 2022 zu unserer alten Stärke zurückkehren können. Wir wollen kommende Saison wieder regelmäßig um die Top-6 fahren. Leider waren wir dieses Jahr nie wirklich schnell. Wir sind zum Teil von Platz 20 oder schlechter nach vorn in die Top-10 gefahren. Das zeigt, dass viel Potenzial vorhanden ist. Uns fehlt der reine Speed, vor allem im Qualifying. Zehnter in der Meisterschaft ist sicher nichts, wofür man sich schämen muss, aber das ist nicht das, wo wir hin wollen. Wir werden im Winter intensiv arbeiten und analysieren, um nächstes Jahr wirklich einen Schritt nach vorn zu machen. Das ist das Ziel.»

Moto2-Ergebnis, Valencia (14. November):

1. Raúl Fernández, Kalex, 16 Runden in 25:38,612 min
2. Fabio Di Giannantonio, Kalex, 0,517 sec
3. Augusto Fernandez, Kalex, + 0,786
4. Celestino Vietti, Kalex, + 2,393
5. Aron Canet, Boscoscuro, 4,978
6. Xavi Vierge, Kalex, 5,091
7. Sam Lowes, Kalex, + 5,415
8. Jorge Navarro, Boscoscuro, + 5,808
9. Marcel Schrötter, Kalex, + 7,941
10. Remy Gardner, Kalex, + 9,112
11. Tetsuta Nagashima, Kalex, + 9,420
12. Thomas Lüthi, Kalex, + 10,355
13. Stefano Manzi, Kalex, + 11,898
14. Marcos Ramirez, Kalex, + 12,088
15. Hafizh Syahrin, NTS, + 12,361

Moto2-Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1. Gardner 311 Punkte. 2. Raúl Fernández 307. 3. Bezzecchi 214. 4. Lowes 190. 5. Augusto Fernandez 174. 6. Canet 164. 7. Di Giannantonio 161. 8. Ogura 120. 9. Navarro 106. 10. Schrötter 98. 11. Vierge 93. 12. Vietti 89. 13. Roberts 59. 14. Arbolino 41. 15. Beaubier 50. 16. Bendsneyder 46. 17. Ramirez 39. 18. Chantra 37. 19. Manzi 36. 20. Dixon 30. 21. Arenas 28. 22. Lüthi 27. 23. Garzo 16. 24. Corsi 16. 25. Alduguer 13. 26. Bulega 12. 27. Dalla Porta 10. 28. Syahrin 9. 29. Nagashima 5. 30. Lopez 4. 31. Baldassarri 3. 32. Baltus 2.

Marken-WM Endstand:

1. Kalex 450 Punkte. 2. Boscoscuro 199. 3. MV Agusta 19. 4. NTS 11.

Team-WM Endstand

1. Red Bull KTM Ajo 618 Punkte. 2. Elf Marc VDS Racing Team 364. 3. Sky Racing Team VR46, 303. 4. Inde Aspar Team 192. 5. Federal Oil Gresini 173. 6. Idemitsu Honda Team Asia 157. 7. Liqui Moly Intact GP 149. 8. Petronas Sprinta Racing 123. 9. Speed Up 119. 10. American Racing 89. 11. Italtrans Racing Team 74. 12. Pertamina Mandalika SAG Team 73. 13. Flexbox HP40, 56. 14. MV Agusta Forward Racing 19. 15. NTS RW Racing GP 11.

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