MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Tony Arbolino: Gefangen im gnadenlosen Feld der Moto2

Von Thomas Kuttruf
Auch wenn der Neustart mit neuem Team und neuem Renngerät nicht zum Fiasko wurde, so hatte sich Tony Arbolinio doch einen anderen Einstand in die Rennsaison 2025 gewünscht. Eine Bestandsaufnahme aus dem Mittelfeld.

Der mittlerweile 24-jährige Tony Arbolino zählt zu den bekannten und auch bereits gefeierten Namen im Fahrerlager der Motorrad-Weltmeisterschaft. Denn seit seinem Eintritt in den Profisport im Jahr 2017 mischt Arbolino tapfer mit und zeigte auch nach seinem Aufstieg in die Moto2 zur Saison 2021 – die deutsche Intact-Mannschaft nahm den Italiener unter Vertrag – immer wieder auf.

Als «Tiger Tony» unter Marc-VDS-Führung zunächst Vierter, dann 2023 Zweiter der WM-Wertung wurde, da schien sogar die Zeit für einen Aufstieg in die Topliga des Paddocks gekommen. Auch weil vor zwei Jahren nur sehr wenige Plätze in der frei MotoGP waren, scheiterte der Aufstieg. Dem Gemüt Arbolinos scheint all das wenig gut bekommen zu sein. Denn der Pilot steckt im Mittelfeld der mittleren WM-Klasse fest.

Daran änderte auch noch nichts die Adelung von Pramac-Boss Paolo Campinoti, der Arbolino für sein neues Moto2-Projekt mit Yamaha und Technik-Partner Bososcuro auswählte. Die Ambitionen des neu zusammengestellten Teams unter dem Management des Ex-Piloten Alex De Angelis sind klar: Nach maximal kurzer Einstimmung auf die neuen Parameter muss es um Siege gehen. Doch genau diese Feinheiten sind in der Moto2 nicht zu unterschätzen, wie das Team in Thailand feststellen musste.

Startplatz 20 hinter Rookies wie Adrian Huertas oder Ivan Ortola und Rang 13 nach einem zähen Ringen um einige WM-Punkte mit deutlich unterfahrenen Piloten wie dem Chantra-Nachfolger Yuki Kunii. Es war die Kontinuität der Mittelklasse, die zu Beginn seiner fünften Moto2-Kampagne auch auf das Gemüt des Piloten drückte.

Arbolino: «In Thailand ging es nur darum, die Situation mit wenig Gefühl auf dem Bike zu meistern. Ich habe mich hauptsächlich darauf konzentriert, Fehler zu vermeiden und es ins Ziel zu schaffen. Gleich in den ersten Runden hatte ich große Probleme mit der Frontpartie – ich konnte nie meinen Rhythmus finden und eine saubere Runde fahren.»

Der Pramac-Pilot legte nach: «Infolgedessen war ich nicht nur auf einer einzelnen Runde langsam, sondern konnte auch nie ein vernünftiges Renntempo halten. Unter diesen Bedingungen blieb mir nichts anderes übrig.  Ein kleiner Trost ist, dass ich wenigstens ein paar Punkte holen konnte, auch wenn es klar ist, dass das nicht die Positionen sind, um die ich kämpfen möchte. Jetzt schaue ich schon nach Argentinien, wo wir einen Schritt nach vorne machen müssen.»

Müssen – so das Stichwort. Bereits nach einem WM-Rennen 2025 steht der einzige Top-Hoffnungsträger der Tifosi unter Druck.  Arbolino muss das Beste aus seiner gesammelten Erfahrung machen und sein gutes Gefühl für die argentinische Strecke nutzen.  Im März vor zwei Jahren hieß der Sieger in Termas de Rio Hondo Tony Arbolino.

Vor allem in den ersten Sessions des Wochenendes gilt es, sich in Fahrt zu bringen. Denn von einem mittleren oder gar hinteren Startplatz bis ganz an die Spitze zu brausen, das ist selbst für die ganz Guten in dieser Kategorie eine kaum lösbare Aufgabe – zu gering sind die Unterschiede auf eine Runde. Talent und Schnelligkeit standen noch nie in Frage, dochd der zweite GP der Saison 2025 dürfte ein entscheidender werden in der Karriere von Tony Arbolino.

Ergebnisse Moto2 Buriram, Rennen (2. März):

1. Manuel González (E), Kalex, 22 Runden in 35:13,072 min
2. Arón Canet (E), Kalex, +2,600 sec
3. Senna Agius (AUS), Kalex, +6,491
3. Diogo Moreira (BR), Kalex, +6,742
5. Marcos Ramirez (E), Kalex, +9,561
6. Barry Baltus (B), Kalex, +11,244
7. Jake Dixon (GB), Boscoscuro, +11,345
8. Daniel Holgado (E), Kalex, +13,174
9. Alonso Lopez (E), Boscoscuro, +14,188
10. Filip Salac (CZ), Boscoscuro +14,926
11. Albert Arenas (E), Kalex, +15,757
12. Deniz Öncü (TR), Kalex, +18,820
13. Tony Arbolino (I), Boscoscuro, +19,152
14. Adrian Huertas (E), Kalex, +19,999
15. Mario Aji (RI), Kalex, +20,750

WM-Stand nach 1 von 22 Rennen:

1. Manuel González, 25 Punkte. 2. Canet 20. 3. Agius 16. 4. Moreira 13. 5. Ramirez 11. 6. Baltus 10. 7. Dixon 9. 8. Holgado 8. 9. Lopez 7. 10. Salac 6. 11. Arenas 5. 12. Öncü 4. 13. Arbolino 3. 14. Huertas 2. 15. Aji 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Kalex, 25 Punkte. 2. Boscoscuro 9.

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