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Sandro Cortese: «Zu 60 Prozent ist es der Fahrer»

Von Günther Wiesinger
Techniker Jürgen Lingg, Sandro Cortese

Techniker Jürgen Lingg, Sandro Cortese

Sandro Cortese hält den Zeitpunkt für den Klassenwechsel für ideal gewählt. «Denn ich habe 2012 sehr viel gelernt.»

Die Inhaber des neuen «Dynavolt Intact GP Teams» sehen der Moto2-WM 2013 mit Freude und Spannung entgegen. Die Teamteilhaber Stefan Keckeisen, Wolfgang Kuhn und Jürgen Lingg (er fungiert gleichzeitig als Crew-Chief) haben mit langfristigen Verträgen und starken Partnern eine gesunde Basis für die nächsten zwei bis drei Jahre geschaffen. Es wird bereits darüber nachgedacht, für 2014 einen zusätzlichen deutschen Fahrer ins Team zu holen, am besten in der Moto3-Klasse. Schliesslich will Sandro Cortese nach zwei oder drei Moto2-Jahren in die MotoGP-WM aufsteigen.

Für die nächste Saison wird die Erwartungshaltung nicht zu hoch geschraubt. Aber 2014 oder 2015 soll Sandro Cortese in der Moto2-WM um den Titel fighten. «Wir sind ein kleines, feines Team», sagt Stefan Keckeisen, Besitzer der Memminger Firma Intact Akkumulatoren. «Und wir wollen nicht nur mitfahren.»

Sandro Cortese ist dankbar und froh, nach acht WM-Jahren in der Königsklasse endlich in die Moto2 aufsteigen zu können. «Ich wollte schon lange hoch, bin aber froh darüber, wie das jetzt gelaufen ist», versichert der 22jährige Moto3-Weltmeister. «Denn das Selbstvertrauen, das ich mir 2012 mit 15 Podestplätzen in einem Jahr angeeignet habe, das hätte ich nie in der Moto2 lernen können. Was ich in der vergangenen Saison gelernt habe, wird mich auch in der Moto2 sehr weit bringen. Denn ich kann jetzt auf meine Erfahrung zurückgreifen, selbst wenn es an einem Tag einmal nicht so gut läuft wie zuletzt in der Moto3. Dann kann ich mich fragen: Was habe ich damals in der Moto3 gemacht, um mit diesem Rückschlag fertig zu werden und wieder zum Erfolg zurückzufinden.»

«Im Endeffekt hat man ein Motorrad wie in der Moto3», ist sich Sandro bewusst. «Zu 60 Prozent liegt es am Fahrer. Es ist Kopfsache, wie man an die Sache rangeht. Man muss locker bleiben. Denken wir zurück an Phillip Island 2012. Das ist vielleicht ein gutes Beispiel. Ich bin ohne Druck gefahren. Nach dem Titelgewinn von Malaysia hat keiner mehr etwas von mir erwartet. Ich hatte schon alles gewonnen. Aber ich bin einfach drauflos gefahren. Es gibt mentale Sachen, die dir keiner beibringen kann. Man muss solche Momente erlebt haben und mit ihrer Hilfe wieder zurück zum Erfolg finden.»

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