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Sandro Cortese: «Ich will um Podestplätze kämpfen»

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese

Sandro Cortese

Sandro Cortese will 2014 wieder dorthin zurück, wo er schon war. Und er ahnt, dass Moto2-Neuling Maverick Viñales ein starker Gegner wird.

Sandro Cortese befindet sich mit dem Dynavolt Intact GP Team momentan zum Saisonausklang für drei Skitage in Alta Badia in Südtirol. Am 19. Dezember wird das Metall aus dem rechten Handgelenk entfernt, damit die Saisonvorbereitung möglichst früh beginnen kann.

Sandro, du hast deine erste Moto2-Saison mit 19 Punkten als WM-Zwanzigster beendet. Wenn du deine Leistung auf einer Skala zwischen 5 und 10 benoten müsstest: Welche Note würdest du dir geben?

Ich denke, vom Arbeitseinsatz haben wir alles gegeben. Keiner kann sich vorwerfen, dass er nicht das Maximum versucht hat. In dieser Hinsicht hat jeder eine 10 verdient.
Die Umsetzung dabei mit Platz 20 in der WM... Da ist es schwierig, eine Note zu geben. Es stellt sich die Frage: Womit ist man zufrieden?
Wenn ich jetzt WM-Sechzehnter geworden wäre, dazu hätte ich 55 Punkte gebraucht, das hätte zwar besser ausgesehen. Aber ob ich WM-14 bin oder WM-20., das interessiert niemanden. Es interessieren maximal die WM-Ränge 1 bis 3. WM-Siebter? Klar, das sind schöne Zahlen...
Ja, welche Note gibt man für den 20.-WM-Rang? Schwierig.
Wir alle möchten wieder dorthin zurück, wo wir schon einmal waren, als wir um Siege und Podestplätze mitgekämpft haben.

Mit dem neuen Moto3-Weltmeister Maverick Viñales kommt ein Rookie in die Moto2, der vom Talent vielfach mit Marc Márquez verglichen wird. Er ist in Almeria schon Bestzeiten gefahren. Sein Teamchef Sito Pons traut ihm den WM-Titel zu. Und du?

Es gibt immer wieder solche Talente. Bei Maverick hat man es 2011 im ersten 125-ccm-Jahr gesehen. Und man hat es 2012 gesehen. Er ist einer der stärksten Fahrer, die es im Moment gibt.

Was macht ihn so erfolgreich?

Natürliche Begabung und extremer Ehrgeiz.

An Ehrgeiz fehlt es ja bei dir auch nicht.

Aber vielleicht fährt Maverick manchmal mit weniger Kopf als ich... Das heisst nicht, dass er weniger intelligent ist. Er nützt das dann aus, um schnell zu fahren. Er ist dann perfekt konzentriert und macht so gut wie keine Fehler.
Bis zum Motegi-GP hat keiner gedacht, dass er noch Weltmeister wird. Er ist einfach ruhig geblieben und hat die Fehler der anderen ausgenützt.
Wie oft ist er Zweiter geworden? Acht mal? Und er hat nur drei Rennen gewonnen. So kann man auch Weltmeister werden. Denn am Schluss war er zwölf Punkte vor Rins.
Ich weiss nicht, ob Maverick 2014 Moto2-Weltmeister werden kann. Aber er wird auf jeden Fall sehr stark sein.

Ist es eine Belastung für dich, wenn du die zweite Saison bestreitest und dann so ein Rookie kommt, der schneller ist?

Ich bin 2010 mit Marc Márquez schon in einem Team gefahren, das war wesentlich beeindruckender. Denn man arbeitet in derselben Box, und der andere setzt das um, was man selber gerne machen und erreichen möchte.
Ich denke, diese Schule habe ich durchgemacht.
Es sind dann immer noch 34 andere, die man schlagen muss.
Wenn Maverick jetzt an einem Tag besser ist als ich, muss man versuchen, an diesem Tag alle anderen zu schlagen und zu tun, was möglich ist.

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