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Maverick Viñales: WM-Titel im ersten Jahr?

Kolumne von Günther Wiesinger
Moto3-Weltmeister Maverick Viñales macht den etablierten Moto2-Stars Kopfzerbrechen. Einige Experten trauen dem Neuling den Titelgewinn zu.

Die arrivierten Moto2-Fahrer wie Tom Lüthi beziehen Maverick Viñales nicht in den Favoritenkreis für 2014 mit ein. «Viñales ist kein Márquez», stellte der Schweizer Interwetten-Suter-Pilot beim Valencia-Test Anfang Februar fest. «Es sind alle vorne dabei, die wir vorne erwartet haben. Viñales war wieder schnell. Er ist sicher nicht schlecht. Aber Rabat, Kallio, Nakagami – es hat sich vorne nicht viel verändert, wie erwartet. Sicher, Viñales macht einen guten Job. Das habe ich eigentlich erwartet. Aber wir müssen abwarten. Ein Test ist noch kein Rennen.»

Aber der spanische Moto3-Weltmeister ist trotzdem ein besonderes Kaliber. Er gewann mit 16 Jahren gleich seinen vierten 125-ccm-WM-Lauf. Und auch 2012 räumte er auf der unterlegenen Moto3-Honda fünf GP-Siege ab.

Lüthis Teammanager Terrell Thien glaubt, noch eine andere Ursache für die aktuelle Valencia-Bestzeit von Viñales ausfindig gemacht zu haben. «Viñales hat weiche Dunlop-Reifen verwendet, die das Team noch vom Almeria-Test vorrätig gehabt hat», meint Thien. Die meisten Spitzenfahrer begnügten sich mit den Einheitsreifen von Dunlop.

Aber die Moto2-Zeiten haben ohnedies noch keine 100-prozentig verlässliche Aussagekraft. In Valencia wurde zwar mit den offiziellen Zeitnahme-Transpondern gefahren. Aber die Honda-Einheitsmotoren werden erst beim letzten IRTA-Test in Jerez im März eingebaut.Bei den jetzt eingesetzten Motoren gibt es verschiedene Tuningstufen.

Sito Pons, 250-ccm-Weltmeister 1988 und 1989, ist Besitzer des Tuenti HP-40-Teams und hat mit Maverick Viñales ein Riesentalent im Stall. «Maverick kann gleich im ersten Jahr Weltmeister werden», ist Pons überzeugt.

Der Finne Aki Ajo ist seit September persönlicher Manager von Viñales. «Maverick ist sehr ruhig und sehr professionell. Er verbessert sich ständig. Ich bin überzeugt, dass er 2014 jederzeit um Podestplätze fighten kann. Vielleicht kann er auch ein paar Rennen gewinnen. Aber jetzt habe ich den Mund vielleicht schon zu weit aufgerissen...»

Mag sein, dass Viñales kein Márquez ist. Aber er hat trotzdem alle Chancen, gleich in der ersten Moto2-Saison Weltmeister zu werden, was Márquez (gegen Stefan Bradl) 2011 nicht gelungen ist.

Die arrivierten Stars, die teilweise ihre fünfte Moto2-Saison bestreiten, wollen vorläufig nicht wahrhaben, dass Viñales über aussergewöhnliche Fähigkeiten verfügt. Das grenzt an Realitätsverweigerung.

Bei Marc Márquez wollte vor einem Jahr auch kein Rossi, kein Lorenzo und kein Pedrosa wahrhaben, dass hier ein Rookie im Begriff war, das Establishment durcheinander zu rütteln.

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