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Dominique Aegerter: Ist die Suter so gut wie Kalex?

Von Günther Wiesinger
Der Schweizer Suter-Moto2-Pilot Dominique Aegerter liebäugelt nach Platz 3 in Texas ein bisschen mit dem Titelgewinn. Der Nuller von Doha ärgert ihn – und der rechte Unterarm macht Beschwerden.

In der 125-ccm-Weltmeisterschaft konnte Dominique Aegerter von den Resultaten her nie an die Erfolge seiner Landsleute Tom Lüthi (Weltmeister 2005) und Randy Krummenacher (Platz 3 in Barcelona 2007) heranreichen.

Domis bestes 125-ccm-GP-Ergebnis: Platz 6 in Le Mans 2009. Der Eidgenosse fand keine Spitzenteams, kein Werksmaterial. Sein Förderer Olivier Métraux ermöglichte ihm für 2010 den Einstieg in die Moto2-WM im CIP-Team von Alain Bronec; es ging dann stetig aufwärts. WM-15, danach 2011 und 2012 jeweils WM-Achter. 2013 WM-Fünfter.

In der Moto2-WM hat Aegerter zuerst Landsmann Randy Krummenacher den Rang abgelaufen und 2013 als WM-Gesamtfünfter erstmals auch Tom Lüthi in der WM-Tabelle besiegt, natürlich auch wegen der schweren Ellbogenverletzung des Interwetten-Suter-Piloten.

Aber 2014 scheint der kampfstarke «Domi Fighter» auch noch seine letzte Schwäche abgelegt zu haben, nämlich das Qualifying. Auf dem Circuit of The Americas (COTA) drang der 23-jährige Rohrbacher erstmals in die erste Startreihe eines Moto2-Rennens vor.

Inzwischen hat Aegerter in Austin/Texas seinen dritten Moto2-Podestplatz nach Valencia 2011 und Assen 2013 sichergestellt, früher als je zuvor in der Saison.

Doppeltes Pech: In Katar ging ihm durch einen Motorschaden nach 33 punktebringenden Rennen in Serie ein Top-5-Platz durch die Lappen, deshalb liegt der Suter-MMX2-Piloten aus dem Team Technomag CarXpert in der Tabelle mit 16 Punkten nur an sechster Stelle. Rabat führt mit 45 Punkten vor Viñales (38), Kallio (33), Lüthi (26) und Corsi (22).

«Jetzt will ich endlich den ersten GP-Sieg holen, am liebsten gleich in Argentinien», stellte Aegerter nach Platz 3 in Texas gegenüber SPEEDWEEK.com fest.

Wir haben uns vor dem Abflug nach Buenos Aires mit dem schnellen Berner unterhalten.

Dominique, wenn du heute auf die WM-Tabelle schaust, wird dich der Ausfall von Katar besonders stark ärgern. Aber es sind noch 16 Rennen. Glaubst du an deine Titelchance?

Am meisten habe ich mich kurz nach dem Rennen in Doha geärgert. Jetzt habe ich in Texas viele Punkte geholt... Klar, ich liege 29 Punkte hinter Rabat. Aber bei den restlichen 16 Rennen kann noch viel passieren. Wenn ich immer so viele Punkte hole wie in Austin, kann ich den Nuller von Katar sicher gutmachen.

Das Saisonziel war ursprünglich, den fünften WM-Rang von 2013 zu verbessern. Musst du deine Ziele jetzt revidieren und versuchen, Rabat unter Druck zu setzen? Der spanische WM-Favorit wirkt nicht so überlegen wie bei den Wintertests?

So weit habe ich bisher nicht gedacht. Ich will die Saison vom letzten Jahr bestätigen und mich eventuell verbessern. Wenn ich ein paar Podestplätze mehr machen und meinen ersten GP-Sieg einfahren kann, dann werde ich sicher am Ende der Saison in den Top 5 oder Top 4 stehen.

In Texas hast du erwähnt, die ersten zwei (Rabat und Viñales) fahren Kalex. Grübelst du manchmal darüber, wo du mit einer Kalex stehen könntest?

Ja, es ist immer so... Wenn du zu Mitte oder am Ende der Saison viele Kalex vor dir hast, sagen alle: Ja, was ist mit Kalex? Dann denkt man vielleicht schon ein bisschen darüber nach, was wäre wenn...
Aber Marc Márquez hat 2012 mit Suter den Weltmeistertitel gewonnen, Lüthi ist auch mit Suter immer vorne dabei.
Ich sage immer: Die schnellen Fahrer sind auf Suter und auf Kalex konkurrenzfähig. Lüthi, Zarco und ich, wir beweisen das. Was mit den Aspar-Piloten Terol und Torres los war, weiss ich nicht.
Ich habe sicher ein super konkurrenzfähiges Motorrad.

Stefan Bradl hat 2010 in Estoril auf Suter gewonnen, 2011 ist er mit Kalex Weltmeister geworden. Er sagte: Mit der Kalex findet man meistens schneller ein brauchbares Set-up.

Ja, das sagen viele.
Für mich ist das Problem: Ich habe nicht die Möglichkeit gehabt, das Fabrikat zu wechseln. Deshalb werde ich mich jetzt auch nicht mit dieser Frage beschäftigen.
Ich habe jetzt mit der Suter einen dritten Platz rausgefahren. Wenn ich eine etwas bessere Abstimmung gehabt hätte und kein «arm pump», hätte ich vielleicht um den Sieg kämpfen können...

Die Taubheitsgefühle im rechten Unterarm hast du schon 2013 einmal gehabt?

Ja, ich weiss nicht mehr, bei welchem Rennen das war.

Wird da eine Operation nötig?

Ich werde das sicher genau beobachten. Ich werde mit den Ärzten der Clinica Mobile genau beratschlagen, was man machen könnte.

Bradl wurde im November 2012 von Dr. Mir operiert, weil er die Beschwerden nach dem Motegi-GP damals 24 Stunden lang gespürt hat. Wie lange hast du nach dem Rennen gelitten?

Sobald ich den Arm ein bisschen ausschütteln konnte, war es schon wieder gut.

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