MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Marcel Schrötter: Er muss rücksichtsloser fahren

Von Oliver Feldtweg
Mit der Mistral 610 des Tech3-Teams auf Platz 11, da freute sich Teamchef Hervé Poncharal. «Aber ich muss in den ersten Runden die Ellbogen mehr ausfahren», sagte er.

Der Bayer Marcel Schrötter erlebte einen abwechlungsreichen Motorrad-GP von Argentinien. Er chauffierte seine Mistral 610 auf den elften Rang und liegt jetzt in der WM-Tabelle auf Rang 14 – mit zwölf Punkten.

«Insgesamt bin ich mit diesem elften Rang zufrieden», hielt «Celly» Schrötter fest. «Es hätte aber durchaus wieder ein Top-10-Ergebnis werden können. Wie schon so oft war ich nach dem Start um die Spur zu verhalten. Sicher gehe ich jedes Mal mit der Einstellung ins Rennen, aggressiv dagegenzuhalten. Aber wenn es in den ersten Kurven dermaßen eng zugeht und zudem einige bekannte Herrschaften immer wieder haarsträubende Manöver riskieren, dann entscheidet man in diesem Bruchteil einer Sekunde, auf Nummer sicher zu gehen. Ich verstehe diese Typen nicht, die jedes Mal für Chaos sorgen. Klar, es geht um Kampf und das Gewinnen von Positionen, trotzdem denke ich mir dabei, ich will doch das Rennen zu Ende fahren und nicht gleich in der erste Kurve stürzen.»

Nach dem Warm Up habe sich der Zustand der Piste nicht mehr geändert, schilderte Schrötter. «Also war es zum Zeitpunkt des Rennens abseits der Ideallinie genauso sandig, schmutzig und rutschig wie am Vormittag. Einigen war das anscheinend egal oder traf für sie nicht zu. Daher musste man unweigerlich vom Gas gehen, wenn innen einer daher gesegelt kommt. Doch dem ist nicht genug, weil außen ein anderer Kollege versucht, berühmt zu werden. Im Rennen herrschte jedenfalls wieder Chaos pur; deshalb habe ich in der ersten Runde viele Positionen verloren. Mein Start selber war auch nicht unbedingt ein Vorzeigebeispiel. Daran muss ich noch arbeiten, genauso wie an dem Punkt, von Beginn an angriffsfreudiger zu agieren. Daran führt in der Moto2 eben kein Weg vorbei.»

«Ab Runde 2 war mein Rennen in Ordnung. Ich bin diesmal besser in meinen Rhythmus gekommen und habe dann viele Zweikämpfe gewonnen. Später hatte ich freie Bahn und kam der Gruppe vor mir näher, obwohl es zum Aufschließen nicht mehr gereicht hat. Manchmal hatte ich beim Schalten Schwierigkeiten, deshalb konnte ich nicht kontinuierlich aufholen», stellte Schrötter fest. «Es freut mich, dass wir das Motorrad gut für die Distanz abgestimmt haben. Der Reifenverschleiß hielt sich in Grenzen. Mit dem weichen Reifen hatten wir klarerweise nicht den super Grip, aber dafür über die gesamte Distanz bis auf geringen Abbau konstant gleichbleibend. In der letzten Runde bin ich meine schnellste Rennrunde gefahren. Das unterstreicht, dass das Motorrad gut vorbereitet war, meine Fitness passt und wir mit dem Gesamtpaket auf dem richtigen Weg sind. Immerhin habe ich dieses Ergebnis ohne viele Ausfälle aus eigener Kraft erreicht. Nächstes Mal werde ich in der Anfangsphase meine Ellbogen mehr ausfahren und im Zweikampf härter agieren. Dann werde ich bestimmt bald wieder unter den ersten Zehn ins Ziel kommen.»

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