Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Philipp Öttl/5.: «So perfekt und schnell wie möglich»

Von Sharleena Wirsing
Philipp Öttl auf der KTM des Teams Schedl GP Racing

Philipp Öttl auf der KTM des Teams Schedl GP Racing

Nur fünf Sekunden hinter Sieger Enea Bastianini preschte Philipp Öttl in Japan über die Ziellinie. Der KTM-Pilot aus dem Team Schedl GP Racing sicherte somit zum dritten Mal in dieser Saison ein Top-5-Resultat.

«Es war nicht einfach. Mit den vielen Bremszonen ist es anstrengend. Ich habe sehr hart gepusht, um näher heranzukommen, doch ich fuhr in den Dreck direkt neben der Strecke und verlor gleich ein paar Plätze. Zu Beginn konnte ich auf der Bremse nicht so attackieren, das ging erst später. Ich habe aber gewusst, dass ich eine gute Pace habe. Ich habe mich dann in der Gruppe nach vorne gearbeitet, bin an Giannantonio vorbei und sah, dass Bagnaia aus der Führungsgruppe herausfällt. Darum habe ich versucht, einfach immer den Speed hochzuhalten. Mir war klar, dass es das einzige Werkzeug ist, um diese Fahrer kaputt zu machen. Jede Runde so schnell und perfekt wie möglich zu fahren. In den letzten drei Runden mussten die hinter mir dann wohl abreißen lassen. Ich habe gar nicht mehr so oft auf die Boxentafel geschaut, sondern bin einfach gefahren, gefahren, gefahren. Meinen Rhythmus, meine Runden, sauber gefahren, damit der Kurvenspeed stimmt. Das war echt gut», freute sich Philipp Öttl nach dem Moto3-Rennen in Japan in der Box des Teams Schedl GP Racing.

In der WM-Tabelle rückt Öttl durch seinen dritten Top-5-Platz in dieser Saison auf die elfte Position nach vorne. Die Top-10, die sich der Bayer vor dem Saisonstart zum Ziel gemacht hatte, sind trotz seiner Verletzungspause nach Le Mans wieder in Reichweite. Er liegt neun Punkte hinter Jakub Kornfeil.

«Ich war hinten mit dem weichen Reifen unterwegs. In der Startaufstellung hatte ich dann gesehen, dass ihn relativ wenige Fahrer einsetzten, aber er hat relativ gut durchgehalten. Ich denke daher nicht, dass der Medium-Hinterreifen besser gewesen wäre. Mit dem Bike war ich zufrieden, der Grip war vorne [Anm.: Medium-Vorderreifen] aber nicht so gut wie im Warm-up. Da war alles noch ein bisschen besser. Aber durch die wärmeren Temperaturen war alles etwas schwieriger.»

Zeitweise war Öttl eine Sekunde schneller als Francesco Bagnaia vor ihm. «Ich habe versucht, jede Runde zu ziehen. Am Ende kam ich dran und konnte ihn überholen. Ich habe einfach versucht, es laufen zu lassen. Es war ein gutes Rennen. Bei zwei Rennen lagen wir zuletzt auf dem fünften Platz, als jedes Mal etwas dazwischen kam, jetzt habe ich ihn ins Ziel gebracht. Das war gut, obwohl ich den Fehler zu Beginn eingebaut habe. Ich bin zufrieden. Das Team hat wieder sehr gut gearbeitet.»

Öttl nahm nun Fahrt für die nächsten beiden Übersee-Rennen in Australien und Malaysia auf. «Ja, das stimmt. Wir waren seit der Sommerpause außer in Silverstone im Qualifying immer unter den ersten Zehn. Auch in den Rennen läuft es gut, wir haben einen guten Speed und seit der Sommerpause geht es mir auch mit meiner Hand besser», berichtete Öttl, der sich in Le Mans die rechte Elle und Speiche nahe des Handgelenks gebrochen hatte.

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