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Pit Beirer: «Honda hat einen guten Job gemacht»

Von Günther Wiesinger
Moto3-WM-Start in Termas de Río Honda: Von KTM ist nicht viel zu sehen

Moto3-WM-Start in Termas de Río Honda: Von KTM ist nicht viel zu sehen

KTM-Renndirektor Pit Beirer hat nach zwei Rennen in der Moto3-WM 2017 noch keinen Podestplatz feiern können. «Honda hat auf die richtigen Fahrer gesetzt», sagt er.

Das Team Red Bull KTM Ajo hat eine nicht gerade verheißungsvollen Start in die Moto3-Weltmeisterschaft 2017 hingelegt.

Nach zwei Rennen liegt Antonelli mit den neun Punkten von Katar (Platz 7) an zehnter Stelle, Teamkollege Bo Bendsneyder hat bisher null Punkte erobert.

Und auch etliche andere KTM-Hoffnungen ließen aus – Honda hat in Doha und Termas de Río Hondo jeweils alle die Podestplätze belegt. Joan Mir gewann zweimal vor John McPhee. Jorge Martin wurde zweimal Dritter!

Pit Beirer, Motorsport Director von KTM, macht sich keine Illusionen, was de Titelchancen für KTM betrifft.

Denn KTM hat für 2017 zu viele Topfahrer und Teams an Honda verloren, das Leopard-Team mit Mir und Loi, dazu Jorge Martin an Gresini-Honda, Fenati an das Ongetta-Honda-Team. Die SIC58-Squadra entschied sich am Schluß für Honda statt KTM, obwohl Paolo Simoncelli schon per Handschlag in Mattighofen zugesagt hatte. Und Red Bull Rookies-Gesamtsieger Ayumu Sasaki dockte beim malaysischen SIC-Honda-Team an.

Pit, Andrea Migno aus dem SKY VR46-Team ist immerhin WM-Vierter. Aber Antonelli enttäuscht als WM-Zehnter, Bulega ist nur WM-18. mit 2 Punkten. Das wird eine schwierige Moto3-Saison für KTM?

Ja, das kann ich eigentlich nur so bestätigen. Es schaut so aus, als sei die Moto3 momentan die schwierigste Klasse für uns.
Die Favoriten, die wir auf der KTM-Seite gesehen haben, die straucheln gewaltig.
Das sind halt alles junge Burschen, es geht da nicht immer nur linear bergauf.
Da müssen wir jetzt gemeinsam durch und schauen, dass wir die Jungs gemeinsam wieder in Schuss kriegen. Aber wir sind mit der Situation im Moment in keiner Weise zufrieden.
Der Auftakt war jetzt wirklich mal nicht gut.

Philipp Öttl hat bisher starke Leistungen gezeigt, aber der Nuller durch den Sturz in Katar wirft ihn auf den achten WM-Rang zurück.

Philipp hat in Katar eine super Leistung gezeigt, aber dann im Rennen einen Fehler gemacht. In Argentinien hat er mit Rang 4 eine solide Leistung gezeigt. Er hätte vielleicht noch mehr rausholen können. Aber wenn du beim ersten Rennen gleich rausfliegst, bist du beim zweiten Rennen natürlich ein bisschen vorsichtiger unterwegs.
Der Philipp ist schon so gut drauf, dass er aufs Podium fahren kann.
Es sieht für KTM momentan auf dem Papier extrem schlecht aus. Aber wenn man bedenkt, dass Philipp am Sonntag nur 0,6 sec auf den Ersten verloren hat, besteht kein Anlass für uns, alles radikal umschmeißen zu müssen.
Es sind Kleinigkeiten, die besser laufen müssen, dann steht sicher bald wieder einer von unseren Jungs auf dem Podium.

Es war ja nach den Transfers klar, dass sich Honda für 2017 besser verstärkt hat als KTM. KTM ist bei Bastianini abgeblitzt, bei Bagnaia, es gingen viele starke Fahrer weg.

Ja, es waren die genannten Verdächtigen. Einen Joan Mir hätten wir unbedingt gerne gehabt. Er hat bei uns 2016 ein Rennen gewonnen. Es ist keine Überraschung, dass er im Moment schnell ist.
Man sieht aber bei Bastianini, dass auch bei Honda nicht alle Bäume in den Himmel wachsen. Er hat schon zwei GP-Siege, er ist sicher ein guter Fahrer, aber wenn irgendeine Kleinigkeit nicht passt, sei es am Motorrad oder im Kopf des Fahrers, dann geht’s halt nicht. Er steht jetzt mit null Punkten da.
Honda hat im letzten Jahr einen guten Job gemacht. Sie haben Teams von KTM rübergerissen, sie haben auf die richtiger Fahrer gesetzt. Insgesamt ist das Fahrerpaket auf der Honda-Seite sicher stärker einzuschätzen als auf unserer Seite.
Wir haben zum Beispiel gedacht, dass Bulega und Bendsneyder sicherlich mit den besten Honda-Jungs mithalten.
Es ist halt mit Leopard ein Top-Team zu Honda übergelaufen, auch das SIC58-Team hat uns trotz eines Handshakes abgesagt.
Auf diesem Niveau schlägt das Pendel im Motorsport nicht immer in die gleiche Richtung aus. Irgendwann schlägt es auch wieder zurück.

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