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Romano Fenati: «Jetzt in einem echten Familien-Team»

Von Günther Wiesinger
Romano Fenati

Romano Fenati

Vizeweltmeister Romano Fenati, in Rossis VR46-Team im August 2016 in Ungnade gefallen, rechnet jetzt mit seinem alten Team ab. «Damals war ich in einem Media-Family-Team, jetzt bin ich in einem richtigen Familien-Team.»

Der Italiener Romano Fenati (21) wurde 2016 beim GP von Österreich in Spielberg nach dem Qualifying vom SKY VR46-KTM-Team fristlos entlassen.

Er hatte nur die elftbeste Zeit erreicht und musste sich dann – als er noch voll Adrenalin war – von Teamkoordinator Alessio «Uccio» Salucci anhören, mit solchen Ergebnissen könne er sich den Aufstieg in die Moto2-WM für 2017 abschminken. Denn der jüngere Nicoló Bulega war auf Platz 7 gelandet.

Fenati soll dann Uccio seinen permanenten Ausweis ins Gesicht geschleudert haben. Er wurde beurlaubt.

Einen Gefallen hat sich die Teamführung damals mit diesem Entschluss nicht getan. Denn Ersatzfahrer Lorenzo Dalla Porta blieb vieles schuldig.

Und der leere Moto2-Platz neben Pecco Bagnaia wurde dann für 2017 von Stefano Manzi übernommen, ein Notnagel, der in diesem Jahr in 17 Rennen nur 14 Punkte eingeheimst hat und in der WM an 24. Stelle liegt.

In der Moto3-WM reduzierte SKY VR46 das Aufgebot von drei auf zwei Fahrer, es blieben also nach dem Weggang von Fenati noch Bulega und Migno, der immerhin den Mugello-GP 2017 für sich entschied.

Aber mit den WM-Rängen 8 und 11 blieben Migno und Bulega in diesem Jahr weit hinter den Erwartungen zurück.

Jetzt wird umstrukturiert, die Crew-Chiefs wurden abgelöst, die Technikcrews werden personell umgebaut.

Ob damit alle Probleme gelöst werden, wird sich zeigen.

Aufmerksame Beobachter der Szene meinen, die Fahrer im SKY VR46-Team von Rossi stehen zu stark im Rampenlicht, der Leistungsdruck sei zu hoch, sie werden am Phänomen Valentino Rossi gemessen, sein Schatten sei übermächtig, das gelte teilweise auch für die anderen Fahrer der VR46 Riders Academy wie Lorenzo Baldassarri, Luca Marini und so weiter.

Naja, es finden sich natürlich Ausnahmen wie die Supertalente Pecco Bagnaia und Franco Morbidelli.

Aber vielleicht tut es Andrea Migno gut, wenn er nach dieser Saison ins familiärere Pull & BearAspar-KTM-Team wechseln kann. Dafür kommt der neue Moto3-Junioren-Weltmeister Dennis Foggia mit hohen Erwartungen ins SKY-VR46-Team – neben Bulega.

Der Karriere von Romano Fenati hat der Abschied von Rossi nicht ernsthaft geschadet. Er ist 2017 Moto3-Vizeweltmeister geworden.

Im privaten Team von Mirko und Giancarlo Cecchini hat der zehnfache GP-Sieger wieder zur alten Form und die Freude am Fahren wiedergefunden. Drei GP-Siege und fünf zweite Plätze hat er bisher in diesem Jahr erobert, insgesamt 235 WM-Punkte. Die Rossi-Schützlinge Migno und Bulega haben zusammen 199 Punkte eingeheimst.

In der nächsten Saison holt der 21-jährige Fenati den Aufstieg in die Moto2 mit einem Jahr Verspätung beim jetzigen Marinelli Rivacold Snipers-Team nach.

Und Fenati lässt inzwischen gern eine ironische Bemerkung fallen, wenn er auf die Vergangenheit beim VR46-Team angesprochen wird.

«Bei Cecchini bin ich jetzt in einem echten Familien-Team. Letztes Jahr war auch in einem Medien-Familien-Team», ätzte der Honda-Pilot aus Ascoli während der Übersee-Tournee.

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