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PrüstelGP: Die ersten vier Grand Prix mit Dirk Geiger

Von Günther Wiesinger
Dirk Geiger mit Teamchef Florian Prüstel

Dirk Geiger mit Teamchef Florian Prüstel

Weil Barry Baltus erst am Wochenende vom Jerez-GP den 16. Geburtstag hat, wird Dirk Geiger die ersten vier oder fünf Moto3-WM-Rennen 2020 auf KTM bei Prüstel fahren.

Neben dem Schweizer Jason Dupasquier, wird das sächsische PrüstelGP-Team am 8. März 2020 mit dem deutschen Nachwuchstalent Dirk Geiger in das erste Rennen der Saison in Qatar starten.

Dirk Geiger ist in der WM nicht ganz unbekannt, denn er sorgte zum Sachsenring Grand Prix in diesem Jahr als Wildcard-Fahrer der Moto3-Klasse mit seinem Bikedesign zu Ehren von Ralf Waldmann bereits für Aufmerksamkeit. Die Wildcard auf dem Sachsenring war eine Teamkooperation zwischen Kiefer Racing und PrüstelGP.

Seither bestand enger Kontakt seitens des Teams zu Dirk Geiger und seinem engsten Unterstützer und Förderer Peter Bales (PB Motorsport Events), der mit seinem Einsatz und Engagement in der Saison 2019 schon für den Deutschen Lukas Tulovic die Türen zum Moto2-Team Kiefer Racing geöffnet hat.

Dirk Geiger wird die ersten vier Rennen der Saison 2020 in Doha/Katar, Buriram/Thailand, den Austin/USA und Las Termas/Argentinien für den deutschen Rennstall PrüstelGP bestreiten und seine ersten Erfahrungen im WM-Zirkus sammeln.

Denn Stammfahrer Barry Baltus aus Belgien wird erst am Sonntag beim Jerez-GP 16 Jahre alt alt. Voraussichtlich wird Geiger deshalb auch beim Spanien-GP zum Einsatz kommen, denn Baltus darf am Training am Freitag und Samstag nicht teilnehmen – und ohne Quali-Zeit darf er das Rennen nicht bestreiten. «Wir diskutieren noch, ob Barry oder Dirk in Jerez fahren darf», meint Teamprinzipal Florian Prüstel.

Läuft alles nach Plan und Dirk Geiger kann sich in der Weltmeisterschaft behaupten, wird sich das PrüstelGP-Team für Wildcard-Einsätze unter anderem wieder für den Heim-Grand-Prix auf dem Sachsenring starkmachen.

Gemeinsam mit Geiger-Manager Peter Bales wird derzeit intensiv an einem Konzept gearbeitet, wie Dirk Geiger 2020 weitere Möglichkeiten erhält, Rennen auf einem Moto3-Bike zu fahren, um 2021 vielleicht sogar als Stammpilot bei PrüstelGP gehandelt zu werden. Dirk ist sechsfacher Deutscher Meister – angefangen von Pocketbike (DM 2010, 2011), über Minibike (DM 2012, 2013) und Sieger des ADAC Junior Cup (2015), bis hin zum ADAC Northern European Cup Moto3 (DM 2016, 2017). Seit 2018 betritt Dirk auch die internationale Bühne im European Talent-Cup als bester deutscher Fahrer.

Das internationale Leistungsniveau der Moto3-WM-Klasse ist enorm hoch, das fordert für die kommende Saison harte Arbeit, viel Disziplin und Geduld von allen Seiten, vom Fahrer wie auch von der Mechaniker-Crew.

Das Ziel der Prüstel-Familie steht bereits seit Übernahme des Rennteams zum Deutschland Grand Prix auf dem Sachsenring 2016, mit deutschen oder deutschsprachigen Fahrern an den WM-Start zu gehen, sobald es die Fähigkeiten eines Nachwuchstalents hergibt. Seither wurde viel investiert in den Ausbau der PrüstelGP Academy mit Sitz am Sachsenring zur Förderung deutscher Nachwuchstalente wie Freddie Heinrich, Lennox Lehmann oder Marvin Siebdrath.

2020 werden zwei deutsche Nachwuchspiloten die Chance haben, sich im neu gegründeten Northern Talent Cup unter Beweis zu stellen. Durch enge Zusammenarbeit mit dem ADAC Sachsen und der DORNA sollen weitere Weichen in Hinblick auf die Förderung deutscher Nachwuchspiloten gestellt werden.

Dirk Geiger: «Ein riesiges Dankeschön an die Prüstel-Familie und PrüstelGP für ihr Vertrauen in meine Fähigkeiten. Ein Dank geht natürlich auch an meine Eltern und mein Management, die mir diesen Schritt in die Moto3-Weltmeisterschaft ermöglichen. Und an alle Fans und Freunde da draußen, ihr werdet den besten Dirk Geiger sehen, den es je gab. Ich werde nicht nur antreten, um dabei zu sein, sondern möchte Deutschland auch gerecht vertreten und alle Motorsportfans begeistern.»

 Florian Prüstel (Managing Director): «Zu allererst freuen wir uns endlich bekanntgeben zu dürfen, dass wir die ersten vier WM-Rennen 2020 zum ersten Mal mit einem deutschen Fahrer bestreiten werden. Zum Einsatz kommt der 17-jährige Dirk Geiger.
Das Leistungsniveau in der Moto3 ist sehr hoch, deswegen ist uns die Entscheidung auch nicht leicht gefallen. Natürlich beobachten wir seit Beginn unserer aktiven Tätigkeiten in Moto3-Weltmeisterschaft 2016 den Markt deutscher Nachwuchsfahrer und unterstützen diese auch in den Nachwuchs-Meisterschaften, oft in Kooperation mit anderen Teams, die sich um die professionelle Betreuung und das Material kümmern. Das Konstrukt eines WM-Teams ist sehr komplex und oft komplizierter, als es von außen erscheint. Es fordert viel Engagement von jedem einzelnen Teammitglied und viele weitere Unterstützer und Förderer. Und auch die Kernmärkte unserer Sponsoren sind entscheidend, unter anderem bei der Wahl unserer GP-Fahrer. Dennoch stehen die Leistungskurve, die Fähigkeiten und das Potenzial der Fahrer im Vordergrund.»

Prüstel weiter: «Das Team ist seit letzter Woche zurück am Sachsenring. Nun liegt der Fokus voll auf der Vorbereitung der Saison 2020. Wir werden gemeinsam mit Dirk hart trainieren und dann im Februar die neuen KTM-Bikes testen in Europa und auch in Katar, bevor es dann Anfang März schon wieder in den ersten WM-Lauf geht. Wir freuen uns und hoffen auch weiter auf viel Unterstützung der deutschen Fans. Wir sind natürlich auch dankbar über jeden Förderer und Sponsor unseres Teams, damit auch die Nachwuchsprojekte nachhaltig ausgebaut werden können.»

Seit September 2019 ist auch die offizielle Fahrerpaarung PrüstelGP für 2020 in der Moto3-WM bekannt. Stammfahrer sind der 18-jährige, bisherige Red Bull Rookies Cup-Pilot Jason Dupasquier (Schweiz) und der noch 15-jährige Belgier Barry Baltus, der 2019 besonders in der Moto3 Junioren-Weltmeisterschaft mit dem vierten Gesamtrang für Aufsehen sorgte. Barry darf altersbedingt erst im Mai in der WM an den Start gehen. Doch das Team um Managing Director Florian Prüstel ist vom Potenzial des Belgiers überzeugt und will ihn unbedingt in der WM fahren lassen.

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