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Jerez: Harte Zeiten für Dupasquier, Kofler & Geiger

Von Waldemar Da Rin
Jason Dupasquier

Jason Dupasquier

Die drei deutschsprachigen Moto3-WM-Rookies Dupasquier, Kofler und Geiger landeten beim Jerez-Test auf den letzten drei Plätzen. Honda dominierte – Bestzeit für Ai Ogura aus dem Team Honda Asia.

Am Anfang des ersten Moto2-Trainings am Freitag in Jerez lag zuerst Marcel Schrötter vorne mit einer Zeit von 1:41,169 min. Was gar nicht so übel war, aber gegen Schluss fuhren Bulega und Nagashima schon 1:40er Zeiten und auch Vierge, Pons und sogar Bendsneyder auf der NTS überholten den Deutschen.

Im zweiten Run schaffte auch Fabio Di Giannantonio eine 1:40er Runde. Vierge verdrängte den Italiener aber gleich wieder von der Spitze.

Dann folgten die Moto3-Fahren und legten ebenfalls sofort ein flottes Tempo hin. Gabriel Rodrigo sofort wieder Schnellster vor Garcia und etwas überraschend Filip Salac, der Tscheche ist der neue Snipers-Teamkollege von Tony Arbolino, der weiter weit von der Spitze weg lag. Masia stürzte erneut, diesmal aber unbeschadet. Antonellis Honda blieb in der Box, da sich der Italiener gestern beim Sturz die Schulter ausgerenkt hat.

Tony Arbolino konnte sich auch im letzten Training nicht steigern und wirkte etwas niedergeschlagen. «So ein Test zählt eben schon, auch wenn es dafür keine Punkte gibt. Ich habe keine Ahnung, warum wir nicht noch keine Lösung gefunden haben. Wenn ich das Problem nicht hier lösen konnte, wo dann?»

Sein Teamchef Mirko Cecchini winkte ab. «In Valencia war er ja auch schnell.» Zudem gibt es vor dem Katar-GP in Doha noch einen Test. «Trotzdem mache ich mir etwas Sorgen», meinte Arbolino. «Es geht auf das erste Rennen zu und stehe einfach zu weit hinten. Die Daten meines Teamkollegen Salac nützen mir auch nichts, da ich einen ganz anderen Fahrstil habe.»

In der Moto3 gab es 2019 zwölf verschiedene Sieger, denn Sergio Garcia machte in Valencia im 19. Moto3-Rennen des Jahres das Dutzend voll: Kaito Toba (Doha), Jaume Masia (Las Termas), Aron Canet (Austin, Brünn, Aragón), Niccolò Antonelli (Jerez), John McPhee (Le Mans), Tony Arbolino (Mugello, Assen), Marcos Ramirez (Barcelona, Silverstone), Lorenzo Dalla Porta (Sachsenring), Romano Fenati (Spielberg), Tatsuki Suzuki (Misano), Albert ArenasBuriram) und Sergio Gardcia trugen sich in die Siegerliste 2019 ein.

In der Moto2 hingegen gewannen nur sieben Fahrer: Weltmeister Alex Márquez und Brad Binder je fünf Mal, dann Lorenzo Baldassarri und Augusto Fernandez (je 3x), Luca Marini (2x), Thomas Lüthi und Jorge Navarro, je 1x.

In der MotoGP siegten 2019 fünf unterschiedliche Asse. Marc Marquez (12x), Andrea Dovizioso (2x), Alex Rins (2x) und Maverick Viñales (2x) sowie Danilo Petrucci (1x).

Der Spanier Edgar Pons, der zweifache Moto2-Europameister, war bei den Tests erstaunlich schnell. Lag es daran, dass er die Strecke sehr gut kennt von der Spanischen Meisterschaft? «Nein, weil ich schnell bin», sagte er selbstbewusst. Und wo ist eigentlich sein Bruder Axel gelandet? «Er ist im Juli letztes Jahr auf die Philippinen ausgewandert.»

Axel Pons war eigentlich auch schnell, stürzte aber viel und verletzte sich immer wieder. «Er war als Rennfahrer immer unter Druck. Er ist jetzt glücklich, gesund und kann das Leben geniessen», meint Edgar.

Vater Sito hakte nach. «Axel war einmal dort im Urlaub und es hat ihm sehr gut gefallen. Jetzt ist dorthin ausgewandert, hat sich ein Stück Land gekauft und will darauf ein Ferienressort bauchen. Er ist glücklich damit und das ist das Wichtigste.»

Das Prüstel-Team erlebte mit den Rookies Jason Dupasquier und Dirk Geiger beschwerliche Testtage in Jerez.

Der Schweizer Jason Dupasquier hat bei Prüstel einen Zweijahresvertrag und mit CarXpert einen Hauptsponsor mitgebracht. Er ist also nicht unter Druck und kann das Abenteuer Grand Prix beruhigt angehen. Am Donnerstag lag er in einem Training nur 1,8 Sekunden hinter der Bestzeit, das war für den Anfang nicht so schlecht.

«Schon, aber eine Sekunde oder weniger wäre schon geil. Das wird jedoch noch ein bisschen Zeit brauchen», sagte Jason, der auch Montag und Dienstag schon auf der Strecke war. «Ich spüre das jetzt natürlich schon und bin müde, deshalb sind wir das letzte Training nicht mehr gefahren.»

Dass Carlos Tatay, der Red Bull Rookies Cup Sieger vom letzten Jahr, nicht viel schneller war, beruhigt ihn natürlich. «Klar schaue ich, was er macht. Im Rookies Cup war er immer eine Sekunde oder 1,5 Sekunden schneller als ich und ich nehme das als Vergleich. Auch Carlos ist in einem neuen Team und hat ein stärkeres Motorrad als früher. Vergessen wir nicht, das hier ist eine Weltmeisterschaft mit einem höheren Level. Im Team arbeiten wir gut zusammen und ich freue mich bereits auf Katar, es ist eine neue Strecke und ich bin gespannt, wie es dort läuft.»

Kann Jason von Tom Lüthis spanischem Riding Coach Alvaro Molina auch profitieren, wenn er ihm draussen zuschaut und dann Tipps gibt?

«Ja, sicher, aber wenn du draussen bist und versuchst eine schnelle Zeit zu fahren, musst mit anderen Fahrern zusammen sein, sonst ist es schwierig. Mein Ziel für dieses Jahr ist einfach, ein paar Punkte zu machen und zu lernen, lernen und nochmals lernen. Dann werden wir weiter sehen», meinte Dupasquier, der in den fünf Tagen am Dienstag harmlos übers Vorderrad gestürzt ist.

Prüstel-Teamkollege Dirk Geiger ist sich bewusst, dass er noch Zeit braucht, um sich an das stärkere Motorrad zu gewöhnen. «Am Donnetrstag lief es eigentlich ganz gut. Ich hatte mich bereits im ersten Training verbessert und gutes Gefühl gehabt. Dann sind wir aber im zweiten Run in die falsche Richtung gelaufen, was eigentlich okay war, weil wir dann wussten, in diese Richtung geht es nicht, trotzdem haben wir wichtige Informationen bekommen. Im letzten Run aber waren die Bedingungen schlechter und ich bin trotzdem fast gleich schnell gefahren und die Zeiten waren sehr konstant. Am Freitag konnte ich mich sogar deutlich verbessern und auch das Gefühl wurde immer besser. Insgesamt habe ich in diesen Tagen sehr, sehr viel gelernt. Nach meinem Einsatz als Ersatzfahrer für die ersten fünf Grand Prix werde ich dann in die CEV Junioren-WM wechseln, auch im Team von Prüstel, wo wir in der CEV das letztjährige KTM-Modell fahren. Ich möchte alle hier gemachten Erfahrungen dorthin mitbringen. Ich habe keinen Druck hier, dafür viel Spaß. Mir bleibt einfach Gas zu geben und noch mehr Gas zu geben», lachte Geiger.

IRTA-Test Jerez, Moto3, kombinierte Liste nach 3 Tagen

1. Ogura, Honda, 1:44,670 min
2. McPhee, Honda, + 0,005 sec
3. Rodrigo, Honda, + 0,314
4. Suzuki, Honda, + 0,506
5. Garcia, Honda, + 0,535
6. Raul Fernandez, KTM, + 0,602
7. Arenas, KTM, + 0,718
8. Kunii, Honda, + 0739
9. Salac, Honda, + 0,788
10. Deniz Öncü, KTM, + 0,847
11. Masia, Honda, + 0,881
12. Darryn Binder, KTM, + 0,898
13. Alcoba, Honda, + 0,915
14. Foggia, Honda, + 0,991
15. Migno, KTM, + 0,999
16. Vietti, KTM, + 1,010
17. Arbolino, Honda, + 1,071
18. Toba, KTM, + 1,090
19. Antonelli, Honda, + 1,102
20. Nepa, KTM + 1,170
21.
Sasaki, KTM, + 1,311
22. Fenati, Husqvarna, + 1,574
23. Lopez, Husqvarna, + 1,588
24. Yamanaka, Honda, + 1,605
25. Pizzoli, KTM, + 1,612
26. Pawi, Honda, + 1,612
27. Riccardo Rossi, KTM, + 1,705
28. Tatay, KTM, + 1,759
29. Dupasquier, KTM, + 2,275
30. Kofler, KTM, + 2,472
31. Geiger, KTM, + 3,426

Moto2-Test Jerez, Gesamtwertung nach 3 Tagen

1. Tom Lüthi, Kalex, 1:40, 326
2. Marco Bezzecchi, Kalex, 1:40,448, + 0,122
3. Nicolo Bulega, Kalex, 1:40,661, + 0,335 sec
4. Tetsuta Nagashima, Kalex, 1:40,670, + 0,344
5. Aron Canet, Speed Up, 1:40,710, + 0,384
6. Xavi Vierge, Kalex, 1:40,776, + 0,450
7. Jorge Navarro, Speed up, 1:40,809, + 0,483
8. Fabio Di Giannantonio, Speed Up, 1:40,816, + 0,490
9.
Remy Gardner, Kalex, 1:40,848, + 0,522
10. Jorge Martin, Kalex, 1:40,907, + 0,581
11. Edgar Pons, Kalex 1:41,042, + 0,716
12. Marcel Schrötter, Kalex, 1:41,609, + 0,743
13. Enea Bastianini, Kalex, 1:41,100, + 0,774
14. Lorenzo Baldassarri, Kalex, 1:41,137, + 0,811
15. Bo Bendsneyder, NTS, 1:41,164, + 0,838
16. Luca Marini, Kalex, 1:41,232, + 0,906
17. Somkiat Chantra, Kalex, 1:41,270, + 0,944
18. Augusto Fernandez, Kalex, 1:41,273, + 0,947
19. Joe Roberts, Kalex, + 0,975
20. Simone Corsi, MV Agusta, + 1,150
21. Marcos Ramirez, Kalex, 1:41,540, + 1,214
22. Hafizh Syahrin, Speed Up, 1:41,569, + 1,243
23. Stefano Manzi, MV Agusta, +1,390
24. Hector Garzo, Kalex,  +1,467
25. Jake Dixon, Kalex, 1:42,131, + 1,805
26. Jesko Raffin, NTS, + 1,811
27. Andi Fahrid Izdihar, Kalex, + 1,904
28. Lorenzo Dalla Porta, Kalex, + 1,961
29.
Kama Daniel Bin Kasmay, Kalex, + 6,013

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