Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Aki Ajo (KTM): «Haben ein spezielles Fahreraufgebot»

Von Günther Wiesinger
Das Red Bull KTM-Ajo Team hat 2021 schon fünf von acht möglichen GP-Siegen errungen. Und mit dem 16-jährigen Pedro Acosta hat er einen Rohdiament in seinen Reihen.

Das Red Bull KTM-Ajo-Team von Aki Ajo ist fulminant in die Saison 2020 gestartet. Nach dem Portugal-GP lag der finnische Rennstall in beiden Klassen (durch Acosta und Masia in der Moto3 und Gardner sowie Raúl Fernandez in der Moto2) mit beiden Fahrern auf den WM-Rängen 1 und 2. Inzwischen hat Ajo Motorsport 2021 alle vier WM-Rennen in der Moto3-Klasse gewonnen, in der Moto2 hat Remy Gardner weiter die Führung inne.

Vor der GP-Saison 2021 wollte sich Teambesitzer Aki Ajo nicht zu den Aussichten seiner Fahrer äußern. Aber jetzt verfügt der Finne über vier Titelkandidaten, auch wenn erst vier Grand Prix gelaufen sind. Aber in der Moto3 sind Acosta an erster und fünfte Stelle, in der Moto2 halten sich Gardner und Fernández auf den WM-Positionen 1 und 3.

Hat Ajo im Winter mit einer so vielversprechenden Ausgangsposition in seinen kühnsten Träumen gerechnet?

Immerhin hat Ajo 2021 von den bisherigen acht WM-Rennen nicht weniger als fünf gewonnen! Acosta sorgte in Jerez bereits für den insgesamt 90. GP-Erfolg von Ajo Motorsport. Das 100-Siege-Jubiläum könnte noch 2021 gefeiert werden.

«Es lässt sich immer schwer abschätzen, was man vor einer Saison von den Piloten erwarten kann», sagt Ajo im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Man weiß ja auch nie, wie das Level der anderen Fahrer ist. Aber schon im Herbst war klar, als wir zusammen mit Red Bull und KTM das Fahreraufgebot bestimmt haben, dass wir in unserer Struktur zwei gute Paarungen zusammengestellt haben. Ich hatte das Gefühl, das wir ein spezielles Fahreraufgebot in den Händen haben. Dieser Eindruck hat sich gleich beim ersten Test am Montag nach dem Portugal-GP in Portimão mit den neuen Fahren bestätigt. Doch wir konnten nicht erwarten und nicht wissen, dass die Saison sooo gut beginnen würde. Aber der Enthusiasmus war vorhanden, und die Basis und die guten Strukturen im Team waren auch da.»

«Ich rede da nicht nur von den Fahrern, denn unser Moto3-Team wurde in den letzten Jahren wieder von einem auf zwei Fahrer vergrößert. Und wir haben jetzt wieder ein-Top-Team, nicht ein Junior-Team mit einem einzigen GP-Talent wie damals mit Darryn Binder, als wir auch noch viel Augenmerk auf die Junioren-WM mit Deniz und Can Öncü gelegt haben. Durch diese Neupositionierung sind wir wieder ein Spitzenteam in der Moto3-WM geworden. Dazu kommt: Alle unsere Techniker sind seit vielen Jahren dabei. Deshalb sind wir mit viel Enthusiasmus in die Saison gestartet.»

Und da KTM 2020 die Moto3-WM mit Albert Arenas gewonnen hat, fiel es Ajo, Red Bull und KTM auch leichter, vielversprechende Siegfahrer anzulocken. Zu wurde Jaume Masia von Leopard Honda weggelockt. Das war nach der Saison 2017 noch anders, als Honda die ersten sieben WM-Ränge beschlagnahmt hat.

«KTM hat in den letzten zwei Jahren in der Moto3 mit dem Motorrad wirklich große Fortschritte erzielt», räumt Aki Ajo ein. «Das hat uns natürlich geholfen, unsere Teamstruktur noch schlagkräftiger zu gestalten.»

Jedenfalls hat Ajo Motorsport noch nie gleich die ersten vier Rennen des Jahres gewonnen. «Wir haben jetzt von den letzten sieben Moto3-Rennen sechs gewonnen, denn Raúl Fernández hat im Herbst zwei der letzten drei WM-Läufe für sich entschieden», rechnet Ajo zufrieden vor. «Wir befinden uns also in einer starken Phase. Aber du kennst mich: Wir bleiben mit den Füßen auf dem Boden. Ich habe in unserer viele Jahre langen Geschichte im Motorsport gelernt: Manchmal erlebst du Highlights, manchmal musst du schwierige Phasen verkraften. In Phasen des Erfolgs kannst du etwas Wichtiges erledigen: Du kannst dich auf schwierige Situationen in der Zukunft vorbereiten.»

Moto3-WM-Stand nach 4 von 19 Rennen:

1. Acosta 95 Punkte. 2. Antonelli 44. 3. Migno 42. 4. Fenati 40. 5. Masia 39. 6. Binder 36. 7. Sasaki 33. 8. Rodrigo 25. 9. Garcia 24. 10. Guevara 24. 11. Dupasquier 24. 12. Yamanaka 22. 13. Foggia 20. 14. Alcoba 18. 15. Toba 18. 16. Tatay 14. 17. Suzuki 12. 18. Salac 10. 19. Artigas 7. 20. Nepa 6. 21. Kunii 3. 22. Kofler 3. 23. Öncü 1.

Stand Marken-WM nach 4 Rennen

1. KTM 100 Punkte. 2. Honda 72. 3. Husqvarna 40. 4. GASGAS 36.

Stand Team-WM nach 4 Rennen:

1. Red Bull KTM Ajo 134 Punkte. 2. Avintia Esponsorama Moto3 58. 3. Rivacold Snipers Team 52. 4. Solunion GASGAS Aspar Team 48. 5. CarXpert PrüstelGP 46. 6. Indonesian Racing Gresini Moto3 43. 7. Sterilgarda Max Racing Team 40. 8. Petronas Sprinta Racing 36. 9. Red Bull KTM Tech 3 34. 10. Leopard Racing 27. 11. CIP Green Power 21. 12. SIC58 Squadra Corse 12. 13 BOE Owlride 6. 14. Honda Team Asia 3.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 4