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PrüstelGP: Neue Fahrer, neue Techniker und neue Bikes

Von Günther Wiesinger
Crew-Chief Stefan Kirsch hat gekündigt, er wird durch Massimo Capanna ersetzt. Statt mit KTM wird PrüstelGP 2022 mit CFMOTO fahren und mit dem neuen Fahrerduo Artigas und Tatay.

Das sächsische PrüstelGP-Team hat zwei enttäuschende Moto3-Jahre hinter sich, der Tiefpunkt musste beim Mugello-GP 2021 hingenommen werden, als Jason Dupasquier zu Tode stürzte. Er wurde nach der Sommerpause vom Tschechen Filip Salac ersetzt, der vom Snipers Honda-Team zu den Sachsen zurückkehrte und Teamkollege des Japaners Ryusei Yamanaka wurde.

Für die Saison 2022 wird das PrüstelGP-Team umgekrempelt. Die deutsche Moto3-Mannschaft war im Frühjahr 2016 aus den Trümmern des Racing Teams Germany entstanden und gewann gleich im ersten Jahr auf Peugeot mit John McPhee den Brünn-GP.

2021 trat der Rennstall von Ingo und Florian Prüstel zum dritten Mal mit KTM-Motorrädern an. Der Höhepunkte gelang 2019, als Prüstel mit Marco «Bez» Bezzecchi auf KTM drei Rennen gewann, um den WM-Titel kämpfte und schließlich auf dem dritten WM-Rang landete.

In den letzten zwei Jahren versuchte es PrüstelGP mit Nachwuchsfahrern aus dem Red Bull Rookies-Cup, die Ergebnisse ließen zu wünschen übrig, vor allem nach dem Tod des vielversprechenden Schweizers Jason Dupasquier (19), dem eine große Zukunft vorausgesagt wurde.

Der deutsche Crew-Chief Stefan Kirsch (59) hat gekündigt und zieht sich nach dieser Saison bei PrüstelGP zurück. Dazu ändert sich zumindest die Bezeichnung des Motorradmaterials, die Technik-Mannschaft wird ausgetauscht – nur vier Teammitglieder von 2021 bleiben 2022 an Bord, Tom Lüthi wird neuer Teammanager.

«Welche Aufgaben ich genau haben werde, muss noch definiert werden», sagt der 35-jährige Schweizer.

In den letzten Jahren fehlte bei Prüstel die Konstanz, was den Posten des Teammanagers betraf: 2018 wurde Ex-Rennfahrer Dirk Reißmann als Sportdirektor und Riding Coach verpflichtet, ihm folgte Tim Jüstel, der von KTM kam und sich vor einem Jahr vom Team trennte. Er kündigte seinen Job – und wurde nicht ersetzt.

Stefan Kirsch, der schon bei Peter Öttl als Cheftechniker arbeitete und dann in der IDM, CEV und Moto3-WM bei Sohn Philipp Öttl, wird für 2022 durch den Italiener Massimo Capanna ersetzt.

Capanna arbeitete 1997 schon für Loris Reggiani (Aprilia 250), dann kam er über das Mahindra Moto3-Team als Crew-Chief zu Gresini Racing in die Moto3. Da dieser Rennstall zugesperrt wird, war Capanna verfügbar.

Statt mit KTM wird PrüstelGP in Zukunft mit CFMOTO-Bikes antreten, die baugleich mit den KTM 250GP sein werden – wie auch die Maschinen von GASGAS und Husqvarna.

Dieser Deal wurde von den Verantwortlichen der Pierer Mobility AG eingefädelt, die deshalb auch bei der Auswahl der Technik-Mannschaft von einem Mitspracherecht Gebrauch machte und preiswerte Arbeitskräfte aus Spanien mit handwerklichen Mängeln nicht mehr im Team haben wollte.

CFMOTO ist ein chinesischer Motorradhersteller und strategischer Partner der Pierer Mobility AG.

Mit Xavier Artigas, der am Sonntag das Finale in Valencia gewann, und Carlos Tatay, wird auch die Fahrerpaarung beim neu formierten CFMOTO Racing PrüstelGP ausgetauscht.

Moto3-Ergebnis, Valencia (14. November):

1. Artigas, Honda, 23 Runden in 38:30,302 min
2. Garcia, GASGAS, + 0,043 sec
3. Masia, KTM, + 0,232
4. Salac, KTM, + 0,443
5. Öncü, KTM, + 0,540
6. Nepa, KTM, + 1,156
7. Guevara, GASGAS, + 1,209
8. Tatay, KTM, + 2,109
9. Antonelli, KTM, + 2,185
10. Sasaki, KTM, + 2,322
11. McPhee, Honda, + 2,791
12. Fenati*, Husqvarna, + 2,461
13. Foggia**, Honda, + 3,819
14. Adrian Fernandez, Husqvarna, + 13,298
15. Alcoba, Honda, + 13,348

*ein Platz nach hinten («track limits» in der letzten Runde)
** 3-Sekunden-Strafe (unverantwortliche Fahrweise)

Moto3-Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1. Acosta 259 Punkte. 2. Foggia 216. 3. Garcia 188. 4. Masia 171. 5. Fenati 160. 6. Antonelli 152. 7. Darryn Binder 136. 8. Guevara 125. 9. Sasaki 120. 10. Migno 110. 11. Deniz Öncü 95. 12. Alcoba 86. 13. McPhee 77. 14. Suzuki 76. 15. Artigas 72. 16. Salac 71. 17. Toba 64. 18. Nepa 63. 19. Rodrigo 60. 20. Yamanaka 47. 21. Tatay 40. 22. Adrián Fernández 30. 23. R. Rossi 30. 24. Dupasquier 27. 25. Kunii 15. 26. Kofler 10. 27. Bartolini 7. 28. Holgado 4. 29. Izdihar 4. 30. Azman 3. 31. Kelso 2. 32. Surra 1.

Marken-WM:

1. KTM 369 Punkte. 2. Honda 360. 3. GASGAS 266. 4. Husqvarna 166.

Team-WM:

1. Red Bull KTM Ajo 430 Punkte. 2. Valresa GASGAS Aspar Team 313. 3. Leopard Racing 288. 4. Red Bull KTM Tech3, 218. 5. Petronas Sprinta Racing 216. 6. Avintia Esponsorama 199. 7. Sterilgarda Max Racing Team 190. 8. Indonesian Racing Gresini 146. 9. Rivacold Snipers Team 146. 10. CarXpert PrüstelGP 110. 11. BOE Owlride 92. 12. CIP Green Power 77. 13. SIC58 Squadra Corse 76. 14. Honda Team Asia 19.

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