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Pedro Acosta: «Ich musste meine Karten ausspielen»

Von Nora Lantschner
Moto3-Weltmeister Pedro Acosta

Moto3-Weltmeister Pedro Acosta

Pedro Acosta legte einen Traumstart in seine WM-Karriere hin, musste aber auch schwierige Momente überstehen: Der 17-Jährige aus dem Red Bull KTM Ajo Team spricht über seinen Weg zum Moto3-Titel 2021.

«Ich kann es noch immer nicht alles glauben, aber ich denke, das ist auch ein guter Weg, um weiter zu arbeiten und zu lernen, so wie wir es machen», sagte Pedro Acosta im Saisonrückblick mit motogp.com zu seiner herausragenden Debütsaison in der Motorrad-WM.

Ein paar Fakten: Mit 17 Jahren und 166 Tagen kürte sich Acosta zum zweitjüngsten Weltmeister der Geschichte. Nur Loris Capirossi, ebenfalls als Rookie Champion, war bei seinem Triumph noch einen Tag jünger.

Ein Novum war Acostas WM-Einstand: Vier Podestplätze in den ersten vier Rennen seiner Karriere hatte kein anderer vor ihm geschafft. Der Red Bull-KTM-Ajo-Jungstar ist zudem der erst dritte Teenager, der noch vor seinem 17. Geburtstag drei oder mehr GP-Siege auf dem Konto hatte – neben Marco Melandri (3 Siege) und Maverick Viñales (4 Siege).

«Ins beste Team im Moto3- und Moto2-Paddock zu kommen, war ein guter Schritt für mich, um sagen zu können: ‚Jetzt bist zu in einem Top-Team, jetzt musst du es für dich schaffen und für die Jungs, die dich unterstützen‘», schilderte Acosta, der bereits in seinem zweiten Grand Prix seinen ersten Sieg feierte – noch dazu nach Start aus der Boxengasse.

«Der erste Sieg ist immer der Wichtigste», hielt der junge Spanier fest. «Alle dachten, mit dem Start aus der Boxengasse sei es unmöglich. Aber wenn wir 10 oder 13 Sekunden verlieren, warum sollten wir die 10 Sekunden nicht in 18 Runden aufholen können?»

Rückblickend weiß der Moto3-Weltmeister: «Die erste Saisonhälfte und der Sieg im ersten Rennen nach der Sommerpause waren wichtig. Als ich anfing, Fehler zu machen, passierte das deshalb, weil ich anfing viel an die WM zu denken», verwies er vor allem auf seinen Rennsturz in Aragón.

Der «Hai von Mazarrón» präsentierte sich insgesamt aber sehr reif für einen WM-Neuling. Und er verriet: «Wenn ich gewann, half mir die Familie, mit den Beinen auf dem Boden zu bleiben. Und wenn ich verlor, halfen sie mir, die mentale Stärke zu haben, damit ich mir selbst sage: ‚Du kannst es wieder schaffen.‘»

Während in der ersten Saisonhälfte noch GASGAS-Werksfahrer Sergio Garcia sein erster Verfolger war, war am Ende Leopard-Honda-Pilot Dennis Foggia sein einzig verbliebener Gegner im Titelkampf. «Foggia war in den letzten sechs Rennen der Stärkere. Wir mussten aber an uns glauben», betonte Acosta, der sich beim Algarve-GP in Portimão schließlich als Weltmeister feiern lassen durfte. «Ich hatte das Gefühl, dass ich alles unter Kontrolle hatte. Ich sagte schon am Samstagnachmittag: ‚Morgen werden wir eine Show sehen.‘»

Für Aufsehen sorgte dabei bereits im Warm-up des entscheidenden Grand Prix Acostas keckes Handzeichen in Richtung Foggia. «Ich hatte das ganze Wochenende lang ein blaues Bike hinter mir, ich musste also meine Karten ausspielen. Als ich ihn vor mir sah, sagte ich mir, jetzt war der Zeitpunkt gekommen, um ihn unter Druck zu setzen. Das half uns sicher ein bisschen», schmunzelte der 17-Jährige rückblickend.

«Ich glaube, es war das Jahr, in dem ich die größten Schmerzen hatte, mit den Stürzen in Assen und in Austin», erinnerte Acosta auch an zwei große Schreckmomente einer ereignisreichen Moto3-Saison. «Am Ende habe ich aber viel gelernt, auf und neben der Strecke, als Mensch. Ich habe gelernt, mich selbst zu kontrollieren, zu wissen, dass ich es schaffen kann, wenn ich jeden Tag 100 Prozent gebe.»

Moto3-Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1. Acosta 259 Punkte. 2. Foggia 216. 3. Garcia 188. 4. Masia 171. 5. Fenati 160. 6. Antonelli 152. 7. Darryn Binder 136. 8. Guevara 125. 9. Sasaki 120. 10. Migno 110. 11. Deniz Öncü 95. 12. Alcoba 86. 13. McPhee 77. 14. Suzuki 76. 15. Artigas 72. 16. Salac 71. 17. Toba 64. 18. Nepa 63. 19. Rodrigo 60. 20. Yamanaka 47. 21. Tatay 40. 22. Adrián Fernández 30. 23. R. Rossi 30. 24. Dupasquier 27. 25. Kunii 15. 26. Kofler 10. 27. Bartolini 7. 28. Holgado 4. 29. Izdihar 4. 30. Azman 3. 31. Kelso 2. 32. Surra 1.

Marken-WM:

1. KTM 369 Punkte. 2. Honda 360. 3. GASGAS 266. 4. Husqvarna 166.

Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 430 Punkte. 2. Valresa GASGAS Aspar Team 313. 3. Leopard Racing 288. 4. Red Bull KTM Tech3, 218. 5. Petronas Sprinta Racing 216. 6. Avintia Esponsorama 199. 7. Sterilgarda Max Racing Team 190. 8. Indonesian Racing Gresini 146. 9. Rivacold Snipers Team 146. 10. CarXpert PrüstelGP 110. 11. BOE Owlride 92. 12. CIP Green Power 77. 13. SIC58 Squadra Corse 76. 14. Honda Team Asia 19.

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