Valentino Rossi sucht das Glück

Neue Regeln für Ausrüstung, Fahrtauglichkeit und mehr

Von Nora Lantschner
Das künftige Mindestalter für die Moto3-Klasse beträgt 18 Jahre

Das künftige Mindestalter für die Moto3-Klasse beträgt 18 Jahre

Hinter den Kulissen werden auch im Hinblick auf das sportliche und technische Regelwerk sowie medizinische Vorgaben und disziplinarische Maßnahmen die Weichen für die MotoGP-Saison 2022 gestellt.

Die Grand Prix Commission, bestehend aus Carmelo Ezpeleta (Dorna), Paul Duparc (FIM) und Hervé Poncharal (IRTA), Lin Jarvis (Yamaha – MSMA) und Paolo Ciabatti (Ducati – MSMA) traf in elektronischen Meetings im November und Dezember eine Reihe von Entscheidungen, die ab sofort in Kraft treten.

Sportliches Regelwerk

Qualifikation für das Rennen

In allen Klassen muss der Fahrer mindestens eine Rundenzeit schaffen, die sich in den 105 Prozent der Zeit des schnellsten Fahrers in einer beliebigen Session des Freien Trainings oder des Qualifyings bewegt (bisher galt die 107-Prozent-Regel).

Mindestalter

Das Mindestalter wird wie bereits im Oktober angekündigt nach oben geschraubt:

  • Moto3: 16 Jahre (ab 2023 18 Jahre)
  • Moto2: 16 Jahre (ab 2023 18 Jahre)
  • MotoGP: 18 Jahre

Ausnahmen gelten in der Moto3-Klasse für den Gesamtsieger der Moto3-Junioren-WM und des Red Bull MotoGP Rookies Cups. Dennoch gilt in diesen Fällen ein Mindestalter von 15 Jahren, ab 2023 dann 16, 2024 muss der Fahrer mindestens 17 Jahre alt sein.

In der Übergangszeit dürfen auch Moto3-Fahrer, die 2022 als 16-Jährige in der Moto3-WM starten, 2023 weiterhin in der WM antreten.

Ersatz- oder Wildcard-Fahrer in der Moto2 und Moto3 müssen 2022 bereits mindestens 17 Jahre alt sein.

Technisches Regelwerk

MotoGP

Ein System zur Überprüfung der Motorräder, die mit einem passiven Ride-Height-System ausgestattet sind, wurde gutgeheißen. Wie bisher schon beim ersten Event der Saison ein Musterbeispiel oder detaillierte Zeichnungen des Aero-Bodys dem Technischen Direktor vorgelegt werden mussten, so wird nun auch ein 3D-CAD-Modell des Ride-Height-Systems gefordert.

Auf eine Anfrage von Bremsenhersteller Brembo, die auch vom Herstellerbündnis MSMA unterstützt wurde, gibt es zudem Änderungen, die den Durchmesser der Carbon-Bremsscheiben betreffen: Üblicherweise stehen 320 mm, 340 mm oder 355 mm zur Auswahl. Auf gewissen Strecken sind allerdings 340 mm oder 355 mm Pflicht.

Aktuell gilt dies für Motegi (Japan), Spielberg (Österreich) und Buriram (Thailand), wo nur 340 mm oder 355 mm erlaubt sind. Einzig im Falle eines Regenrennens wird diese Vorgabe hinfällig.

Diese Änderungen spiegeln sich in den zwei verfügbaren Brems-Paketen wider, deren max. Kosten auf 80.000 Euro festgelegt wurde.

Moto2

Am vorderen Kotflügel dürfen einzig zum Kühlen des Bremssystems Lufteinlässe angefügt werden, die vom Technical Director vor dem Einsatz auf der Strecke abgesegnet werden müssen.

Moto3

Die folgenden Bestandteile werden zu «Performance Parts» erklärt und müssen daher homologiert werden: der komplette Kabelbaum, die komplette Benzinpumpe, der Druckregler.

Schutzkleidung der Fahrer

Der Rennanzug des Fahrers, die Stiefel und die Handschuhe dienen ausschließlich dazu, den Fahrer im Falle eines Unfalls zu schützen. Jedes Teil, das einer verbesserten Aerodynamik dient, ist verboten.

Medizinisches Regelwerk

Fitness-Check («fit to race»)

Die Commission hieß eine Reihe von neuen Vorgaben gut, die sich damit befassen, wann einem Fahrer die Rückkehr auf die Strecke erlaubt wird. Dabei geht es vor allem um Kopfverletzungen und Gehirnerschütterungen, Verletzungen am Unterleib und Brustkorb sowie Muskel- und Knochenverletzungen (wie Frakturen, die operativ fixiert wurden, oder komplexe Brüche).

Helme

Der Helm, den ein Fahrer trug, der ins Medical Centre gebracht wurde, muss nach einem Crash vom Technical Director oder dem Technical Steward kontrolliert werden, ehe er dem Team zurückgegeben wird.

Im Fall einer Kopfverletzung wird der Helm dem FIM Laboratory an der Universität von Zaragoza übergeben. Der Helmhersteller wird über die exakten Ergebnisse informiert und kann der Analyse beiwohnen.

Disziplinarisches Regelwerk

Ein neuer Posten wurde eingeführt: «Judges of Facts» beurteilen künftig Frühstarts, Track-Limits-Vergehen und ähnliches. Deren Entscheidungen können nicht angefochten werden.

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