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Jaume Masià: Teamarbeit als Schlüssel zum Titel

Von Mario Furli
Mit vier Siegen und total zehn Podestplätzen aus 20 Grands Prix fuhr Jaume Masià 2023 zum Moto3-WM-Titel, allerdings mit dem Makel der viel diskutierten Vorgehensweise beim Katar-GP. Seine Antwort auf die Kritik.

Die Moto3-Titelentscheidung 2023 sorgte für viel Gesprächsstoff, weil Jaume Masià seinen WM-Rivalen Ayumu Sasaki im Flutlicht-Rennen von Lusail gleich zweimal von der Linie zwang und für seine Fahrweise von den Regelhütern eine Verhaltenswarnung («conduct warning») auf sein Dashboard geschickt bekam, aber keine Strafe.

Masiàs Leopard-Teamkollege Adrián Fernández half nach Kräften mit und kam Sasaki ebenfalls mit einem aggressiven Manöver in die Quere. Der Husqvarna-Intact-Pilot verlor auf diese Weise die Chance aufs Podium, Masià gewann und fixierte vor dem Saisonfinale in Valencia den Titelgewinn.

Auch Masiàs Aussagen direkt nach dem Triumph sorgten bei Beobachtern und Fans für hochgezogene Augenbrauen, mit etwas Abstand sprach er nun mit den spanischen Kollegen von «Marca» noch einmal über seine Herangehensweise im WM-Kampf und seine Reaktion.

Dass in Katar Aussagen wie «Ob es euch gefällt oder nicht, ein Spanier hat gewonnen» fielen, sei der Aufregung des Moments geschuldet gewesen, ruderte der achte spanische Moto3-Weltmeister (in der zwölften Saison seit Einführung der Klasse 2012) ein Stück weit zurück. «Es ist die Wahrheit, dass das MotoGP-Fahrerlager voller Spanier ist. Das lässt sich nicht leugnen und es stimmt, dass die Spanier die sind, die ganz vorne stehen. Aber dieser Kommentar von mir war falsch, es war ein Moment der Anspannung, der Adrenalinspiegel war sehr hoch. Vielleicht interpretierte ich einige Handlungen der Rennleitung falsch. Die Arbeit, die sie leisten, ist sehr kompliziert, und es ist schwierig, völlig unparteiisch zu sein. In einem nervenaufreibenden Moment reicht eine Kleinigkeit, um sich beleidigt zu fühlen, aber ich möchte betonen, dass ich keine anderen Fahrer beleidigen wollte.»

«Ich habe Glück, von Menschen umgeben zu sein, die mich sehr lieben», kam der 23-Jährige (und damit zweitälteste Moto3-Champion nach Albert Arenas) auf die teils heftige Kritik, die er und sein Team nach dem Titelgewinn ernteten, zu sprechen. «Eine Weltmeisterschaft gewinnt man über 20 Rennen, es hängt nicht von einem einzigen Rennen ab. Ich glaube, dass ich einen sehr guten Job gemacht habe, und dass wir in unserem Team sehr klar darüber gesprochen haben, was Teamarbeit bedeutet, dass wir uns gegenseitig unterstützen würden – etwas, das im anderen Team nicht so klar zu sein schien.»

Der Leopard-Honda-Pilot habe sich selbst auch die Frage gestellt, was in einem finalen Showdown in Valencia passiert wäre – gegen die vielen Fahrer aus der KTM-Gruppe. «Ich hätte das nicht gerne erlebt, aber ich habe eine Vorstellung von dem, was passiert wäre», meinte der vierfache Saisonsieger und einzige Honda-Vertreter in den Top-10 der diesjährigen Moto3-WM-Tabelle («Das sagt auch etwas aus»).

Der Schlüssel zum Erfolg sei das volle Vertrauen in seine Mannschaft gewesen, die unermüdlich gearbeitet habe, so der Spanier. «Wenn man eine Gruppe von Menschen sieht, die so entschlossen sind sich zu verbessern und zu gewinnen, kannst du nicht ruhig schlafen, wenn du nicht 120 Prozent gibst. Darüber dachte ich auch im Alltag zu Hause ständig nach. Für mich hatte ich zu jeder Zeit das beste Bike, trotz der Unterschiede in der Beschleunigung und so weiter. Ich stieg auf das Motorrad und dachte daran, dass es das beste Motorrad war und dass ich die beste Mannschaft und die besten Leute hatte. Das hat uns zum Ziel geführt.»

Mit dem Moto2-Aufstieg stellen sich die diesjährigen Moto3-Titelrivalen 2024 beide einer neuen Herausforderung – und Masià konnte sich eine kleine Kampfansage nicht verkneifen: «Mal sehen, wie sich Ayumu schlägt, ob er wirklich ein so guter Fahrer ist, ob es am Motorrad lag oder nicht... Das ist eine Sache, die wir sehen werden.»

Moto3-WM-Endstand nach 20 Rennen:

1. Masià, 274 Punkte. 2. Sasaki 268. 3. Alonso 245. 4. Öncü 223. 5. Holgado 220. 6. Ortolá 187. 7. Veijer 149. 8. Moreira 131. 9. Rueda 121. 10. Muñoz 113. 11. Toba 105. 12. Nepa 102. 13. Yamanaka 84. 14. Riccardo Rossi 79. 15. Artigas 77. 16. Furusato 63. 17. Kelso 61. 18 Bertelle 57. 19. Suzuki 50. 20. Fenati 35. 21. Salvador 31. 22. Adrián Fernández 25. 23. Ogden 24. 24. Farioli 19. 25. Migno 17. 26. Perez 15. 27. Fellon 6. 28. Azman 5. 29. Carraro 5. 30. Whatley 5. 31. Aji 4.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 394 Punkte. 2. Honda 327. 3. Husqvarna 307. 4. GASGAS 270. 5. CFMOTO 113.

Team-WM:
1. Liqui Moly Husqvarna Intact GP, 417 Punkte. 2. Leopard Racing 349. 3. Red Bull KTM Ajo 344. 4. Valresa GASGAS Aspar Team 329. 5. Angeluss MTA Team 289. 6. Red Bull KTM Tech3, 239. 7. SIC58 Squadra Corse 184. 8. CFMOTO Racing PrüstelGP 138. 9. MTHelmets-MSi 136. 10. BOE Motorsports 128. 11. Rivacold Snipers Team 97. 12. Honda Team Asia 67. 13. CIP Green Power 54. 14. Vision Track Racing Team 29.

Moto2-Test, kombinierte Zeitenliste, Valencia (27.11.):

1. Lopez, Boscoscuro, 1:33,061 min
2. Canet, Kalex, + 0,013 sec
3. Aldeguer, Boscoscuro, + 0,090
4. Gonzalez, Kalex, + 0,209
5. Arenas, Kalex, + 0,241
6. Dixon, Kalex, + 0,311
7. Arbolino, Kalex, + 0,322
8. Escrig, Forward, + 0,378
9. Baltus, Kalex, + 0,390
10. Chantra, Kalex, + 0,392
11. Foggia, Kalex, + 0,501
12. Masia, Kalex, + 0,526
13. Agius, Kalex, + 0,531
14. Guevara, Kalex, + 0,581
15. Bendsneyder, Kalex, + 0,630
16. Alcoba, Kalex, + 0,648
17. Salac, Kalex, + 0,662
18. Van den Goorbergh, Kalex, + 0,673
19. Darryn Binder, Kalex, + 0,764
20. Garcia, Boscoscuro, + 0,810
21. Ogura, Boscoscuro, + 1,055
22. Vietti, Kalex, + 1,189
23. Cardelús, Kalex, + 1,282
24. Moreira, Kalex, + 1,292
25. Aji, Kalex, + 2,173
26. Sasaki, Kalex, + 2,581
27. Öncü, Kalex, + 2,678
28. Artigas, Forward, + 3,230

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