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Intact: Riskante Strategie – dafür den Wunschfahrer!

Von Ivo Schützbach
Ungewöhnlich lange wartete Peter Öttl mit der Verpflichtung des zweiten Fahrers im Team Liqui Moly Intact GP für die Moto3-WM 2025. SPEEDWEEK.com verriet er, weshalb er diesen Weg einschlug.

Nach dem Rückzug von Sponsor Husqvarna und dem Aufstieg des WM-Dritten Collin Veijer in die Moto2-WM musste Peter Öttl seine Mannschaft für 2025 neu aufstellen, denn auch mit dem Japaner Tatsuki Suzuki (27) geht es nicht weiter. Als dessen Nachfolger kommt der Spanier David Munoz, dieses Jahr WM-Fünfter. Mit der Verpflichtung des zweiten Fahrers wartete der Liqui-Moly-Intact-Teamchef hingegen ungewöhnlich lange.

Eine Hürde stellte das Mindestalter in der Moto3 dar, ein Teilnehmer muss zu Saisonbeginn 18 Jahre alt sein. Ausnahmen gibt es nur für die Top-3 des Red Bull Rookies Cups und der Junioren-Weltmeisterschaft, bei ihnen sind 17 Jahre ausreichend.

Öttl hat sich inzwischen mit Guido Pini geeinigt, der am 10. Januar 17 wird. Der Italiener verpasste verletzungsbedingt die ersten fünf Rennen der JuniorGP-Saison, am Ende fehlten ihm als Zweitem dennoch nur 16 Punkte zu Champion Alvaro Carpe.

«Neben Munoz waren Guido Pini und Jesus Rios meine Wunschkandidaten, ich hatte gehofft, dass es einer der beiden in die Top-3 schafft», erzählte der Teamchef SPEEDWEEK.com. «Zu Pini besteht schon länger eine Beziehung. Mein Crew-Chief Emanuele Martinelli kennt ihn schon aus dessen Kindertagen, als er Pocketbike fuhr. Als er im Red Bull Rookies Cup war, war er immer bei uns in der Box, hat sich erkundigt und Ratschläge eingeholt. Deshalb kenne ich Guido schon länger und habe seine Rennaktivitäten beobachtet. 2022 hat er den European Talent Cup gewonnen, schon damals hat man gesehen, dass er das gewisse Etwas hat, nach dem man bei den jungen Fahrern immer schaut. Nach etwas, das ihn bei den vielen guten jungen Fahrern eventuell ein bisschen unterscheiden könnte.»

«Für ihn war es nach seiner Verletzung bei den Vorsaisontests schwierig, weil er es mit so wenigen Rennen unter die Top-3 schaffen musste», ergänzte Öttl. «Die Nervenstärke, die er zeigen musste, hat mich beeindruckt. Er musste jedes Rennen möglichst gewinnen und durfte auf keinen Fall ausfallen. Das ist etwas Besonderes, wie er das gemanagt hat und aus schwierigen Lagen und risikoreichen Situationen immer gut rausgekommen ist. Das ist genau das, was es in der Moto3 braucht.»

Manager Emilio Alzamora bestätigte gegenüber Öttl Ende Juni in Assen, dass Pini 2025 auf jeden Fall WM fahren werde, sofern er die JuniorGP in den Top-3 beendet. «Ab diesem Augenblick war er für uns ein Thema und ich war interessiert», erklärte der Bayer.

Pini hatte auch Anfragen von anderen Moto3-WM-Teams, unter ihnen Leopard, von denen wollte aber keines das Risiko eingehen, bis zum Finale der Junioren-WM Ende November zu warten. Liqui Moly Intact ist also auch für den Youngster ein Glücksfall.

«Entweder entscheide ich mich für den sicheren Weg und habe einen ordentlichen Fahrer, oder ich riskiere es mit einem Jungen», schilderte Öttl seine Herangehensweise. «Der Glaube ist da, dass Guido ein bisschen besser ist als die anderen. Das bisschen besser macht es aus, ob einer aufs Podium fährt. Denn gut sind die alle. Alzamora und ich haben etwas riskiert, im Endeffekt ist für uns alle die Rechnung aufgegangen.»

«Ich freue mich sehr, dass mein Traum, in die Moto3-Weltmeisterschaft aufzusteigen, in Erfüllung geht», so Pini. «Es gibt keinen besseren Weg, dies zu tun, als mit einem so erfahrenen Team wie Intact GP. Nach meiner schweren Verletzung zu Beginn des Jahres und all den Anstrengungen ist der zweite Platz in der JuniorGP und die Möglichkeit, in die Weltmeisterschaft aufzusteigen, ein wahr gewordener Traum. Ich möchte mich bei meinem Team bedanken, dass sie mir so viel Vertrauen geschenkt und bis zum letzten Rennen der JuniorGP gewartet haben, um mir diese große Chance zu geben. Ich werde sehr hart arbeiten, um alle Ziele zu erreichen und als Fahrer weiter zu wachsen. Ich kann den Saisonstart kaum erwarten!»


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