Ambrogio Next: Materialfrage noch offen?
Brad Binder auf der Suter-Honda
Der Italiener Fiorenzo Caponera, der mit Roberto Locatelli im Jahr 2000 immerhin die 125-ccm-Weltmeisterschaft gewonnen hat, will nach einigen mittelmässigen Jahren wieder zurück in die Weltklasse.
Jahrelang setzte Caponera in der 125er-WM auf Masse statt Klasse, teilweise liess er fünf Fahrer aufmarschieren. 2010 fuhren zum Beispiel Folger, Masbou, Fagerhaug, Marconi und Khairuddin für seinen Rennstall, der World Wide Race heisst.
2012 unterlief ihm in der ersten Moto3-Saison der Fehler, auf die italienischen Oral-Engineering-Motoren und modifizierte Aprilia-RSW-125-Fahrwerke zu setzen. Die Triebwerke waren aber zu schwach und zu wenig standfest, deshalb stieg das Team in Le Mans beim vierten Rennen bereits auf Suter-Honda-Maschinen um.
Aber die diesjährigen Fahrer Giulian Pedone (CH) und Simone Grotzkyj (I) enttäuschten. Schon im Sommer wurde über einen Fahrerwechsel diskutiert. Und der Schweizer Pedone eine Mitgift von mehr als 250.000 Euro mitbrachte, musste schliesslich der schnellere Grotzkyj über die Klinge springen und für Alex Márquez Platz machen, den jüngeren Bruder des Moto2-Weltmeisters.
Márquez fuhr immerhin regelmässig in die Punkte, wurde in Australien immerhin Siebter und beendete die Saison noch als WM-Zwanzigster. Damit landete er genau einen Platz vor Brad Binder, der 2013 mit Danny Webb (2012 auf der lahmen Mahindra punktelos) das neue Team Ambrogio Next Racing bildet.
Der 17-jährige Südafrikaner Brad Binder (auf der Kalex-KTM des niederländischen Teams RW Racing starker vierter Platz beim WM-Finale in Valencia) hat mit der Suter-Honda des Caponera-Teams am 18. November in Valencia das Finale der spanischen Moto3-Meisterschaft (CEV) gewonnen, vor vier Kalex-KTM-Piloten.
Trotzdem wurden zu Beginn dieser Woche von Webb und Binder in Almeria Vergleichsfahrten zwischen FTR-Honda und Suter-Honda gemacht. Suter-Marketing-Chef Andreas Leuthe ist überzeugt, das Ambrogio-Next-Duo werde 2013 auf Suter-Honda fahren.
Aber Schlitzohr Caponera behauptet, er habe sich noch nicht entschieden. «Wir müssen zuerst die Angebote der beiden Hersteller genau vergleichen», sagt er. «Dann werden wir uns entscheiden.»
