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Jakub Kornfeil: Durchbruch dank Topmaterial?

Von Günther Wiesinger
Jakub Kornfeil

Jakub Kornfeil

Mit der Kalex-KTM hat der tschechische Red-Bull-Rookies-Cup-Gesamtsieger von 2009 endlich ein Sieger-Motorrad.

Der Tscheche Jakub Kornfeil gewann 2009 den Red-Bull-Rookies-Cup vor dem Norweger Sturla Fagerhaug und hatte bisher in der kleinsten GP-Klasse keinen durchschlagenden Erfolg. Das soll sich 2013 ändern: Beim niederländischen Team RW Racing lenkt er eine Kalex-KTM; damit hat das 19-jährige Nachwuchstalent endlich Aussichten auf Spitzenplätze. 2012 war Kornfeil immerhin WM-Fünfzehnter. Er hat bei 17 Rennen 14 Mal gepunktet. Bestes Ergebnis: Rang 6 beim Heim-GP in Brünn. Wir haben Kornfeil (er debütierte 2010 beim Racing Team Germany in der 125er-WM) zu den Unterschieden zwischen der FTR-Honda des finanzschwachen Redox-Ongetta-Teams und seinem neuen Material und Team befragt.

Jakub, wie lässt sich deine Situation jetzt mit dem Vorjahr vergleichen? Du warst zuletzt am einzigen trockenen Testtag in Jerez Zehnter!

Insgesamt lässt sich dieses Team und dieses Motorrad mit den Gegebenheiten der Vergangenheit nicht vergleichen. Besonders beim Motor spüre ich beim Rausbeschleunigen aus den Kurven viel mehr Power. Das ist unglaublich! Im Top-Speed ist der Unterschied nicht so gewaltig. Ausserdem ist das Kalex-Chassis wirklich sehr gut. Wenn du mehr Motorleistung hast, brauchst du auch ein stärkeres Fahrwerk. Ich bin froh, dass wir uns für dieses Team, für diesen Motor und dieses Chassis entschieden haben.

Aber wir haben beim Chassis noch einige Arbeit vor uns. Besonders in Valencia haben wir drei Tage gebraucht, um ein besseres Set-up für die Gabel zu finden. Aber das ist uns dort nicht gelungen. Das war seltsam. Ich bin zwar auf Platz 11 gelandet, happy war ich aber nicht. Es fehlten nur 1,4 sec auf die ersten vier. Aber das entsprach nicht meinen Vorstellungen.

Dann sind wir nach Jerez gekommen. Im Trockenen war das Problem mit der Gabel immer noch vorhanden. Da wusste ich: Es liegt nicht an der Piste, wir haben ein Problem mit der Öhlins-Suspension. Wir haben viel ausprobiert, bis wir eine Lösung gefunden haben. Ich war schliesslich nur 1,6 sec hinter der Bestzeit; dann war ich erleichtert.

Wie haben sich diese Probleme geäussert?

Ich hatte kein Chattering, aber ich konnte die Maschine in den schnellen Kurven einfach nicht auf der Linie halten. Ich musste in den Kurven immer das Gas zudrehen. Sehr seltsam. Leider war der Tag vorbei, als wir die Abstimmung verbessert haben. Und am nächsten Tag hat es wieder geregnet. Immerhin haben wir jetzt eine Sorge weniger. Und ich weis: Mit diesem Motorrad kann ich mich noch sehr deutlich steigern.

Du bist das Motorrad schon vor den zwei IRTA-Tests in Almeria und Cartagena gefahren?

Ja, ja. Wir waren drei Tage in Almeria. Aber es fehlten einige Teile. Das Motorrad war absolut nicht startklar, als wir eingetroffen sind. Das Team hat zwei Tage nonstop gearbeitet, bis wir endlich losfahren konnten. Also konnten wir nur einen Tag trainieren. Das war schade. Wir haben dann entschieden, dem Kiefer-Team nach Cartagena nachzureisen. Dort konnten wir einen zusätzlichen Testtag absolvieren. Wir konnten nicht viele Runden drehen. Es war trotzdem sehr nützlich. Es war erst mein zweiter Testtag mit der Kalex-KTM.

Du hast Sponsor Redox vom Ongetta-CBC-Team, für das zu zwei Jahre gefahren bist, zu RW Racing mitgebracht?

Ja, Redox ist der Hauptsponsor. Das ist eine slowakische Firma für Abfallentsorgung. Eine grosse Firma; sie haben rund 200 Müllautos. Ich komme aus Mähren, nicht weit von Brünn entfernt, etwa 50 km südlich. Wenn ich in den Garten schaue, sehe ich nach 200 Metern einen Fluss, der bildet die Grenze zu Slowakien. Tschechien und Slowakien sind zwar getrennte EU-Länder, aber wir sind befreundet. Die Sprache ist auch ähnlich. Österreich liegt nur 35 km weg; trotzdem spreche ich nicht Deutsch. Dafür meine Freundin Dominika, die in Österreich zur Schule geht.

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