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KTM: Drei Titelanwärter in 3 verschiedenen Teams

Von Günther Wiesinger
Der WM-Zweite Luis Salom aus dem Red-Bull-Ajo-KTM-Team

Der WM-Zweite Luis Salom aus dem Red-Bull-Ajo-KTM-Team

Die KTM-Ingenieure stehen vor einer delikaten Aufgabe: Sie müssen drei Moto3-Titelanwärter zufriedenstellen – in konkurrenzzierenden Teams.

KTM dominiert in diesem Jahr in der Moto3-Weltmeisterschaft und rüstet bereits 16 GP-Fahrer aus – das halbe Startfeld. Und die Österreicher haben eine heikle Aufgabe zu lösen: Sie müssen drei Titelanwärter (Viñales, Salom und Rins) in drei verschiedenen Teams (Calvo, Red Bull Ajo und Estrella Galicia 0.0) zufriedenstellen.

Bei KTM erhalten alle GP-Fahrer identische Motoren, wie es im Reglement vorgeschrieben ist. Das gilt auch die acht Kalex-Piloten wie Folger, Granado, Öttl, Loi, Finsterbusch, Alt, Kornfeil und Iwema, die ein Alu-Chassis von Kalex engineering aus Bobingen einsetzen.

Die anderen acht KTM-Piloten verfügen über den in Munderfing gebauten Gitterrohrstahlrahmen mit WP-Federelementen. Bei Ana Carrasco gibt es eine Ausnahme: Sie steuert keine Werksmaschine, sondern einen Production-Racer mit GP-Kit.

Die Entwicklung steht bei KTM nicht still. Das war schon in der Saison 2012 so. «Letztes Jahr haben wir in den Rennen vier verschiedene Steifigkeits-Konfigurationen gefahren», erzählt Entwicklungsleiter Sebastian Risse. «Und wir haben natürlich nebenher in unserem Testbetrieb noch einiges mehr probiert. Das war auch einer der springenden Punkte für 2013. Wir haben beim 2013-Motorrad alles auf einen effektiven Stand gebracht, war wir 2012 provisorisch einfliessen haben lassen. Man muss oft um Probleme herumbauen, weil man die während der Saison aus Zeitmangel nicht angreifen kann. Es war Ziel des neuen Motorrads, all das einmal konsequent durchzuarbeiten.»

Luis Salom klagte zuletzt manchmal über Probleme beim Einlenken. Risse: «Bei all den Kommentaren der Fahrer, die wir da hören, bin ich mir sehr sicher, dass diese Probleme nichts mit dem Konzept zu tun haben oder am Rahmen liegen. Diese Schwierigkeiten müssen durch individuelle Abstimmungsarbeit gelöst werden. Der eine stimmt mehr kopflastig ab, der andere mehr hecklastig, mal mit steilerem oder flacherem Lenkkopfwinkel. Das ist so eine Art Spirale; man kommt immer näher zum Optimum. Auf dem Weg dort hin entsteht mal dieses und mal jenes Problem. Es ist nicht so, dass alle Fahrer über dasselbe Problem klagen. Von daher ist das der normale Entwicklungszyklus auf der Rennstrecke.»

Sebastian Risse sieht auch keinen Anlass, eines der KTM-Werksteams probeweise mit Öhlins-Elementen fahren zu lassen statt mit WP. Risse: «Wir wissen, dass wir mit WP gut dastehen. Durch unsere spezielle Verbindung zu WP gibt es keine Gedanken in diese Richtung. Wir vertrauen ihnen, sie vertrauen uns. Die Ergebnisse geben uns recht.» Zur Erinnerung: WP gehört zum KTM-Konzern und entwickelt in der Moto3-Klasse exklusiv für die Mattighofener.

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