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Maverick Viñales: Talentiert, besessen, schnell

Von Thomas Baujard
Moto3-WM-Leader Maverick Viñales (18) befindet sich im Calvo-KTM-Team in der besten Phase seiner Karriere. Sein Talent hat sich schon früh abgezeichnet.

Der Franzose André Laugier, Chefmechaniker bei Ana Carrasco im KTM Moto3-Team Calvo, hat die privilegierte Beobachtungsposition beim Phänomen Maverick Viñales. «Er ist wirklich ein aussergewöhnlicher junger Mann», erklärt der ausgewanderte Franzose, der seit Jahren in Madrid lebt.

«Maverick ist ein Katalane, hält sich gerne im Kreis seiner Familie auf. Es dauert jedoch eine gewisse Zeit, bevor er jemandem sein Vertrauen schenkt. Er hat sich in dieser Saison etwas geöffnet, aber er beschwert sich, dass ich ihm zurede, besser Englisch zu lernen. Ich habe Maverick entdeckt, als er neun Jahre alt war und mit einer 50-ccm-Metrakit an der Spanischen Meisterschaft teilgenommen hat. Er hatte schon immer die Eigenschaften eines guten Rennfahrers: Talent, Konzentration, Besessenheit, wie er an das Rennen herangeht. Auch am Speed hat es bei Maverick nie gemangelt. Er ist die Voraussetzung für einen Siegertyp.»

Calvo-KTM-Werkspilot Maverick Viñales ist erst 18 Jahre alt, führt aber in der Moto3-WM (zwei Siege, zwei zweite Plätze und ein dritter Rang in fünf Rennen) mit 106 Punkten vor Luis Salom (Red-Bull-KTM). «Ich bin nicht der Einzige, dem Maverick schon früh aufgefallen ist», sagt André Laugier.

Viñales wurde bis Ende 2012 von BQR-Blusens unterstützt, Teammanager Ricard Jové ist bis heute sein persönlicher Manager.

Er transferierte Maverick im Winter ins spanische Team LaGlisse von Jaime Fernández-Avilés, der in rechtliche Schwierigkeiten verwickelt ist. Er hat nämlich einen Team-Lkw verkauft, der Teambesitzer Luis d'Antin gehörte und muss womöglich nach dieser Saison für ein paar Monate ins Gefängnis.

«Avilés hatte den Mut, Maverick bei Blusens für rund eine halbe Million Euro aus dem Vertrag rauszukaufen», erzählt André Laugier, «obwohl er von KTM noch keine endgültige Zusage für Werksmaschinen hatte. Glücklicherweise, hat sich alles zum Positiven gewendet. Heute ist Maverick am Höhepunkt seiner Karriere, in einer Klasse, in der er sich wie zuhause fühlt. Seine grösste Stärke ist es, bis zum Äussersten zu kämpfen. Er ist in einer ausgezeichneten Position, Weltmeister zu werden.»

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