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Jonas Folger verletzt: «Muss Zähne zusammenbeissen»

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger: Haarriss in der rechten Hand

Jonas Folger: Haarriss in der rechten Hand

Jonas Folger ist beim Motocross-Training gestürzt und hat sich an der rechten Hand einen Knochen angebrochen. Trotzdem will er in Barcelona fahren.

Jonas Folger, beim Mugello-GP von der Pole-Position gestartet und danach nur auf Rang 6 gelandet, bangt um seine Teilnahme am Moto3-WM-Lauf in Barcelona.

Denn der 19-jährige Kalex-Kalex-KTM-Pilot ist beim Motocross-Training auf der Piste in Mantua auf einer Waschbrett-Passage gestürzt, er blieb eine Minute lang benommen liegen und spürte sofort einen stechenden Schmerz im rechten Handgelenk. «Da hat es mich leicht versetzt, dann bin ich von der Strecke abgekommen. Das ist saublöd gelaufen», schilderte Jonas Folger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Bei einer Röntgenuntersuchung wurden rechts Haarrisse in Elle und Speiche diagnostiziert. «Ich bin aufgestanden und habe sofort Schmerzen gehabt. Ich habe von Anfang an den Verdacht gehabt, dass ich mir die Hand gebrochen habe. Aber es ist nicht so schlimm, der Knochen ist nur angebrochen.»

Trotzdem will der zweifache GP-Sieger (Silverstone 2011 und Brünn 2013) am kommenden Wochenende beim Catalunya-GP in Barcelona unbedingt fahren. «Ich muss die Hand momentan ruhig halten, ich habe eine Schiene und eine Bandage bekommen», schildert Jonas. «Dr. Costa wird die Schiene an Donnerstag abnehmen und sich die Sache mal genauer anschauen. Dann muss ich halt im Training die Zähne zusammenbeissen. Von den Schmerzen her wird es von Tag zu Tag besser. Wenn ich die Hand ruhig halte, habe ich gar keine Schmerzen mehr. Aber wenn ich sie bewege und mal Druck aufbaue, habe ich leichte Schmerzen.»

Jonas, besteht die Gefahr, dass du nach dem ersten Training wieder absteigen musst? «Nein, wie gesagt, die Zähne zusammenbeissen, dann müsste es eigentlich gehen. Ich muss halt am Freitag mal schauen, wie stark die Schmerzen sind und wie ich sie aushalte. Notfalls muss ich im Training so wenig wie möglich fahren, mich schonen und schauen, dass ich wenigstens das Rennen durchziehen kann.»

Der Bayer war letzte Woche am Dienstag nach dem Mugello-Test mit seinem Kumpel Marcel Schrötter mit einem Kleintransporter Richtung Heimat gefahren, in dem auch die Crossmaschinen der beiden verstaut waren.

Joans Folger: «Radlfahren ist auch gefährlich»

Normalerweise wäre wohl nach dem GP-Wochenende und dem Dienstag-Test ein Ruhetag sinnvoller gewesen. Folger: «Ja, freilich, war das ein bisschen viel... Aber Marcel und ich hatten extra unsere Mopeds mit runter genommen. Wir wollten eh nur einen Tag trainieren. Es ist gleich im dritten Turn passiert.»

Folger (er fährt beim Crossen eine 350er-Viertakt-KTM) ist nicht der erste GP-Pilot, der sich während der Saison beim Crossfahren oder Supermoto-Training verletzt – Rossi, Lorenzo, Dovizioso, Bautista, Hayden und Co. hat es auch schon erwischt.

«Das Motocross-Training ist einfach wichtig», weiss Folger. «Mei, es kann beim Radlfahren genau so was passieren. Klar, das Risiko ist beim Motocross grösser. Aber das muss man auf sich nehmen.»

Mapfre-Teambesitzer Jorge Martinez hat die Botschaft natürlich nicht begeistert aufgenommen. «Natürlich ist es für einen Teamchef nicht schön, so etwas zu hören», ist sich Folger bewusst. «Aber wenn ich fahren kann, und davon gehe ich aus, da bin ich mir ziemlich sicher, dann werden wir das Beste draus machen. Die Saison wird wegen dem Haarriss nicht scheitern.»

Wird die Verletzung auf jeden Fall ein Handicap sein? «Ich kann erst nach dem ersten Training einschätzen, wie stark die Schmerzen beim Fahren sein werden. Ich glaube, dass ich sie auf jeden Fall aushalten werde», betont Folger.

Folger liegt in der WM-Tabelle mit 63 Punkten an vierter Stelle hinter Viñales (106), Salom (102) und Rins (81) und war zuversichtlich für Barcelona, nachdem beim Moto3-Test am Dienstag nach dem WM-Lauf in Mugello eine neue Fahrwerksabstimmung getestet worden war. «Der Test in Mugello war positiv, wir konnten einige neue Set-Up-Varianten für das Chassis testen, das war sehr nützlich. Wir haben viel gelernt für die nächsten Rennen.»


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