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Rossis Bruder Luca Marini: WM-Debüt in Misano fix!

Von Oliver Feldtweg
Luca Marini ist Zweiter in der Italienischen Meisterschaft

Luca Marini ist Zweiter in der Italienischen Meisterschaft

Luca Marini (16) wird am 15. September in Misano erstmals um WM-Punkte fighten. Valentino Rossis Halbbruder hat eine Wildcard erhalten.

Der Misano World Circuit ist für Valentino Rossi ohnedies eine spezielle Rennstrecke. Denn sein Heimatort Tavullia liegt nur 10 km entfernt. Von 13. bis 15. September wird sich dieses einzigartige Gefühl noch verstärken. Denn sein Habbruder Luca Marini wird dort für das Team «Twelve Racing» auf einer FTR-Honda (es ist die Vorjahresmaschine von Fenati) mt einer Wildcard in der Moto3-WM debütieren. Luca wurde am 10. August 16 Jahre alt. Er tritt mit der Startnummer 97 an und gab unseren Kollegen von motogp.com ein ausführliches Interview.

Luca, sechs Podestplätze und zweiter Gesamtrang in der Italienischen Moto3-Meisterschaft CIV. Aber es fehlt noch ein Sieg?

Ja, das ist es, was bisher fehlt in diesem Jahr. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir beim Finale in Mugello vor allen anderen ins Ziel kommen können. Ich glaube an den Titelgewinn, solange es mathematisch möglich ist. Ich gebe mich nicht geschlagen. Ich kann in Mugello eine gute Leistung bringen. Klar, 23 Punkte Rückstand, das ist eine Menge. Aber im Motorradrennsport kann viel passieren.

Ist dein Motorrad der Werks-Mahindra von CIV-Leader Andrea Locatelli nicht unterlegen? Ist der Unterschied gross?

Der Unterschied ist gross. Ich denke, sie haben ein Motoren-Update erhalten, deshalb haben sie eine deutlich bessere Beschleunigung. So sah es zumindest beim letzten Rennen in Imola aus. Ich glaube aber, dass dieser Faktor keine extrem wichtige Rolle spielt. Wenn wir arbeiten und uns anstrengen, können wir die Lücke vielleicht wieder schliessen.

Du bist jetzt offiziell als Wildcard-Fahrer für Misano bestätigt worden.

Wir waren nicht sicher, ob wir diese Wildcard beantragen sollten. Für uns war wichtiger, zumindest den zweiten Platz in der CIV abzusichern. Aber die Chance für das WM-Debüt war vorhanden. Diese Neuigkeit hat mich also nicht so sehr überrascht. Natürlich bin ich happy, dort mitfahren zu dürfen.

Ich möchte in Misano gute Arbeit leisten, dazulernen und so nahe wie möglich zur Spitze aufrücken. Wenn ich am Sonntag ins Ziel komme, will ich ein besserer Fahrer sein als Freitagfrüh.

Könnte dir dieser Misano-Auftritt die Türe für einen WM-Stammplatz 2014 öffnen?

Wenn ich in Misano gut abschneide, könnten sich dadurch sicher Möglichkeiten für die WM 2014 ergeben. Es wird aber sehr schwierig, deshalb legen wir unser Hauptaugenmerk auf die Italienische Meisterschaft. In Mugello werden wir sehen, wo wir stehen. Wenn ich den Titel gewinnen könnte, würde alles ein bisschen leichter gehen. Dann könnten wir leichter Sponsoren und ein gutes Team für den Aufstieg finden.

Aber zuerst müssen wir Erfolg haben.

In der Moto3-WM fahren bereits einige starke Italiener mit?

Ja, wir haben Romano Fenati und dazu Niccolò Antonelli. Beide sind sehr schnell. Aber leider existiert momentan ein sehr deutlicher Unterschied zwischen Honda und KTM. Wenn beide ein konkurenzfähiges Motorrad hätten, wären sie vorne dabei.

Ich bin mit Niccolò recht gut befreundet. Ich kenne ihn viel besser als Romano. Wir sehen uns sehr oft. Aber ich weiss nicht, wer wirklich der Bessere von den beiden ist.

Du fährst mit der Startnummer 97. Wenn man sie umdreht und auf den Kopf stellt, sieht sie wie eine 46 aus. Ist das ein Hinweis auf deinen Bruder Valentino?

Das ist wirklich ein Zufall... Mein Vater und ich haben das erst später bemerkt. Als ich klein war, musste ich eine Nummer auswählen. Ich wusste nicht, was ich nehmen sollte. So nahm ich für mein erstes Rennen die Nr. 97. Und dabei sind wir geblieben.

Wie ist das Verhältnis zu deinem Halbbruder?

Mein Verhältnis zu Valentino ist grossartig. Das war schon immer so. Jetzt bin ich etwas älter, deshalb sehen wir uns öfter, das ist klar. Wir treffen uns jeden Tag und gehen miteinander ins Fitness Centre. Unser Verhältnis hat sich vertieft. Es ist enger geworden. Aber es war ohnedies immer gut.

Glaubst du, dass du eines Tages um den MotoGP-WM-Titel fighten kannst?

Ich weiss es nicht. Valentino könnte das nächstes Jahr gelingen, In diesem Jahr hatte er bei manchen Rennen etwas Pech. Wenn er seine Beständigkeit verbessern kann und das Glück wieder auf seiner Seite ist, kann er noch einmal Weltmeister werden.

Wenn es schon Valentino nicht schafft, wen willst du dann als neuen MotoGP-Weltmeister sehen?

Marc Márquez. Er ist ein netter Kerl. Er ist mit meiner Mutter befreundet. Man kann sehen, dass er zu grossen Leistungen fähig ist – jetzt und in der Zukunft.

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