Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Dank Rossi & Co.: Italien mit vielen neuen Talenten

Von Günther Wiesinger
Das neue Sky VR46-Team: Bagnaia, Rossi, Teammanager Guareschi, Fenati

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Stehen die italienischen GP-Fans am Ende einer Durststrecke? 2013 erlebten sie nur einen GP-Sieg, der Nachwuchs versagte. Für 2014 sieht es viel erfreulicher aus.

Die italienischen MotoGP-Fans hatten eine ganze Weile nicht mehr viel zu lachen. Sogar der grosse Valentino Rossi hat von Oktober 2010 (Sieg in Sepang auf Yamaha) bis Ende Juni 2013 in Assen kein MotoGP-Rennen gewonnen. In der Moto3-Klasse ist Italien seit dem Jerez-Sieg von Romano Fenati am 29. März sieglos. in der Moto2 ist nach dem Klassenwechsel von Andrea Iannone auch nicht mehr viel los. Er hat zuletzt 2012 in Mugello gewonnen.

Die MotoGP-Stars versetzten die Tifosi früher in Mugello oft in Extase. Rossi gewann dort von 2002 bis 2008 sieben Mal hintereinander; 2003 erkämpften Biaggi und Capirossi hinter ihm die Plätze 2 und 3, 2005 war es genau so – mit Melandri an vierter Position!

Und heutzutage? Selbst dem grossen Rossi gelangen 2012 insgesamt nur drei Podestplätze. In diesem Jahr hat er bei 18 Rennen immerhin sechs Top-3-Ergebnisse geschafft.

Die Nachwuchssorgen der Italiener manifestieren sich in erster Linie in den WM-Kategorien Moto3 und Moto2. Fenati, Antonelli, Tonucci und Co. standen 2013 mit ihren Honda gegen die übermächtigen KTM auf verlorenem Posten. Das zeigt sich an den WM-Positionen: 10. Fenati. 16. Antonelli. 26. Tonucci.

125 ccm/Moto3: Zehn Jahre ohne Titelgewinn

Früher gewannen die Italiener (und Sanmarinesen) in der 125-ccm-Klasse einen Titel nach dem andern. Gresini (1985 und 1987), Cadalora (1986), Capirossi (1990 und 1991), Gramigni (1992), Rossi (1979), Locatelli (2000), Poggiali (2001), Dovizioso (2004) – seitdem ist Feierabend. Zehn Jahre Funkstille.

Auch in der Moto2-WM sieht es nicht viel besser aus. Simone Corsi feierte mit Rang 2 auf dem Sachsenring das beste italienische Ergebnis in der ganzen Saison 2013. In der WM kamen kein Italiener in der Gesamtwertung in die Top-Ten, dafür fuhren vier Spanier und zwei Schweizer in die Top-Ten!

Die triste Azzurri-Bilanz: 11. Corsi. 14. De Angelis. 16. Pasini, wobei wir den aus San Marino kommenden De Angelis ausnahmsweise als Italiener durchgehen lassen.)

Schwer zu glauben: In der Moto2-WM fuhren nur zwei echte Italiener mit! In der Moto2-Klasse traten in Mugello und Misano nicht einmal italienische Wildcard-Fahrer an.

In der mittleren Klasse räumten die Italiener früher serienweise Weltmeistertitel ab. Cadalora (1991 und 1992), Biaggi (1994, 1995, 1996 und 1997), Capirossi (1998), Rossi (1999), Melandri (2002), Poggiali (2003) und Simoncelli (2009) hiessen die letzten Triumphatoren.

Kein Rückenwind durch Aprilia

Eines ist klar: Die Italiener profitierten in dieser glorreichen Phase von der Dominanz von Aprilia, die Italiener wurden oft bevorzugt, später betrieb auch Gilera siegreiche Werksteams, dadurch wurden weitere italienische Piloten begünstigt.

So kamen bereits Nachwuchsfahrer zu erstklassigem Material. Roberto Locatelli gelang gleich bei seinem WM-Debüt als Wildcard-Fahrer die Pole-Position. Marcellino Lucchi gewann als Aprilia-Testfahrer mit 42 Jahren noch seinen ersten Grand Prix (250 ccm),
Aber jetzt wird alles getan, um diese Misere aus der Welt zu schaffen.

Das Team Gresini (Antonelli, Bastianini), Valentino Rossi mit dem Sky VR46-Projekt (Fenati, Bagnaia) sowie das San Carlo Team Italia (A. Locatelli, Ferrari) bringen Talente mit konkurrenzfähigem Material in die WM; das französische CIP-Mahindra-Team hat sich Tonucci geangelt.

Und mit Andrea Migno, Luca Marini, Nicolò Bulega, Stefano Manzi und Co. stehen bereits die nächsten Talente (zum Teil erst 14 Jahre alt) in den Startlöchern.

Es sind einige neue Champions im Anmarsch. Auch die Moto2-Klasse wird 2014 wieder von italienischen Talenten bevölkert – Franco Morbidell und Alessandro Nocco sollen die Routiniers wie Corsi und Pasini herausfordern.

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