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Jack Miller (2.): «Ich will hier unbedingt 25 Punkte»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller beim Australien-GP auf der Red Bull-KTM des Ajo-Teams

Jack Miller beim Australien-GP auf der Red Bull-KTM des Ajo-Teams

Jack Miller (KTM) hat seit dem Sachsenring-GP nicht mehr gewonnen, er liegt in der WM 25 Punkte hinter Honda-Star Alex Márquez. Jetzt träumt er vom Heimsieg.

Nach dem zweiten freien Moto3-Training von Phillip Island kam Jack Miller einige Zeit nicht zum Verschnaufen. Nach dem Debriefing mit seiner Red Bull KTM-Crew trat er hinter die Box. Dort wartete Wayne Gardner mit seinem Sohn Remy, der sich immerhin auf Platz 23 (unter 33 Teilnehmern) geschoben hatte.

Papa Wayne wollte ein paar Tipps für seinen Sprössling einsammeln, Remy hörte aufmerksam zu.

Dann erschien Chris Vermeulen, 2007 MotoGP-Sieger in Le Mans auf Suzuki, jetzt als TV-Kommentator unterwegs – als Kollege des ehemaligen Yamaha-Werkspiloten Kevin Magee.

Chris erkundigte sich über die Streckenbeschaffenheit und wollte Eindrücke aus der Sicht des Moto3-WM-Favoriten.

Miller war im ersten Training mit 1:37,370 min auf Platz 6 gelandet, im FP2 war ihm mit 1:37,033 min die Bestzeit gelungen. In der kombinierten Zeitenliste war die für Platz 2 gut. WM-Leader Alex Márquez steht auf Platz 6, ihm fehlen 0,236 sec zur Bestzeit.

Jack, du hast Efren Vazquez im zweiten Training um 0,032 sec auf Platz 2 verwiesen. Du bist gut gelaunt?

Ja, denn es war am Nachmittag windiger als in der Früh, trotzdem bin ich schneller gefahren. Wir haben uns gesteigert, ich bin mit gebrauchten Reifen sehr gute Zeiten gefahren. Es gibt nicht das geringste Drama.
Bei den Reifen habe ich auch dir härtere Option probiert, denn am Sonntag soll es wärmer sein als heute.
Aber man muss hier vorsichtig sein. Du kommst in Turn 1, das ist eine Rechtskurve, dann geht’s es dauernd linksrum, zwei Kurven lang, erst bei Honda-Corner geht’s wieder nach rechts, dort möchte dich die Kiste dann am liebsten abwerfen.

Hast du viel riskieren müssen?

Naja, ich hatte ein paar Schrecksekunden. Aber ich fühle mich komfortabel auf dem Motorrad. Die Piste ist rutschig. Man hat es ja bei den vielen Moto2-Stürzen gesehen... Aber es ist nur in zwei Kurven wirklich rutschig.

Ist Phillip Island eine Piste, die der KTM besser liegt als die Pisten in der jüngsten Vergangenheit?

Vielleicht... Das ist schwierig zu sagen. Das Motorrad funktioniert gut für uns. Wir haben vom Vormittag zum Nachmittag einen grossen Fortschritt gemacht. Wir können wirklich happy sein. Und es ist wichtig, dass uns mit alten Reifen gute Zeiten gelingen. Das wird im Rennen ausschlaggebend sein.
Ich hatte sehr viele, viele Runden auf diesem Reifensatz, dann bin ich damit noch die Bestzeit gefahren. Trotz des starken Winds. Damit sollten wir glücklich sein.
Aber wir haben noch einige Arbeit, wir müssen die Maschine für das Rennen noch besser abstimmen. Wir müssen bei Lukey Heights und für die Zielkurve noch ein perfektes Set-up finden. Dort wird sich in den letzten Rennrunden alles entscheiden.

Hast du hier gute Aussichten, erstmals seit dem Sachsenring 25 Punkte zu holen?

Ja, die Chance wird so gross sein wie immer... Und welch besseren Schauplatz für einen Sieg könnte es geben als in Phillip Island?
Aber eines nach dem andern. Zuerst müssen wir uns im FP3 gut auf der Affäre ziehen, dann gut durchs Qualifying kommen. Dann werden wir sehen, was wir am Sonntag bewerkstelligen können.

Ist es ein besonderes Gefühl, hier als Australier vorne mitmischen zu können? und Márquez ist eine halbe Sekunden langsamer?

Ja, es ist gut... Aber wir haben bei den letzten Rennen gesehen, die Trainings sind in der Moto3 nicht so aussagekräftig. Es hätte auch in Japan ein gutes Ergebnis rausschauen können.
Aber nach dem Pech der letzten beiden Rennen, vielleicht haben wir hier zu Abwechslung mal Glück.
Mein Ziel ist zu 100 Prozent klar: Ich will hier 25 Punkte holen. Das ist das, was wir brauchen. Hoffentlich kriegen wir sie.

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