Valentino Rossi sucht das Glück

Seitenwagen-WM Penza/RUS: Viele Wechsel

Von Axel Koenigsbeck
Starker Autritt: Bax/van den Bogaart

Starker Autritt: Bax/van den Bogaart

Nachdem die Teams aus Deutschland und der Schweiz kaum mehr Chancen auf einen Platz in den Top-Ten sahen, verzichteten sie auf die weite Reise zum Russland-GP.

Doch auch Fahrer anderer Nationen zogen es vor, eine Erholungspause einzulegen. So war das Starterfeld bis auf 22 Gespanne ausgedünnt. Entsprechend kamen auf dem bestens ausgebauten Kurs «Surskie Zori» von Penza, knapp 700 km südöstlich von Moskau, osteuropäische Teams zum Zuge, die in der WM bislang noch nie in Erscheinung getreten waren. Und auch Willi Liebl, der den Weg nach Penza nicht gescheut hatte, kam erstmals in dieser Saison zu WM-Punkten. Der mit tschechischer Lizenz startende Senior bestreitet nurmehr Motocross-Rennen, um im Selbstversuch seine Mefo-Fahrwerke zu testen.

Nach dem Ausfall von Gertie Eggink beim Lettland-GP eine Woche zuvor hatte Daniël Willemsen erwogen, mit Robbie Bax im Beiboot anzutreten. Doch da Eggink wieder fit war, disponierte das Team um. Gut für Margo Sonn, dass Bax vorsorglich mitgereist war. Dem Esten war nach Differenzen sein Beifahrer Elvijs Mucenieks abhanden gekommen, in der Not sprang der Niederländer ein. Mucenieks ersetze derweil im Team Daiders den noch an einer Knieverletzung laborierenden Beifahrer Lauris. Ebenfalls verletzungsbedingt fehlten die französischen Bigand-Brüder in Russland.

Auch wenn die Region von den andernorts wütenden Bränden und erhöhter Luftverschmutzung weitgehend verschont geblieben war, hatten die Akteure wiederum mit der heißen Witterung zu kämpfen. Beim ersten Start kam es zu einer Massenkarambolage, in die auch Jan Hendrickx/Tim Smeuninx, Etienne Bax/Ben van den Bogaart und Daiders verwickelt waren. Vaclav Rozehnal zog sich dabei einen Oberschenkelbruch zu, durch den auch die Beinarterie in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im Krankenhaus wurde der Tscheche fünf Stunden operiert und befindet sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Willemsen/Eggink konnten die anfangs führenden Titelverteidiger Joris Hendrickx/Kaspars Liepins kurzzeitig von der Spitze verdrängen. Doch dann unterliefen den Niederländern kleinere Patzer und Hendrickx fuhr zu seinem sechsten GP-Sieg. Bax gab eine nicht minder starke Vorstellung und kam noch vor Willemsen auf den zweiten Rang.

Ex-Vizeweltmeister Evgeni Sherbinin muss für den Rest des Jahres auf seinen immer noch verletzten Stammpassagier Haralds Kurpnieks verzichte. Um wenigstens bei Heim-GP mit von der Partie zu sein, heuerte er den jungen Ukrainer Roman Vasyliaka an. Der soll bekanntlich im nächsten Jahr bei Daniël Willemsen einsteigen. Nachdem er verletzungsbedingt in dieser Saison noch keine Rennen auf höchstem Niveau bestritten hatte, tat er sich auf dem schnellen Kurs von Penza etwas schwer, das Tempo mitzugehen.

Am kommenden Wochenende (21./22.8.) findet in Gerstetten der vorletzte Lauf zur Deutschen Meisterschaft statt. Welchen Ersatzbeifahrer Tabellenführer Peter Steegmans für den verletzten Sven Verbrugge mitbringen wird, ist offiziell noch nicht bekannt. Man darf aber davon ausgehen, dass der Niederländer Marc van Deutekom den Job übernimmt.

Resultate und WM-Stand finden Sie in der aktuellen Printausgabe Nr. 34 von SPEEDWEEK, seit 17. August an Ihrem Kiosk.

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