Crash von Toprak muss ein Weckruf sein

Classics Schwanenstadt: Zeitreise in die goldene Ära

Von Thoralf Abgarjan
Der zweite Lauf des ECMX-Classic Cups auf der früheren WM-Strecke in Schwanenstadt war eine Zeitreise in die goldene Ära des Motocross, in der innovative Technikentwicklungen stattfanden. Vor Ort war Cross-Ikone Kavinov.

Zweiter Lauf der Classic-MX-Europameisterschaften im österreichischen Schwanenstadt/Niederholzham: Mehr als 3000 begeisterte Classics-Enthusiasten feierten am vergangenen Wochenende bei bestem Rennwetter die mehr als 200 Piloten aus 14 Ländern auf ihren historischen Motorrädern.

Der MSV Schwanenstadt begann in den 1970er Jahren mit der Organisation von Motocross-Wettkämpfen und organisierte seit 1977 insgesamt 22 Motocross-WM-Läufe. Das Classics Event auf dieser legendären Naturstrecke war also auch eine Zeitreise in das goldene Zeitalter des Motocross-Sports.

Für die Classic Motorräder der Baujahre 1965 bis 1974 war der Hartbodenkurs wie geschaffen. Die Klänge der historischen Zweitakt-Geschosse vermischten sich mit den kernigen und tiefen Sounds der Viertakt-BSAs, umgarnt vom süßlichen Duft des Rizinus-Rennöls. Jeder, der schon einmal eine 380er CZ oder KTM bewegt hat, weiß: Das ist nichts für Luschen. Wer im 87. Lebensjahr ein solches Monster noch immer im Gelände bewegen kann, so wie Jimmy Smed aus Dänemark, hat nicht nur unter den Kollegen größten Respekt verdient.

In den Classic Klassen waren 78 Piloten aus ganz Europa am Start. Besonders die EVO Klasse und die Klasse Super EVO mit den Motorrädern bis Baujahr 1996 erfreuen sich immer größerer Beliebtheit auch bei jüngeren Fahrern.

In der Klasse 'Super EVO' starteten 43 Piloten, unter ihnen die früheren österreichischen Staatsmeister Lukas Neurauter und Michael Staufer sowie der junge Florian Dieminger, der zur Zeit auf Rang 3 der österreichischen MX2-Meisterschaften rangiert.

Das Classics Event in Schwanenstadt hatte noch einen besonderen Leckerbissen zu bieten: Der Vizeweltmeister des Jahres 1977, Vladimir Kavinov, war als Ehrengast vor Ort. Der Kiewer war nicht nur der erste WM-Protagonist, der KTM zu Beginn der 1970er Jahre an die Weltspitze des Motocross führte, sondern er gewann am 15. Mai 1977 beim österreichischen Grand-Prix in Schwanenstadt den zweiten Lauf und wurde Gesamtsieger. Nachdem sein KTM-Teamkollege Gennadij Moiseev den ersten Lauf gewonnen hatte, wurde der Japaner Torao Suzuki (auf Suzuki) im zweiten Lauf Zweiter vor André Malherbe, der in jenem Jahr ebenfalls auf KTM unterwegs war. Kavinov ist aber für nicht nur für den MSC Schwanenstadt eine Ikone, sondern auch für die österreichische Motorradmarke KTM. Die Gäste konnten bei dieser Gelegenheit auch das neue Buch, «Motocross, Kavinov, Trofimets, Moiseev, Golden success of KTM» mit Autogramm der Motocross-Legende erwerben.

Im Jahre 1977 ebenfalls mit am Start stand übrigens Harry Everts, der in jenem Jahr auf Bultaco unterwegs war. Es sollte dann bis zum Jahre 2024 dauern, dass sich die beiden Protagonisten beim Deutschland-Grand-Prix im Talkessel wieder trafen. Über dieses Treffen werde ich an dieser Stelle in Kürze berichten.

Der dritte Lauf des ECMX Classic Cups findet am 27. Juli 2024 im sächsischen Culitzsch statt.

Weitere Informationen zu dieser Serie finden Sie hier.

Ergebnisse ECMX Classic Cup Schwanenstadt 2024:

Classic - 50

1. Harry Larkom Cox (GB), CZ 380
2. Scott Reed (GB), CZ 380
3. Radek Cerveny, (CZ), CZ 250

Classic 50+

1. Roman Majer (CZ), CZ 380
2. Bjorn Verdoodt (B), CZ 400
3. Iurie Vintea (B), CZ 380

Classic 60+

1. Keith Best (GB), CZ 380
2. Rene Hansen (DEN), BSA Victor 441
3. Pascal Dronet (F), BSA 500

Classic 66+

1. Peter Nieuwenhof (NL), CZ 380
2. Claude Martineaud (F), BSA 500
3. Vladimir Ampapa (CZ), CZ 250

Classic 72+

1. Karel Kozak (CZ), CZ 360
2. Jakob Homan (NL), CZ 380
3. Werner Mohr (CH), CZ 380

Twinshock - 50

1. Michael Gritsch (A), Husqvarna 510
2. Robert Lietz (A), Suzuki 250
3. Patrick Linninger (H), Yamaha 600

Twinshock 50+

1. Chris Rosenberger (A), Husqvarna 500
2. Sven Dietzmann (D), Maico 490
3. Bernhard Triebl (A), Husqvarna 500

Twinshock 60+

1. Rudi Takmann (NL), Suzuki 500
2. Kevin Reed (GB), Suzuki 500
3. Anton Kutter (D), Maico 490

EVO -50

1. Jaroslav Strnad (CZ), KTM 250
2. Thomas Wolf (A), Honda 500
3. Jürgen Kröpfel (A), Honda250

EVO 50+

1. Jiri Pach (CZ), Suzuki
2. Manfred Kainz (A), Honda 500
3. Georg Kainz (A), Honda 250

EVO 85:

1. Anton Bank (D), Suzuki 250
2. Zdenek Hazdra (CZ), Suzuki 250
3. Makus Szenft (H), Kawasaki 250

Super EVO:

1. Lukas Neurauter (A), KTM 360
2. Michael Staufer (A), KTM 360
3. Florian Dieminger (A), KTM 360

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: So kann Verstappen wieder siegen

Von Dr. Helmut Marko
​Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko analysiert exklusiv für SPEEDWEEK.com das GP-Wochenende in Monza: Wieso sich Red Bull Racing derzeit so schwertut, wie das Team bei der Fehlersuche vorgeht.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 08.09., 00:30, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • So. 08.09., 01:05, ServusTV
    Rallye: FIA-Weltmeisterschaft
  • So. 08.09., 01:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • So. 08.09., 03:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • So. 08.09., 04:45, Hamburg 1
    car port
  • So. 08.09., 05:10, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 08.09., 06:00, Motorvision TV
    Rolex Monterey Motorsports Reunion
  • So. 08.09., 06:45, Motorvision TV
    BTPA Tractor Pulling
  • So. 08.09., 08:30, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • So. 08.09., 08:35, Eurosport
    Superbike: Weltmeisterschaft
» zum TV-Programm
6.56 01080733 C0709212014 | 5