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Maverick Viñales: Podestplatz beim 100. Grand Prix

Von Günther Wiesinger
Maverick Viñales: 100. GP-Einsatz in Japan

Maverick Viñales: 100. GP-Einsatz in Japan

Suzuki-Werkspilot Maverick Viñales ist ein Siegertyp, das hat er schon in vier unterschiedlichen WM-Klassen unter Beweis gestellt. 2017 wird er bei Yamaha dem Teamkollegen Rossi das Leben schwer machen.

Maverick Vinales ist zwar erst 21 Jahre alt, aber er hat in Motegi/Japan bereits seinen 100. Grand Prix bestritten – und ihn mit seinem dritten MotoGP-Podestplatz nach Le Mans (3. Platz) und Silverstone (Sieg) gekrönt.

Maverick Viñales ist ein Ausnahmekönner, das ist unbestritten. Er wurde in allen drei WM-Klassen (125 ccm, Moto2 und MotoGP) zum «Rookie of the Year» ausgerufen. Er gewann in Le Mans 2011 mit 16 Jahren sein erstes 125-ccm-WM-Rennen, er triumphierte 2014 gleich bei seinem zweiten Auftritt in der Moto2-WM in Austin/Texas, er galt immer als kommender Champion.

Tatsächlich gewann der talentierte Viñales, der mit einem beneidenswerten Renninstinkt gesegnet ist und wenig Fehler macht, in der Saison 2013 die Moto3-WM.

Er war 2012 völlig frustriert, weil im Blusens-Team nicht vorwärts ging, weil Honda keine Entwicklungsteile lieferte und er deshalb im WM-Kampf gegen Sandro Cortese (Red Bull-KTM) auf verlorenem Posten stand.

Vor lauter Frust reiste Maverick damals Freitagfrüh vom Malaysia-GP ab. «Mein Team tut nicht genug, um meine Titelchancen zu erhöhen», beklagte er sich vor dem Abflug.

Immerhin hatte er zu diesem Zeitpunkt 2012 schon fünf GP-Siege gefeiert, die Titelchancen waren noch intakt.

Da alle KTM-Spitzenteams besetzt waren, ließ er sich für 2013 auf einen Deal mit dem kleinen LaGlisse-Calvo-Team ein, er siegte in Jerez und Le Mans, führte die WM aber im Gegensatz zu Alex Rins und Luis Salom nie an, er übernahm die Führung erst beim Hitchcock-Finale in Valencia – durch einen grandiosen Sieg gegen Folger, Rins und Alex Márquez.

Maverick Viñales wird in Spanien oft mit Marc Márquez verglichen, aber er ist ein völlig anderer Rennfahrertyp, abgebrühter, emotionsloser, ein harter Arbeiter, dem nichts geschenkt wurde, der in kleinen Teams mit bescheidenen Mitteln groß wurde, auch wenn ihm sein Entdecker Ricard Jové schon 2008 eine große Zukunft voraussagte.

Viñales wollte Ende der Saison 2012 aus Frust über Honda um jeden Preis zu KTM, und die Abreise aus Sepang hatte einen konkreten Hintergrund. Jové hatte ihm als persönlicher Manager verheimlicht, dass ein konkretes Angebot des Red Bull Ajo-KTM-Teams auf dem Tisch lag.

Denn Jové war damals im Hauptberuf Teammanager bei Blusens-Honda, er wolle Maverick unbedingt für seinen Teamchef Raul Romero bei der Stange halten...

Aki Ajo hatte sich erst mit Salom für 2013 geeinigt, als ihm Viñales-Manager Jové einen Korb gegeben hatte.

Viñales trennte sich dann von Jové, er liess die Moto2- und MotoGP-Verträge von Aki Ajo verhandeln, löste aber den Vertrag mit dem Finnen im April 2016 auf und lässt sich jetzt von Paco Sanchez managen, der den Deal bei Movistar-Yamaha einfädelte, wo Viñales 2017 zum großen Gegner von Marc Márquez werden könnte.

Bei Suzuki hat Viñales sogar schon 2015 als Klassenneuling nur acht Punkte auf Haudegen Aleix Espargaró verloren, er hat den Landsmann 2016 endgültig in den Schatten gestellt. Ob der der dann 38-jährige Rossi den jungen Eindringling 2017 bei Yamaha bändigen kann, ist eine der spannendsten Fragen vor der kommenden Saison.

Yamaha hat mit Jorge Lorenzo einst 2008 den richtigen Riecher gehabt, Pol Espargaró hingegen hat die Erwartungen von Yamaha nicht ganz erfüllt, Viñales ist viel zuzutrauen.

Mavericks Erfolgsbilanz aus den ersten 100 GP-Rennen kann sich sehen lassen:

– 17 GP-Siege (4x 125 ccm, 8x Moto3, 4x Moto2, 1x MotoGP)
– 11 Pole-Positions
– 14 schnellste Rennrunden
– 1 WM-Titel (Moto3 im Jahr 2013)
– 43 Podestplätze.

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