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Mika Kallio (KTM): «Nicht so früh am Gas wie Gegner»

Von Jordi Gutiérrez
Mika Kallio lag auf trockener Strecke 1,784 sec hinter der Bestzeit von Superbike-Weltmeister Jonathan Rea

Mika Kallio lag auf trockener Strecke 1,784 sec hinter der Bestzeit von Superbike-Weltmeister Jonathan Rea

Nach dem Jerez-Test sprach KTM-Testfahrer Mika Kallio ausführlich über die Stärken und Schwächen der RC16. «Der Punkt, der am deutlichsten verbessert werden muss, ist das Turning.»

Am verregneten Freitag lag KTM-Testfahrer Mika Kallio in Jerez auf Platz 3 der Zeitenliste, nachdem er am Donnerstag im Trockenen den 15. Platz belegt hatte. Mit 1:40,505 min lag Kallio auf trockener Strecke 1,784 sec hinter der Bestzeit von Superbike-Weltmeister Jonathan Rea. Doch im Vergleich zum ersten Testtag hatte sich der Finne mit der KTM RC16 um 1,3 sec gesteigert. Für diese Steigerung machte er die neuen Michelin-Test-Reifen sowie einen Rückschritt bei der Elektronik auf die Grundabstimmung verantwortlich.

«Die Bedingungen waren am Freitag natürlich nicht ideal, aber für uns war das gut, denn wir mussten ein paar Dinge im Nassen bestätigen. Wir haben nun mehr Informationen über die Elektronik bei solchen Bedingungen. Ich denke, dass wir kleine Verbesserungen geschafft haben. Es gab auch noch den Plan, einen neuen Michelin-Regenreifen zu probieren, aber dann regnete es heftiger», berichtete Kallio.

Wie fällt dein Resümee zu diesem Test aus? «Hmm... Am Ende ist es schon positiv. Wir hatten aber ein paar technische Probleme. Zudem verhielt sich das Bike zunächst seltsam, denn wir hatten auch Schwierigkeiten mit der Elektronik. Das war nicht einfach zu lösen, aber am zweiten Tag gelang uns das. Der zweite Tag war positiv, denn wir konnten die beste Rundenzeit fahren, die wir hier je geschafft haben. Trotzdem sahen wir, dass wir noch 1,5 sec zurückliegen. Wir müssen uns verbessern. Es ist aber immer gut, wenn mit mir andere Fahrer auf der Strecke sind, denn so kann ich besser beurteilen, wo wir Zeit verlieren. Das sind wichtige Informationen. Da nun auch Bradley auf der Strecke war, konnte ich auch mein Level besser einschätzen, denn beim Valencia-GP war ich der einzige KTM-Pilot auf der Strecke.»

Wie fiel was Feedback von Pol Espargaró und Bradley Smith nach dem Test in Valencia aus? «Das war recht interessant. Sie haben eine lange Zusammenarbeit mit Yamaha hinter sich, so konnten sie sehr gut vergleichen. Alle warteten gespannt auf diese Kommentare. Es scheint, obwohl mein Fahrstil ganz anders ist als ihrer, dass ihr Eindruck, wo die Stärken und Schwächen liegen, mit meinen Aussagen weitgehend übereinstimmte. Sie sagten, dass der Motor recht stark und gut zu kontrollieren ist, was wir schon bei meinen Tests gesehen haben. Der Punkt, der am meisten verbessert werden muss, ist die Tatsache, dass das Turning noch immer zu schwierig ist. Man verliert zu schnell die Linie, wenn man das Gas aufzieht. Da das Turning nicht so gut ist, können wir nicht so früh ans Gas wie die Gegner.»

Ist das Handling der Maschine auf flüssigen, schnellen Strecken besser? «Ja, für dieses Bike sind im Moment die schnelleren Strecken besser als die langsamen wie Valencia oder Jerez. Dort können wir die Power besser nutzen. Es hilft uns auch, wenn nicht so viele Richtungswechsel vorhanden sind, denn in der Bremsphase sind wir stark. Bei vielen langsamen Kurven und Schikanen haben wir mehr Probleme. In Spielberg war unser Level im Vergleich zu den Gegnern sehr gut, da es dort auf Bremsen und Beschleunigen ankommt. Bei Richtungswechseln sind wir noch zu langsam.»

«Doch das Bike ist erst ein Jahr alt, wir haben meiner Meinung nach einen wirklich guten Job gemacht. Es ist gut, die Leidenschaft dieses Herstellers zu sehen. Sie wollen immer besser werden, keiner entspannt sich. Das ist der Schlüssel, um in Zukunft schneller zu werden.»

Pol Espargaró durfte, wie auch Jorge Lorenzo, nicht am privaten Jerez-Test teilnehmen, da sein direkter Vertrag mit Yamaha erst am 31. Dezember 2016 endet. Yamaha hatte den beiden nur für den IRTA-Test in Valencia die Freigabe erteilt, für ihre zukünftigen Arbeitgeber zu testen. Doch der Spanier ließ es sich nicht nehmen, Kallio und Smith auf der Strecke zu beobachten. «Er war hier und sah uns zu. So konnte er sich anschauen, wie sich unser Bike im Vergleich zu den anderen verhält und wo wir Zeit verlieren. Ich werde wohl dasselbe tun, wenn sie Rennen fahren und ich Zeit habe», versicherte Kallio. «Er sah dieselben Dinge, die ich auf dem Bike fühlte.»

Jerez-Test, Freitag, 25. November:

1. Michele Pirro, Ducati, 1:51,651 min
2. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:53,626
3. Mika Kallio, KTM, 1:53,814
4. Hiroshi Aoyama, Honda, 1:54,326
5. Chaz Davies*, Ducati, 1:54,446
6. Marco Melandri*, Ducati, 1:54,567
7. Michael van der Mark*, Yamaha, 1:56,363

Jerez-Test, Donnerstag, 24. November:

1. Jonathan Rea*, Kawasaki, 1:38,721 min
2. Álvaro Bautista, Ducati, 1:38,946
3. Chaz Davies*, Ducati, 1:39,116
4. Loris Baz, Ducati, 1:39,184
5. Tom Sykes*, Kawasaki, 1:39,461
6. Héctor Barberá, Ducati, 1:39,542
7. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,675
8. Marco Melandri*, Ducati, 1:39,694
9. Danilo Petrucci, Ducati, 1:39,766
10. Karel Abraham, Ducati, 1:39,776
11. Michele Pirro, Ducati, 1:39,887
12. Scott Redding, Ducati, 1:39,985
13. Alex Lowes*, Yamaha, 1:40,142
14. Jack Miller, Honda, 1:40,307
15. Mika Kallio, KTM, 1:40,505
16. Leon Camier*, MV Agusta, 1:40,693
17. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:40,942
18. Hiroshi Aoyama, Honda, 1:41,003
19. Michael van der Mark*, Yamaha, 1:41,328
20. Bradley Smith, KTM, 1:41,621
21. Sam Lowes, Aprilia 1:42,312

Jerez-Test, Mittwoch, 23. November

1. Héctor Barberá, Ducati, 1:39,614
2. Jonathan Rea*, Kawasaki, 1:39,739
3. Loris Baz, Ducati, 1:39,806
4. Álvaro Bautista, Ducati, 1:39,862
5. Scott Redding, Ducati, 1:40,085
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:40,086
7. Michele Pirro, Ducati, 1:40,092
8. Andrea Iannone, Suzuki, 1:40,149
9. Jack Miller, Honda, 1:40,340
10. Chaz Davies*, Ducati, 1:40,409
11. Danilo Petrucci, Ducati, 1;40,432
12. Karel Abraham, Ducati, 1:40,484
13. Tom Sykes*, Kawasaki, 1:41,023
14. Lorenzo Savadori *, Aprilia, 1:41,048
15. Alex Lowes*, Yamaha, 1:41,333
16. Leon Camier*, MV Agusta, 1:41,486
17. Marco Melandri*, Ducati, 1:41,492
18. Eugene Laverty*, Aprilia, 1:41,692
19. Michael van der Mark*, Yamaha, 1:41,830
20. Mika Kallio, KTM, 1:41,889

* = Superbike-WM-Fahrer

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