Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Valentino Rossi über Zarco: «Das ist nicht Moto2»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi bekam nach dem MotoGP-Rennen in Texas eine Zeitstrafe, behielt aber den 2. Platz, er ist WM-Leader. Über Rookie Johann Zarco ärgerte er sich allerdings.

Erstmals seit Malaysia 2015 WM-Leader, als einziger Fahrer dreimal auf dem Podest bei den ersten drei Rennen, das bisher beste Ergebnis in Texas – der unverwüstliche Valentino Rossi hatte auf dem Circuit of the Americas (COTA) allen Grund zum Jubeln.

Nach der Kollision mit Zarco bekam Rossi noch einen 0,3-Sekunden-Penalty wegen unerlaubter Abkürzung, aber das änderte nichts – er blieb Zweiter.

Rossi: «Wir sind jetzt auf Platz 1 in der Weltmeisterschaft, das ist eine große Überraschung für uns. Denn nach den Wintertests waren wir ziemlich verzweifelt. Wir haben sogar überlegt, ob wir das Vorjahres-Motorrad verwenden sollen. Aber wir haben dann die richtige Wahl getroffen und auf die 2017-Maschine gesetzt. Das Problem lag an mir und an meinem Team, wir haben einfach mehr Zeit gebraucht, um die neue M1 besser zu verstehen. In Argentinien ist uns dann ein Licht aufgegangen. Ich musste etwas anders fahren, das Team musste die Maschine anders abstimmen. Wir hatten ja 2016 immer Mühe, weil wir in der zweiten Rennhälfte nicht mehr attackieren konnten. Die neue Yamaha hat in dieser Hinsicht Vorteile. Sie ist am Ende der Rennen besser, ich kann pushen und meine Stärken ausspielen; das war in Termas mit Crutchlow so und heute mit Dani. Ich habe gesehen, dass sein Vorderreifen übel zugerichtet war. Meiner war auch nicht mehr im besten Zustand, aber ich konnte noch zusetzen und ihm den zweiten Platz wegschnappen. Ich kann jetzt im Finish wieder Attacken reiten. Letztes Jahr war ich in den Rennen in der Anfangsphase immer sehr schnell. Aber nachher habe ich arg gelitten.»

«Es sind erst drei von 18 Rennen vorbei», betont Rossi. «Und es wird sicher sehr mühsam, in dieser Position auf Platz 1 in der WM zu bleiben, besonders gegen Márquez und Viñales, die immer und überall sehr schnell sind. Aber jetzt an der Spitze zu sein, das ist bereits großartig.»

Mit der 0,3-sec-Strafe war Rossi nicht wirklich einverstanden, aber er nahm sie ohne übertriebenen Ärger zur Kenntnis.

«Ich hatte ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich richte das Bike auf und fahre neben die Piste. Oder ich lasse mich von Zarco rammen – und wir fliegen beide runter. Ich sehe auf der Ergebnisliste, ich bin bestraft worden, weil ich mir einen Vorteil verschafft habe, da kann ich nicht widersprechen. Denn ich habe eine Abkürzung gemacht, wenn auch nicht absichtlich. Die 0,3 Sekunden sind okay. Aber das Problem ist eigentlich Zarco, nicht die Race Direction. Er ist immer sehr schnell, er fährt das Motorrad sehr gut, er hat ein großartiges Potenzial, aber wir sind nicht in der Moto2. Wenn er überholen will, muss er das auf eine andere Art und Weise machen. Er verbremst sich dauernd. Ich kann ihm nur empfehlen, er soll ein bisschen ruhiger bleiben.»

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