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Johann Zarco (11.): Q1-Poker, zu wenig Energie im Q2

Von Sharleena Wirsing
Crew-Chief Guy Coulon mit Johann Zarco

Crew-Chief Guy Coulon mit Johann Zarco

Johann Zarco pokerte im Qualifying 1 hoch. Er sparte Reifen und verharrte bis kurz vor Schluss in der Tech3-Box. «Es liegt in der Natur des Menschen, in solchen Situationen die beste Leistung zu bringen», begründete er.

Im Qualifying 1 rückte Johann Zarco erst sechs Minuten vor Schluss zum ersten Mal aus und brannte die Bestzeit in den italienischen Asphalt. Ein riskanter Poker des Franzosen, den er neben dem Einsparen von Reifen folgendermaßen begründete: «Ich hätte im Q2 genau dasselbe machen sollen. Es liegt in der Natur des Menschen, dass du in solchen Situationen am Limit und mit viel Risiko die besten Leistungen bringst. Im Q1 traf ich die Entscheidung, zu warten und zu sehen, was die anderen tun. Es war die richtige Entscheidung, dann im letzten Moment richtig zu pushen. Wenn ich dieselbe Energie im Q2 gehabt hätte... Aber ich hatte sie nicht.»

Zarco war im Q1 fast drei Zehntel schneller als im Q2 nur wenige Minuten später. «Wenn du all deine Energie für diese Rundenzeit aufwendest und in allen Kurven an der Grenze zu einem Sturz bist, dann ist es schwierig, dieselbe Energie auch im zweiten Qualifying zu mobilisieren. Die Gegner können die neuen Reifen und ihren Grip für eine Runde noch besser nutzen. Ich habe in dieser Hinsicht an diesem Wochenende Probleme. Es ist eine komplizierte Klasse. Immer die gesamte Energie freizusetzen, ist schwierig. Ich wollte auch nicht stürzen. Doch ich habe mein Bestes gegeben und wurde Elfter.»

«Du musst im Q1 immer pushen und darfst nicht denken, dass du sicher bist. Es geht alles zu schnell. Wenn du eine Entscheidung triffst, musst du sie bis zum Ende durchziehen. Du darfst deinen Plan nicht ändern. Es war schon seit dem Morgen ein schwieriger Samstag. Alle Fahrer verbesserten ihr Gefühl, aber ich bekam ein paar Probleme. Ich bin aber mit dem FP4 sehr zufrieden, denn mit dem härteren Hinterreifen lief es für mich besser. Ich drehte einige schnelle Runden. Positiv war sicher meine Leistung auf gebrauchten Reifen. Das sollte auch im Rennen meine Stärke sein. Von Platz 11 zu starten bedeutet, dass ich ruhig bleiben muss, denn vielleicht kann ich am Ende noch den Unterschied machen. Der härtere Hinterreifen könnte eine Option sein, um in der zweiten Rennhälfte stark zu sein. Vorne wird es vielleicht der weiche Reifen. Es ist also das Gegenteil von den meisten Fahrern.»

In welchen Bereichen der Strecke musst du noch nachlegen? «Ich war sehr gut im letzten Sektor, aber ich verlor Zeit im dritten Abschnitt. Sektor 3 ist lang. Es gibt viele Richtungswechsel. Du musst aber auch in der ersten Kurve richtig pushen. In der zweiten auch. Es ist wieder eine neue Erfahrung.»

«Da ich von Platz 11 starte, wäre ich am Sonntag mit einem Platz unter den Top-6 zufrieden», versicherte Zarco.

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