Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Valentino Rossi: Vom Krankenbett aufs Siegerpodest?

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi fühlt sich gesundheitlich beim Mugello-GP von Tag zu Tag besser. Er stürzte im FP4, stürmte aber im Qualifying auf den zweiten Startplatz.

Am Dienstag machte sich Valentino Rossi noch ersthafte Sorgen, ob er nach seinem Motocross-Unfall überhaupt am Mugello-GP teilnehmen kann, den er seit 2008 nicht ehr gewonnen hat.

Und jetzt steht er beim Heim-GP auf dem zweiten Startplatz, er büsste nur 0,239 Sekunden auf seinem Movistar-Yamaha-Teamkollegen Maverick Viñales ein.

«Ich habe eine schwierige Woche hinter mir, das Drama ist schon am Donnerstag letzte Woche losgegangen mit dem Motocross-Sturz. Die letzten Tage waren sehr hart. Am Dienstag dachte ich noch, es sei unmöglich, hier am Rennen teilzunehmen, ich war sehr traurig. Ich bin dann am Mittwochabend nach Mugello gekommen, seither habe ich jeden Tag gesundheitliche Fortschritte gemacht. Ich hatte am Dienstag noch starke Atembeschwerden und Schmerzen in der Magengegend.»

«Das Training am Freitag war sehr schwierig, ich hatte starke Schmerzen, ich konnte mich nur mit Mühe konzentrieren. Ich hatte kein gutes Gefühl mit dem Motorrad, ich habe mir grosse Sorgen gemacht», seufzte Vale.

«Für uns ging es nach dem Le-Mans-GP darum, ob unser M1-Yamaha nur dort konkurrenzfähig war, oder ob sie auch hier in Mugello schlagkräftig sein würde. Nach dem Freitag-Training hatten wir noch Kopfzerbrechen. Aber ich war optimistisch, denn ich wusste, wir haben noch ein paar Trümpfe in der Hand, wir können noch gute Verbesserungen erreichen. Heute am Samstag war ich die ganze Zeit sehr stark, schon im FP3 hatte ich eine gute Pace. Ich war mit den Rennreifen gut unterwegs, auch im FP4. Ich war im FP3 Schnellster, ich war den ganzen Tage vorne dabei. Dabei habe ich mich gestern noch gefragt, ob ich nach dem FP3 in den Top-Ten sein würde, um direkt ins Q2 zu kommen. Auch im Qualifying 2 ist es tadellos gelaufen.»

Rossi weiter: «Am Nachmittag hatte ich schon im FP4 ein gutes Gefühl. Aber leider habe ich am Schluss in der Correntaio-Kurve einen Fehler gemacht, ich wurde rausgetragen, ich kam auf den Dreck und bin ausgerutscht. Zum Glück habe ich mir nicht weh getan. Und ich habe nur das zweite Motorrad beschädigt, also hatte ich das beste Bike im Q2 wieder zur Verfügung. Aber durch den Sturz habe ich ein bisschen an Feeling verloren, dadurch ist das Qualifying mühsam geworden. Doch der zweite Platz ist okay, die ersten sechs Fahrer liegen innerhalb einer halben Sekunde, alles ist dicht beisammen. Auch im Rennen ist alles offen.»

Das Rennen über 23 Runden wird bei dieser Hitze strapaziös, besonders für den 38-jährigen und angeschlagenen Valentino Rossi, der 100.000 Fans in die Toskana lockt und nach neun sieglosen Mugello-Rennen hier endlich wieder gewinnen will.

«Ich fühle mich von Tag zu Tag besser, meine Genesung schreitet erfreulich voran», freut sich der Yamaha-Star, der bis 2008 sieben Mugello-Siege in Serie gefeiert hat. «Ich habe keine Schmerzen beim Fahren, das ist sehr wichtig. Aber durch den Unfall werden die 23 Runden für mich anstrengender sein als üblich. Ich hoffe, dass es mir morgen wieder deutlich besser geht, auch der Unterschied zum Freitag war recht erstaunlich, was meinen Zustand betrifft.»

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