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LCR-Honda: «Zu 50 Prozent nächstes Jahr zwei Fahrer»

Von Günther Wiesinger
LCR-Honda-Teamchef Lucio Cecchinello möchte Cal Crutchlow für sein MotoGP-Team behalten und 2018 wie 2015 mit zwei Fahrern antreten. Nakagami ist ein Fahrerkandidat. Aber die Entscheidung verzögert sich.

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hält für LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello für die MotoGP-Saison 2017 einen zweiten Platz frei. Der siebenfache 125-ccm-GP-Sieger hätte das Budget am liebsten noch im Mai zusammengestellt, aber bisher gibt es keine Entscheidung.

«Ich beziffere die Chance, dass ich 2018 mit zwei MotoGP-Piloten antreten kann, mit 50 Prozent», erklärte Cecchinello in Mugello gegenüber SPEEDWEEK.com.

Honda würde gerne einen Japaner in die MotoGP-WM bringen, da drängt sich Moto2-Pilot Takaaki Nakagami auf. Er ist WM-Achter.

Sponsor GIVI wünscht sich einen Italiener, denn LCR hat 2006 in der Königsklasse noch nie einen Italiener eingesetzt. Die Moto2-Darbietungen von Rookie Pecco Bagnaia werden bei LCR aufmerksam beobachtet.

«Nakagami ist eine Möglichkeit bei uns», bestätigt Cecchinello. «Aber zuerst muss Honda Motorsport einmal entscheiden, wann sie mit mir seriös und konkret über dieses Thema reden wollen. Ich weiß, dass Honda vor der Sommerpause Gewissheit über die Saison 2018 haben will. Die Gespräche werden also in Assen und auf dem Sachsenring stattfinden, vermute ich.»

Nakagami soll beim Team Idemitsu Honda Asia einen Vertrag haben, der ihm einen MotoGP-Aufstieg erlaubt, wenn er bei WM-Halbzeit in der Moto2-WM unter den ersten Drei liegt. Davon ist «Taka» aber ein hübsches Stück entfernt.

Wird LCR-Honda das Anrecht auf den zweiten MotoGP-Platz verlieren, wenn diese Möglichkeit 2018 nicht ausgeschöpft wird?

«Das liegt nicht in meiner Macht, darüber habe ich keine Kontrolle», sagt Cecchinello. «Das entscheidet die Dorna.»

Bisher existieren in der MotoGP-Klasse elf Teams mit je zwei Piloten und das LCR-Ein-Mann-Team. Die Dorna will jedoch lieber zwölf Zwei-Fahrer-Teams im Feld haben.

Cecchinello sagt, für Cal Crutchlow sei ein Budget von 6,5 Millionen Euro nötig. Ab 2017 bis inklusive 2021 schießt die Dorna 2,5 Mio pro Fahrer und Saison an Materialkosten zu, de Leasingraten sind bei 2,2 Mio gedeckelt.

«Man kann sagen, dass sich das Budget durch die neuen Dorna-Zuschüsse bei einem zweiten Fahrer nicht verdoppelt. Denn es gibt viele Kosten, die ohnedies auch bei einem Fahrer anfallen, man kann also Synergien nützen und dadurch die Kosten für die Nr. 2 senken», räumt Cecchinello ein. «Das Geld, das wir von der Dorna und IRTA erhalten, deckt in der MotoGP-WM jetzt bereits zwischen 50 und 60 Prozent der Betriebskosten für den zweiten Fahrer ab. Wir brauchen also keinen riesigen zusätzlichen Betrag, wenn wir einen zweiten Fahrer engagieren.»

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