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Triumph-Moto2-Motor: 765 ccm, 3 Zylinder und 133 PS

Von Günther Wiesinger
In Mugello wurde vor dem Moto3-Qualifying das neue Moto2-Motoren-Projekt von Triumph vorgestellt. 2019 kommen die Einheitsmotoren aus England – nicht mehr von Honda.

Seit 2010 liefert Honda die CBR 600RR-Vierzylinder-Viertakt-Motoren als Einheitsmotoren für die Moto2-WM. Nach drei Drei-Jahres-Verträgen geht dieser Deal Ende 2018 zu Ende.

Dann übernimmt Triumph Motorcycles diese Aufgabe, die britische Traditionsfirma wird 765-ccm-Dreizylinder-Triebwerke liefern –  für zumindest drei Jahre bis Ende 2021. Die Motoren werden wie jetzt bei ExternPro im TechnoPark Motorland Aragón aufgebaut und revidiert. Nach jeweils drei Rennen erhalten die Teams neue Kraftquellen, sie werden den Teams nur 20.000 Euro pro Saison und Fahrer kosten – wie 2017.

Triumph wird – wie berichtet – die 765-ccm-Dreizylinder-Motoren aus der neuen Speed Triple liefern. Sie werden natürlich getunt, es wird Titanventile geben, einen neuen Zylinderkopf, das Drehmoment soll auf 80 Newtonmeter erhöht werden, die ECU kommt von Magneti Marelli, auch eine renntaugliche Rutschkupplung und ein verbessertes Getriebe mit langem ersten Gang sind vorgesehen.

Die Motoren sollen im ersten Jahr «mindestens 133 PS» leisten, eine Leistungssteigerung halten die Verantwortlichen von Triumph für möglich. «Aber die Zuverlässigkeit wird immer an erster Stelle stehen.»

Der Spanier Julián Simón, 125-ccm-Weltmeister 2009 und Moto2-WM-Zweiter 2010, hat den Moto2-Motor von Triumph letzte Woche in Aragón bereits in einem Triumph-Supersport-Chassis getestet.

«Der erste Moto2-Motor ist bereits vor einem halben Jahr auf dem Prüfstand gelaufen», erklärte Paul Stroud, Chief Commercial Officer von Triumph Motorcycles.

Diese Motorradfirma existiert seit 1902, die Briten haben viel Erfahrung mit dem Dreizylinder, die Daytona 675 wurde zehn Jahre lang in allen Rennserien eingesetzt, es wurden Rennen in Daytona, auf der Insel Man und beim Northwest 200 gewonnen. Und in der Supersport-WM schaffte Chaz Davies im Team ParkinGO vier Podestplätze. Nach der Saison 2015 zog sich Triumph aus der SSP-WM zurück.

Triumph hat im letzten Geschäftsjahr den Absatz um 22 Prozent erhöht, die Moto2-WM soll jetzt eine neue Plattform bieten. «Mit dem GP-Sport erreichen wir mehr als 400 Millionen Menschen auf der ganzen Welt», freut sich Paul Stroud.

Übrigens: Auf den Bikes wird 2019 die Aufschrift «Triumph – official engine supplier» stehen. Und auf dem Leder werden die Fahrer auch für die britsiche Marke werben.

Kann aus dem Moto2-Engagement in absehbarer Zeit auch eine Beteiligung in der MotoGP-Klasse entstehen – als vierter europäischer Hersteller nach Ducati, Aprilia und KTM?

Ein offizielles Triumph-Moto2-Werksteam werden wir nicht erleben. «Das ist nicht im Geiste und im Sinne der Meisterschaft», sagt Stroud. «Es wäre unfair für die anderen Teams, wenn der Motorenhersteller gleichzeitig ein Werksteam betreibt.»

«Wir sind höchst erfreut, jetzt Teil des Motorrad-GP-Sports zu sein.  Wir können es kaum erwarten, erstmals eine Moto2-Maschine mit unserem legendären Dreizylinder-Sound über die Rennstrecken preschen zu hören», sagte Steve Sergeant, Chief Product Manager von Triumph. «Ja, und natürlich kann auch die MotoGP ein Thema werden. Momentan schließe ich gar nichts aus.»

Alex Baumgärtel, Geschäftsführer von Kalex, schaute sich die Präsentation von Triumph aufmerksam an. «Wir haben noch keine Informationen, da wurde bisher nichts frei gegeben. Aber unser Ziel ist es auf jeden Fall, noch in der Saison 2017 einen Triumph-Motor in einem Kalex-Chassis zu testen», erklärte Baumgärtel.

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