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Jonas Folger: «Bin sicher, dass ich vorne mitfahre»

Von Günther Wiesinger
Tech3-Yamaha-Pilot Jonas Folger eroberte in Barcelona als bester Yamaha-Pilot den achten Startplatz. Aber er macht sich Sorgen. «Die Reifen lassen nach fünf, sechs Runden stark nach.» Und das Rennen dauert 25 Runden!

Jonas Folger (23) hat bisher beim Catalunya-GP in allen Sessions ausgezeichnete Leistungen gezeigt, er fuhr sogar Bestzeit im Qualifying 1, er war Vierter im FP4, er sicherte sich den achten Startplatz – als bester von vier Yamaha-Piloten im Feld.

WM-Leader Maverick Viñales war 0,020 Sekunden langsam als Jonas, er fährt als Neunter los. Rossi startet von Platz 13, Zarco von der 14. Position.

Doch Folger weiß, im Rennen kann es anders ausschauen, denn die Rennpace von Valentino Rossi ist stärker als seine.
«Ich habe ein großartiges Feeling mit dem Bike hinten und vorne», schilderte der 23-jährige Bayer. «Ich denke, der Vorteil ist, dass wir gestern zwei ganz unterschiedlich Settings probiert und dann die beste Version ausgewählt haben. Heute haben wir am Motorrad quasi nichts mehr verändert. Wir wussten gestern schon, in welche Richtung wir gehen wollen. Das war eine gute Wahl. Sogar auf den Medium-Reifen war ich im FP4 recht konstant unterwegs. Im Q2 bin ich vielleicht zu aggressiv gewesen. Der Schlüssel zum Erfolg führt auf dieser Piste über eine sanfte Fahrweise. Du musst den Kurvenspeed mitnehmen. Sonst bremst du zu spät, du verzögerst das Motorrad zu stark, du musst dann heftig beschleunigen und verbrennst dabei die Reifen. Es geht wirklich darum, sanft zu fahren und mit viel Kurvenspeed.»

Hat Folger keine Gripprobleme wie die anderen Yamaha-Fahrer?

«Ich habe ähnliche Problem mit dem Grip. Aber vielleicht werde ich im Moment besser damit fertig. Sogar mit neuen Reifen spürst du den Drop schon nach zwei, drei, vier Runden. Die Reifen lassen früh nach. Am Anfang hast du guten Grip, dann verflüchtigt er sich. Solange der Grip da war, sind mir gute Zeiten gelungen.»

«Im Rennen werden wir hinten und vorne den Medium-Reifen wählen, das werden alle tun, die Honda-Fahrer werden sich wohl für die harten Reifen entscheiden. Wir sind vom Medium überzeugt, er hat uns im FP4 gut gefallen», ist Folger überzeugt.»

«Im Q2 haben wir zuerst geschaut und gesagt, wir lassen die andern mal einen Run fahren. Wir wollten schauen, wo sie sich einpendeln. Die haben sich aber dann alle im zweiten Run noch einmal gesteigert. Genau so war es bei mir im Q1. Ich wollte die gleiche Zeit im Q2 noch einmal fahren, dabei war ich zu verbissen, ich habe falsch gebremst und dann Probleme gehabt. Mit meiner Zeit vom Q1 wäre ich im Q2 auf dem vierten Platz gelandet – hinter Pedrosa, Lorenzo und Petrucci... Aber ich habe im Q1 doch etwas Energie verbraucht, man hat ja bis zum Q2 nur zehn Minuten Pause. Da ist man nach dem Q1 bei dieser Hitze doch ein bisschen geschafft; man ist dann nicht mehr ganz so frisch. Aber ich war im Q2 einfach zu aggressiv...»

«Im Qualifying hatte ich mit dem Vorderreifen nicht viele Probleme. Das größte Problem war dann auf dem Medium, mit dem vollen Tank... Also bei Rennbedingungen. Er lässt einfach nach drei, vier Runden vorne stark nach und tendiert dann stark zum Einklappen. Das ist das Schwierige. Es sind heute viele Fahrer gestürzt. Es haben also alle Kollegen die gleichen Probleme. Es geht nur darum, wer im Rennen mit diesem Problem am besten umgehen kann.»

Jack Miller rechnet sogar mit einzelnen Boxenstopps zum Reifenwechseln...

Folger: «Die Reifenprobleme hat jeder. Es wird jeder in der gleichen Runde den gleichen Drop haben. Dann geht es ab Runde 5 oder 6 darum, wer mit dem wenigen Grip am besten umgehen kann. das wird wieder Vale sein, da bin ich mir sicher. Wir haben im FP4 auch nicht schlecht ausgeschaut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir im Rennen mit dem Medium 1:44er-Zeiten fahren. Der Drop wird sicher fünf Zehntel ausmachen.»

Lässt sich durch den achten Startplatz das Problem mit der zuletzt schwachen ersten Rennhälfte etwas umgehen? «Ich hoffe es. Das Ziel war, dass wir ein gutes Qualifying fahren; das haben wir geschafft. Das Ziel für Sonntag wird es sein, den achten Platz zu verteidigen. Ich will einen Zweikampf erleben, in den Top-8 fahren und viel lernen. Ich bin mir sicher, wenn ich keine Fehler mache, habe ich die Chance, dass ich da vorne mitfahre.»

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