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Cal Crutchlow: Er schimpfte über Gott und die Welt

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow wetterte nach dem Freitag-Training in Barcelona über Miller, Rabat, die neue Schikane, die britschen Wahlen. Nur für Marc Márquez zeigte er Hochachtung.

Ich erblickte LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow am Freitagabend beim Verlassen des Paddock noch vertieft in ein Gespräch mit Suzki Ecstar-Teammanager Davide Brivio.

Es sah aber wie ein zufälliges Aufeinandertreffen aus, denn Cal saß auf seinem Paddock-Scooter. Und wenn es um einen Vertrag für 2018 gegangen wäre, hätte man irgendwo in einem Motorhome oder Truck-Office heimlich ein klandestines Treffen vereinbart und sich nicht mitten auf einer breiten Fahrerlagerstraße unterhalten...

Cal stürzte gestern im zweiten freien MotoGP-Training auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya und fiel dadurch auf den 19. Platz zurück.

Cal, Lorenzo verlor im FP2 im letzten Sektor am Freitag 0,3 sec auf Marc Márquez. Lag das an Marc oder an der Honda?

Wenn du dir anschaust, wie Marc in diese Schikane eingebogen ist, besonders in die Linkskurve, dann weißt du: Er fuhr dort schneller rein als jeder andere. Viel, viel schneller. Dort hat er die ganze Zeit rausgeholt.

Auch beim Richtungswechsel von links nach rechts. Er ist dort sehr aggressiv gewesen. Er machte die ganze Zeit in dieser Schikane wett.

Rabat war anfangs an sechster Stelle. Aber wir ahnten, seine Zeit wird gestrichen. Er fuhr dort 1,1 Sekunden schneller als alle andern. Das ist unmöglich, Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort in diesem Sektor jemand 1,1 sec schneller fährt als Marc.

Vielleicht ist er die Linie von Jack Miller gefahren, also durch die Formel-1-Schikane, die jetzt am Samstag und Sonntag wieder zum Zug kommt statt der Freitag-Route mit der neuen MotoGP-Schikane, die so umstritten war.

Jack und ich, wir sind Freunde. Aber am Freitag hat er ein «borderline syndrome» gehabt, unser Verhältnis ist jetzt vorbei, aus... Das kann ich euch sagen. Ich war wütend auf ihn nach dieser FP2-Session, nachdem ich gestürzt war.

Einige von diesen Jungs können einfach allein keine schnelle Runde fahren. Jack hat mich beschattet im FP2. Dadurch konnte ich den Vorderreifen nicht in Ruhe aufwärmen.

Ehrlich gesagt: Ich kann meine besten Runden nur allein fahren.
Das ist allerdings auch seltsam.

Aber dein Sturz im FP2 hat alles vermasselt am Freitag.

Trotzdem – ich fühle mich gut. Ich bin in Form, der Crash, das war einfach ein blöder Fehler.

Die neue Schikane wurde heftig kritisiert.

Mir hat das kein Kopfzerbrechen gemacht. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass Jack die Kurve nicht kriegt, als er hinter mir war.

Das Motorrad von Baz ist in der Schikane nach seinem Crash mitten auf der Fahrbahn liegen geblieben.

Das passiert, wenn du überall Schikanen baust.

Wie gesagt: Alle haben gestern über diese Schikane gejammert.

Aber wir Fahrer haben sie ausgewählt. Wir sind am Freitag vor einem Jahr dort gestanden und haben gesagt: «Okay, wir verwenden die Formel-1-Schikane ein Jahr, für nächsten Jahr bauen wir uns eine andere.»

Gestern waren wir uns einig: «Bringt die alte Schikane zurück.» Das ist dann am Abend geschehen und bewilligt worden.

Warum wird nicht mehr dort abgebogen, wo Luis Salom gestürzt ist, also früher?

Wir biegen so bald wie möglich ab.

Warum baut man keine Diagonale zur letzten Kurve, die früher verwendet wurde? Wäre dann die Zielkurve wieder zu schnell?

Ich weiß es nicht. Ich sollte das wissen, aber ich habe keinen Schimmer. Ich mache die Vorschriften nicht.

Was sagst du zu den Wahlen im United Kingdom?

Zu dieser verflixten Parlament-Scheiße?

Was immer Theresa May tun kann, um als Premierministerin an der Macht zu bleiben, wird sie tun, sie wird also irgendwo Unterstützung suchen.

Die DUP... Das ist doch Betrug, oder?

Das ist so, als würde ich sagen: «Ich fahre an diesem Wochenende mit zwei Motoren. Montiert ein zweites Triebwerk auf der Seite, dann haben wir mehr Motorleistung!»

Das nennt man «cheat-winning».

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