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Tom Lüthi: Wie stehen die Chancen bei LCR-Honda?

Von Günther Wiesinger
Beim Sachsenring-GP gab es erste Gespräche zwischen Lüthi-Manager Dani Epp und LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cechinello. Jetzt liegt der Ball bei Honda.

Seit mehr als einem Jahr beklagt sich der jetzt 30-jährige Tom Lüthi über die Situation in der MotoGP-WM, er beklagt den Jugendwahn, seit immer jüngere Fahrer und sogar Teenager wie Jack Miller und Alex Rins in die Königsklasse geholt wurden, er bedauert aber auch die Winzigkeit und Bedeutungslosigkeit des Schweizer Motorradmarkts.

Trotzdem hofft der aktuelle Moto2-WM-Zweite immer noch auf einen Aufstieg in die MotoGP-WM. Vor einem Jahr agierte der Schweizer als KTM-MotoGP-Testfahrer, damals hätte sich für die Zukunft ein Platz in einem KTM-Kundenteam anbahnen können. Als ersten Schritt hätte der 125-ccm-Weltmeister von 2005 (auf Honda!) in der Saison 2016 im Red Bull KTM-Moto2-Werksteam von Aki Ajo fahren können. Aber Vizeweltmeister Lüthi entschied sich für einen Verbleib beim Schweizer Garage Plus Interwetten-Team, er fährt jetzt seine beste Moto2-Saison. Nach dem Sturz in Sachsen liegt er in der Tabelle 34 Punkte hinter Franco Morbidelli.

Lüthis persönlicher Manager Daniel M. Epp schmälerte auf dem Sachsenring zuerst einmal alle Hoffnungen auf einen baldigen MotoGP-Vertrag von Tom Lüthi, der zuletzt sogar mit dem LCR-Honda-Team in Zusammenhang gebracht wurde.

«Bisher hat sich kein MotoGP-Werksteam bei uns gemeldet», hielt Epp gegenüber SPEDWEEK.com fest. «Und bei den Kundenteams wird vermutlich eine finanzielle Mitgift verlangt, die unsere Möglichkeiten bei weitem übersteigt.»

Dann behauptete Dani Epp noch klipp und klar: «Außerdem ist die MotoGP-WM kein Thema. Denn wir haben bei unserem Moto2-Team vor einem Jahr für zwei Jahre unterschrieben.»

Die Story mit der Mitgift ist übrigens übertrieben. Die Zeiten, als sich mäßig talentierte Fahrer in der MotoGP-Klasse eingekauft haben, sind vorbei, Ausnahme: Karel Abraham beim Pull & Bear-Aspar-Ducati-Team.

Doch renommierte und erfolgreiche Moto2-Fahrer wie Bradl, Rabat, Pol Espargaró, Smith, Iannone und so weiter mussten in der MotoGP-Klasse nirgends Geld abliefern.

Ganz offenbar existiert in Lüthis Vertrag für den Fall eines MotoGP-Abgebots die branchenübliche Ausstiegsklausel.

Lucio Cecchinello, der 2017 nur mit Cal Crutchlow fährt und für 2018 ein Zwei-Fahrer-Team plant, entlarvte Dani Epps Erzählungen als Halbwahrheiten: «Tom Lüthis Manager ist auf dem Sachsenring zu mir ins Büro im Lkw gekommen. Wir haben uns unterhalten. Lüthis Teambesitzer Olivier Métraux würde Tom anscheinend keinen Stein in den Weg legen, wenn er die Klasse wechseln will. Jetzt werden wir uns mit Honda darüber unterhalten und abklären, was sie dazu sagen.»

Aber Honda bevorzugt bisher den Moto2-WM-Siebten Takaaki Nakagami, denn es fehlt ein Japaner in der Königsklasse.

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