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Jonas Folger: «Stand kurz vor dem Karriereende»

Von Sharleena Wirsing
Jonas Folger feierte in Sachsen seinen ersten MotoGP-Podestplatz

Jonas Folger feierte in Sachsen seinen ersten MotoGP-Podestplatz

Vor dem Brünn-GP schlug Jonas Folger eine Brücke zwischen der schwierigsten Zeit seiner Karriere und dem bisherigen Höhepunkt mit seinem ersten MotoGP-Podestplatz beim Heimrennen auf dem Sachsenring.

Im vergangenen Jahr siegte Jonas Folger im Moto2-Rennen von Brünn. 2017 kommt er nach seinem fantastischen Heimrennen und Platz 2 auf dem Sachsenring auf die tschechische Rennstrecke. In der Gesamtwertung belegt der Bayer derzeit Platz 7 hinter seinem Tech3-Yamaha-Teamkollegen Johann Zarco.

«Wir sind sehr hungrig, mit dem großartigen Rennen in Sachsen und Platz 2 hatte niemand gerechnet – auch wir nicht. Besonders zu Beginn der Saison haben wir kein so gutes Ergebnis erwartet. Es fühlt sich großartig an, den Fans und mir selbst zu zeigen, dass ich dazu in der Lage bin. Das war ein großer Schub für mein Selbstvertrauen. Obwohl wir in dieser Saison einige schwierige Rennen erlebten, sagt mein Team immer zu mir: ‹Jonas, halt die Ohren steif. Wir sehen, dass du schnell bist.› Am Ende war es aber eine größere Hilfe für sie, dass ich nun so ein Resultat ins Ziel brachte. Nun befinden wir uns in einer guten Position. Das gibt mir Selbstvertrauen. Nun nehme ich die Dinge, die ich so von Marc und Dani gelernt habe und versuche, sie umzusetzen. Ich will in Brünn ein weiteres starkes Wochenende zeigen», gibt sich Folger kämpferisch.

Erwartest du, dass es in der zweiten Saisonhälfte schwieriger für dich wird, weil die Topfahrer im Titelkampf noch mehr aus sich herausholen? «Ich weiß es nicht. Sicher wird es nicht einfacher. Doch meine Ziele sind nun höher gesteckt, weil ich Zweiter wurde. Wir wollen das wiederholen, denn wir wollen beweisen, dass das kein Zufall war und wir als Team sehr gut arbeiten. Das Ziel ist, so viele Punkte wie möglich zu holen. Ich habe aber keinen Druck, denn ich bin noch immer ein Rookie. Ich will während der Saison natürlich noch mehr Highlights setzen.»

Hättest du vor einigen Jahren damit gerechnet, dass du einmal Platz 2 in einem MotoGP-Rennen erreichen würdest? «Nein, denn ich habe während meiner Karriere schon harte Zeiten erlebt. Ich stand sogar kurz davor, meine Karriere zu beenden», erinnert sich Folger. «Nun hier zu sein, ist eine große Motivation für mich. Ich habe aus meinen Fehlern aus der Vergangenheit gelernt. Nun denke ich, dass ich sie machen musste, um nun hier sein zu können.»

2011 leistete sich Jonas Folger im Ajo-Team beim Brünn-GP einen Fehler, der seine Karriere beinahe beendet hätte. Teamchef Aki Ajo nahm Folger die Werks-Aprilia für fünf Rennen weg, da Folger damals in einer Brünner Disco am Mittwoch vor dem Rennwochenende eine Party besucht hatte und am Donnerstag bei der Streckenbesichtigung in Ohnmacht fiel. Er bekam von den Rennärzten Startverbot und wurde am Saisonende entlassen. Danach folgte sein Albtraum mit Emir-IodaRacing, bevor er im Team von Jorge Martinez eine Kalex-KTM pilotieren durfte.

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