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Jack Miller (Honda): «Auch die Ducati ist ein Risiko»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller am Freitag in Spielberg

Jack Miller am Freitag in Spielberg

Jack Miller schaffte am Freitag in Spielberg nur den 20. Platz. Und er gab danach erstmals offen Auskunft über seinen Transfer zu Pramac-Ducati.

Jack Miller (22) steuerte die Marc VDS-MotoGP-Honda am Freitag auf dem Red Bull Ring auf den 20. Platz, er büßte 1,289 Sekunden auf die Bestzeit ein.

Uns interessierte aber vor allem sein Wechsel ins Pramac-Ducati-Team, der sich seit Wochen abzeichnete und am Donnerstag bestätigt wurde.

«Ich bin froh, dass dieses Announcement jetzt draußen ist. Die Verhandlungen haben sich lange hingezogen, sie haben während der ganzen Sommerpause angedauert. Das hat mir einiges an Kopfzerbrechen verursacht. Es ist angenehm, das Problem jetzt von meinen Schultern zu haben. Wir haben dann den Vertrag in Brünn nach dem Rennen unterschrieben. Es ist gut, diese Angelegenheit aus dem Weg geräumt zu haben.»

In Brünn soll Honda noch einmal das Angebot verbessert und Millers Wunsch nach einer 2018-Werks-Honda erfüllt haben. Aber es war zu spät, war aus dem engeren Umfeld des Australiers zu hören.

«Die Art und Weise, wie mich Honda nächstes Jahr mit Material beliefern wollte, also mit 2017-Maschinen, das war nicht ganz nach keinem Geschmack. Außerdem haben sich die Verhandlungen ewig hingezogen. Statt überall für Kopfweh zu sorgen, dachte ich, ein Tapetenwechsel würde mir vielleicht ganz gut tun. Ich war jetzt drei Jahre bei Honda. Es ist das erste Mal gewesen, dass ich mehr als ein Jahr in einem Vertrag gesteckt bin. Bei Marc VDS bin ich zwei Jahre gefahren. Jetzt freue ich mich auf die nächste Saison. Ich denke, wir haben ein cooles Projekt vor uns.»

«Ich werde bei Pramac 2017-Maschinen von Ducati bekommen, bei Marc VDS-Honda wäre es genau so gewesen. Honda hätte mir vielleicht hin und wieder Updates gegeben», sagte Miller. «Ich verstehe Honda. Sie suchen nach der richtigen Richtung beim Chassis, sie arbeiten pausenlos... Aber ich vermute, die Ducati passt besser zu meinem Fahrstil, denn ich bremse sehr spät und richte das Bike dann zügig auf. Ich mag auch das Aussehen der Ducati. Die 2017-Maschine gefällt mir. Aber wie es dann wirklich aussieht, kann ich erst nach den Tests im November sagen. Viele Fahrer sind zu Ducati gegangen und nicht zurechtgekommen. Ich will keiner von diesen Piloten sein, die bei Ducati gescheitert sind. Wir gehen mit einer offenen und klaren Einstellung zu Ducati. Ich werde dort weiter lernen; es wird mein viertes Jahr in der MotoGP sein. Ich habe jetzt einen weiteren Werksvertrag unterschrieben; es war also kein Fehler, damals zu HRC zu gehen. Viele Leute haben ja geglaubt, ich kann nicht direkt von der Moto3-WM in die MotoGP aufsteigen. Aber wir haben vielen Leuten bewiesen, dass es geht. Auch Ducati birgt ein Risiko. Aber meine ganze Karriere war mit Risiken behaftet... Das gehört zum Geschäft. Und ich bin bisher damit ziemlich weit gekommen. Jetzt freue ich mich auf die Saison 2018.»

«Aber zuerst will ich in dieser Saison noch ein paar starke Rennen zeigen. Wir haben noch einiges zu tun, um auch an diesem Wochenende ein anständiges Resultat heimzubringen. Mein Ziel war es immer, in diesem Jahr am Saisonende in der WM unter den Top-Ten zu sein. Lorenzo ist jetzt WM-Zehnter mit 66 Punkten, ich bin WM-Zwölfter mit 43. Mein Ziel wird also nicht so leicht zu verwirklichen sein. Aber allein die Tatsache, dass ich mit einem dreifachen Weltmeister um Platz 10 fighte, zeigt ja, wie eng es in der Weltmeisterschaft zugeht. Mein vorrangiges Ziel ist einfach, jedes Wochenende Punkte einzusammeln. Dann werden wir sehen, was am Jahresende herauskommt.»

«Cal Crutchlow war heute 0,7 Sekunden schneller als ich, diesen Abstand will ich am Samstag verkürzen. Ich hatte hier letztes Jahr einen sehr schweren Sturz und konnte dann am Rennen nicht teilnehmen. Deshalb bin ich an dieser Stelle heute noch etwas vorsichtig gefahren», schilderte Jack.

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