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Movistar Yamaha: Auch 2018 wieder kein Testteam?

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi (vor Sam Lowes) wünscht sich ein Testteam

Valentino Rossi (vor Sam Lowes) wünscht sich ein Testteam

Valentino Rossi versicherte in dieser Saison wegen der Chassis-Probleme mehrmals, er wünsche sich ein schlagkräftiges MotoGP-Testteam. Aber Yamaha tut ihm diesen Gefallen nicht.

Während Ducati und KTM in der MotoGP-WM sehr professionelle Testteams mit Casey Stoner und Michele Pirro (Ducati) und Mika Kallio (KTM) betreiben, haben die restlichen Hersteller in dieser Hinsicht Aufholbedarf.

Movistar Yamaha denkt über die Gründung eines Testteams nach, auch bei Honda ist so ein Plan in Arbeit, bei Aprilia und Suzuki ebenfalls, bei den letzten beiden Werken scheitert die Absicht aber an den hohen Kosten, die bei 1,5 bis 2 Millionen Euro liegen.

Das Aprilia Racing Team Gresini wollte eigentlich 2017 oft mit Eugene Laverty testen, in Wirklichkeit fuhr meistens nur Matteo Baiocco im Kreis. «Für Performance-Tests ist er nicht geeignet», meinte ein Teammitglied. «Zu langsam...»

In Australien war zu hören, dass Yamaha an Michele Pirro herangetreten sei, doch der 31-jährige Italiener ist bei Ducati bis Ende 2020 unter Vertrag. Auch Aprilia war hinter Pirro her.

«Ich weiß nichts von einem Yamaha-Interesse an Pirro», sagte Rossi in Sepang. «Aber Pirro wäre eine gute Idee, denn er ist stark. Wenn er bei den Tests dabei ist, liegen seine Rundenzeiten nicht weit über jenen von Jorge und Dovi. Er könnte auch gute Daten zu Yamaha bringen... Aber ich höre, es wird nicht möglich sein, ihn zu Yamaha zu holen.»

Yamaha hat inzwischen die Pläne für ein in Europa stationiertes Testteam sowieso aufgegeben. «Es ist ja in den letzten Monaten heftig über neue Testbeschränkungen diskutiert worden», erklärte Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Factory Racing, in Sepang gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ducati wollte die aktuellen Vorschriften beibehalten. Aber wir wollten eine fairere Situation, denn für die japanischen Hersteller ist ein in Europa stationiertes Testteam sehr teuer. Wir testen in Suzuka und Fukuroi mit unseren japanischen Piloten. Auch Honda und Suzuki testen vorrangig in Japan. Ducati hat in diesem Jahr private Tests in Mugello, Barcelona und Mugello gemacht, in Mugello fahren sie mit Pirro sehr, sehr oft, weil ja ein Testfahrer nicht an die Beschränkungen der Vertragsfahrer gebunden ist. Sie testen dann mit Prototyp-Reifen und stimmen die Bikes im vornherein für die GP-Pisten ab.»

Da jetzt die Testteams der Werke 2018 nur noch auf drei festgelegten GP-Pisten testen dürfen und ab 2019 die Stammfahrer drei der fünf privaten Testtage schon im November absolvieren müssen, wird Yamaha den Aufbau eines europäischen Testteams verschieben – Suzuki auch.

«Das neue Testsystem, das beim Motegi-GP beschlossen wurde, ist wesentlich fairer, weil es Ducati nicht mehr so deutlich bevorzugt», meint Lin Jarvis. «Bisher hatten wir keine ebenbürtigen Voraussetzungen bei den MotoGP-Tests mit den Testpiloten, weil für die japanischen Werke ein Testteam in Europa sehr kostspielig und aufwändig wäre. Für 2018 ist das Reglement fairer für alle beteiligten Werke. Ducati muss sich mit Testfahrer Pirro künftig mehr einschränken.»

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