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Franco Morbidelli über Rossi: «Mehr als ein Bruder»

Von Otto Zuber
Franco Morbidelli

Franco Morbidelli

Moto2-Champion Franco Morbidelli beteuert, dass er den verpassten Titel-Endspurt gegen Tom Lüthi bedauert. Der 22-jährige Italiener spricht auch über seine Beziehung zu MotoGP-Star Valentino Rossi.

Mit acht Saisonsiegen hat sich Franco Morbidelli in seiner vierten Moto2-Saison den Gesamtsieg in der Mittelgewichtsklasse gesichert. Letztlich ging die WM-Krone kampflos an den Kalex-Piloten aus dem Marc-VDS-Team, denn Titelkontrahent Tom Lüthi musste wegen seines Sprungbeinbruchs von Malaysia die letzten beiden Grands Prix auslassen.

«Es ist natürlich schade, dass ich den Titel nicht auf der Strecke holen konnte», bedauert Morbidelli im Gespräch mit den Kollegen von MotoGP.com, und betont: «Ich hätte den Titel gerne erkämpft, vor allem, weil auch Tom in Malaysia schnell unterwegs gewesen war, es wäre also ein spannender Fight geworden.»

Der Italiener erinnert sich: «Als ich vor dem Rennen erfuhr, dass ich den Titel gewonnen hatte, freute ich mich für einige Sekunden. Dann dachte ich, dass dies nicht die beste Art und Weise ist, die WM zu gewinnen, deshalb konzentrierte ich mich gleich wieder aufs Rennen, um den Gesamtsieg mit einem starken Rennresultat zu feiern.» Franco schaffte es denn auch in den beiden letzten Rennen der Saison aufs Treppchen: In Malaysia holte er sich den dritten Rang, beim Finale in Valencia kreuzte er die Ziellinie als Zweiter.

«Ich bin sehr stolz auf diesen Titel und freue mich nicht nur für mich, sondern auch für Italien. Seit 2009 hat unser Land keinen solchen mehr feiern dürfen, und ich bin sehr glücklich, dass es mir gelungen ist, ihn nach Italien zurückzuholen», erklärt Morbidelli, der seit Jahren von MotoGP-Superstar Valentino Rossi unterstützt wird.

Der neunfache Champion liess es sich denn auch nicht m nehmen, zusammen mit seinem Schützling den Titel zu bejubeln – womit er den Rennfahrer aus Rom überraschte: «Es war super, dass er mit mir gejubelt hat, aber ich war etwas besorgt, weil das kurz vor seinem eigenen Rennen stattfand und er sich ja auch vorbereiten musste. Dennoch habe ich mich natürlich gefreut, denn er war immer an meiner Seite und hat alle Strapazen mit mir durchgestanden. Ich glaube, deshalb war das für uns beide auch ein Moment der Erleichterung.»

Morbidelli sagt über seinen Förderer: «Vale war immer ein Lehrer für mich, er ist wie ein Onkel, würde ich sagen. Der Ausdruck Bruder würde es nicht treffen, denn ich empfinde noch etwas mehr Respekt für ihn als für einen Bruder. Ich kenne ihn schon seit meinem zwölften Lebensjahr, seither habe ich viel von ihm als Person, Profi und Rennfahrer gelernt. Das will ich auch weiterhin, denn er kann mir noch viel beibringen.»

Und was sagt Rossi zu Morbidellis Triumph? «Wir sind sehr stolz, denn Franco war der erste Fahrer, den wir nach Marco Simoncelli unterstützt haben. Er verdient diesen Triumph, denn er fuhr in diesem Jahr auf einem fantastischen Niveau», schwärmt der 38-jährige Yamaha-Star.

2018 wird Morbidelli auf als Marc-VDS-Honda-Pilot in der MotoGP an den Start gehen. Er weiss: «Wir müssen nun viel Neues dazulernen, denn wir fangen nun wieder bei Null an. Ich bin noch motivierter, nach vorne zu kommen und alles zu geben, um zu sehen, wie weit ich kommen kann.»

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