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MotoGP: 6 Hersteller, 3 Kulturen, dieselbe Passion

Von Frank Aday
Das Feld der MotoGP-Klasse mit sechs Herstellern

Das Feld der MotoGP-Klasse mit sechs Herstellern

Sechs Hersteller machen die MotoGP-WM zu einem Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen und Arbeitsweisen. Doch eines haben sie alle gemeinsam: die Leidenschaft für den Motorradsport.

Mit Honda, Yamaha und Suzuki finden sich drei japanische Hersteller in der MotoGP-Klasse. Ducati und Aprilia halten die Flagge Italiens hoch. Und seit 2017 sorgt der österreichische Hersteller KTM in der Königsklasse für Aufsehen.

Wie groß die Unterschiede zwischen den Herstellern im Hinblick auf die Arbeitsweise sind, weiß Pol Espargaró nur zu gut. Der Spanier wechselte für die Saison 2017 von Yamaha zu KTM. «Die Unterschiede sind riesig. Die Japaner sind so ruhig und super höflich. Sie können nicht nein sagen. Die Österreicher sind hingegen sehr geradlinig. Sie schauen dir in die Augen und sagen dir, was sie wollen. Das ist gut. Ich mag das sehr, denn so kann man weit kommen.»

Alvaró Bautista trat in der MotoGP-Klasse bereits für Suzuki, Honda, Aprilia und Ducati an. «Meine MotoGP-Karriere begann bei Suzuki. Die Japaner sind sehr ernst und professionell. Die Italiener versuchen, die Dinge schneller voranzutreiben, doch manchmal schaffen sie es dann zeitlich dann nicht, was sie dir versprochen haben. Es herrscht ein bisschen mehr Chaos.»

Aleix Espargaró stimmt zu: «Die Japaner sind sehr strikt und ernst. Und manchmal ein bisschen langsamer, aber dafür arbeiten sie perfekt. Ich fühle mich aber der italienischen Mentalität näher, denn ich bin Spanier. Sie sind schneller und leidenschaftlicher. Doch wir müssen darauf achten, uns zu entspannen und ruhiger zu arbeiten.» Espargaró wechselte für 2017 von Suzuki zu Aprilia.

Auch der heutige Ducati-Pilot Andrea Dovizioso erinnert sich an seine Zeit bei den japanischen Herstellern Honda und Yamaha. «Die Arbeitsweise ist komplett unterschiedlich. Das betrifft jedes Meeting und die Art, wie du Dinge erklärst. Doch sie haben auch große Stäken, denn sie arbeiten sehr präzise. Die Italiener können großartige Dinge schaffen, aber manchmal wollen sie zu viel auf einmal. Das bringt manchmal Probleme», erklärte «Dovi» gegenüber «motogp.com».

«Italiener und Spanier haben sehr viel Leidenschaft. Und so arbeiten wir auch. Wir werden sehr wütend, wenn etwas falsch läuft. Aber wir feiern auch sehr überschwänglich, wenn etwas gut war. Zudem wird schneller gehandelt als bei den Japanern», erklärt Jorge Lorenzo die Unterschiede zwischen Ducati und Yamaha.

«Honda unterscheidet sich von Yamaha, denn viele Japaner dort haben eine europäische oder amerikanische Mentalität angenommen. Doch vielleicht probiere ich es auch noch bei einem österreichischen Hersteller, bevor ich meine Karriere beende», lachte LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow.

Ex-Weltmeister Casey Stoner betont: «Alle denken, dass die Italiener mehr Leidenschaft haben als die Japaner. So habe ich das aber nicht empfunden. Die Japaner sind mit dem Herzen dabei, sehr leidenschaftlich und arbeiten intensiv, damit du das beste Bike hast. Es gibt auch sehr viele Gemeinsamkeiten.»

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