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MotoGP-Rookie Tom Lüthi: «Muss mich nicht verstecken»

Von Vanessa Georgoulas
Tom Lüthi: «Es ist noch zu früh für eine Kampfansage»

Tom Lüthi: «Es ist noch zu früh für eine Kampfansage»

Tom Lüthis Start ins MotoGP-Abenteuer verspätet sich verletzungsbedingt. Deshalb hält sich der Schweizer auch noch zurück, wenn es um Kampfansagen geht. An Zuversicht mangelt es ihm trotzdem nicht.

Der Sprungbeinbruch, den sich Tom Lüthi im Moto2-Qualifying zum Malaysia-GP zugezogen hat, verhinderte nicht nur ein Titel-Showdown zwischen dem Kalex-Piloten und dem späteren Weltmeister Franco Morbidelli. Er sorgt auch dafür, dass der Schweizer verspätet in sein MotoGP-Abenteuer startet.

Während die restlichen MotoGP-Rookies Franco Morbidelli, Takaaki Nakagami und Xavier Siméon bei den Testfahrten wertvolle Erfahrungskilometer sammelten, musste sich Lüthi mit der Zuschauerrolle begnügen. «Schwer zu sagen, was ich dabei gelernt habe», erklärt er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Man müsste alles, was man erfährt, ja direkt umsetzen, um wirklich zu wissen, ob man es begriffen hat.»

«Grundsätzlich war es aber sehr spannend», fügt der 31-Jährige eilends an. «Es war sehr interessant, das Team zu treffen, die neuen Leute das erste Mal zu erleben und zu sehen, wie alles funktioniert. Das war auch sehr wichtig. Sonst ging es vor allem darum, theoretisches Wissen anzusammeln. Ich habe mich natürlich auch mit meinem Cheftechniker Gilles Bigot ausgetauscht, der schon viel gelernt hat.»

Vor allem auch, weil mit Alex Márquez ein Fahrer einsprang, der ähnlich wenig Erfahrung mit der MotoGP-Maschine hat wie Lüthi. «Erst kam noch Honda-Testfahrer Takahashi zum Zug, aber als dann mit Alex Márquez ein Pilot fuhr, der auch kaum MotoGP-Erfahrung hat, konnte die Crew sehr viel lernen. Sie konnte sehen, mit welchen Problemen ein Fahrer zuerst zu kämpfen hat, wenn er von der Moto2 in die MotoGP aufsteigt. Die Mannschaft konnte sehen, was passiert, wenn man einen Rookie auf die Maschine setzt.»

Lüthi gesteht aber auch: «Es war schon schwierig für mich, vor Ort zu sein und nicht fahren zu können. Ich habe versucht, die Reifen und die Elektronik zu verstehen, konnte es aber nicht sofort umsetzen.» Und er betont seufzend: «Letztlich wird es aber sehr wichtig sein, selbst auf dem Motorrad zu sitzen, die Sachen auszuprobieren und selbst zu spüren, wie sich alles anfühlt.»

Erst dann will der MotoGP-Neuling auch eine Zielsetzung für seine erste MotoGP-Saison formulieren. Dass Nakagami bereits angekündigt hat, der beste 20018er-Rookie in der Königsklasse sein zu wollen, amüsiert ihn. «Das glaube ich ihm gerne, dass er das will»? winkt er lachend ab. «Das will ich auch! Aber es ist noch zu früh für eine Kampfansage. Nakagami und Morbidelli fuhren in diesem Jahr in der Moto2 sehr stark, aber ich denke, auch ich brauche mich rückblickend nicht zu verstecken. Wir waren auf dem gleichen Niveau unterwegs. Für mich ist es aber noch zu früh, um irgendwelche Zielsetzungen zu formulieren. Ich sass ja noch nicht einmal auf dem Bike.»

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