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Andrea Iannone: «Sprachlos, alles war schwarz»

Von Frank Aday
Andrea Iannone: «Ohne Grenzen im Kopf kannst du alles schaffen»

Andrea Iannone: «Ohne Grenzen im Kopf kannst du alles schaffen»

MotoGP-Pilot Andrea Iannone erlebte 2017 die schwierigste Zeit seiner GP-Karriere. Nun sprach er offen über die große mentale Belastung nach seinem Wechsel von Ducati zu Suzuki.

Nach zwei Jahren im Ducati-Werksteam musste Andrea Iannone die Roten Ende 2016 verlassen. Ducati gab Andrea Dovizioso den Vorzug, Iannone musste für den fünffachen Weltmeister Jorge Lorenzo Platz machen. «Es war nicht einfach, die Situation zu akzeptieren, in der ich mich nach den letzten zwei MotoGP-Jahren befand», erklärte Iannone im Interview mit dem Magazin «Riders», dessen Cover er bei der Januar-Ausgabe 2018 zierte.

Iannone musste im Verlauf seiner ersten Saison mit Suzuki viel Kritik einstecken. Kevin Schwantz warf ihm beispielsweise mangelnde Motivation vor. «Als Ducati-Werksfahrer war ich immer vorne dabei. Mich dann auf Platz 18 wiederzufinden, war unerwartet. Darauf war ich nicht vorbereitet. Das war ein harter Schlag für mich. An manchen Tagen konnte ich nicht einmal sprechen. Ich dachte nur darüber nach, alles war schwarz.»

Das Suzuki Ecstar-Team musste 2017 einige Rückschläge verkraften. Beim Barcelona-GP erlebte das Team einen Tiefpunkt, als Andrea Iannone und Rins-Ersatz Sylvain Guntoli nur auf den Plätzen 16 und 17 ins Ziel kamen. Zum Saisonende konnte sich Iannone steigern, doch in der Gesamtwertung kam er nicht über den 13. Platz hinaus. Als Ducati-Werkspilot hatte er die Ränge 5 und 9 in der Gesamtwertung erzielt.

Aufgeben kam für Iannone 2017 aber trotzdem nicht in Frage: «Ich bin 28 Jahre alt. Wenn ich am Morgen aufwache, kann ich tun, was immer ich will. Mir ein Auto oder ein Motorrad kaufen oder ohne ein Wort verschwinden. Welchen Grund habe ich also, unglücklich oder traurig zu sein? Mit welchem Recht beklage ich mich? Ich sagte mir selbst, dass ich weitermachen und alles geben muss.»

Iannone hat weiterhin nur ein Ziel vor Augen: «Ich will wieder gewinnen. Dafür muss ich geduldiger und realistischer sein, aber meine Ziele bleiben gleich. Ich will gewinnen. Nur das zählt.»

«Niemand hat mir je etwas geschenkt», betont «The Maniac». «Ich habe immer alles allein gemacht, ohne Kontakte oder eine Rückfallebene. Ich habe alle Klassen und Teams aufgemischt:  Minibikes, 125 ccm, Moto2 und auch Ducati. Ich habe mir alles durch meine eigene Stärke verdient. Wenn ich also darüber nachdenke, habe ich im Leben schon gewonnen. Für mich gibt es keine Limits. Ohne Grenzen im Kopf kannst du alles schaffen.»

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