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Folgers Crew-Chief: «Nach Podest ging alles schief»

Von Sharleena Wirsing
Jonas Folger mit Nicolas Goyon

Jonas Folger mit Nicolas Goyon

Bevor Crew-Chief Nicolas Goyon davon erfuhr, dass Jonas Folger 2018 keine MotoGP-Rennen fahren wird, sprach er mit SPEEDWEEK.com über die Krankheit und das große Potenzial des Deutschen.

Jonas Folger und sein Crew-Chief Goyon erlebten eine sehr erfolgreiche erste Saisonhälfte 2017, die vom hervorragenden zweiten Platz auf dem Sachsenring gekrönt wurde. «Doch nach der riesigen Freude auf dem Sachsenring ging irgendwie alles schief», klagte Goyon. «Ich bemerkte schon lange vor Japan, dass etwas nicht stimmt.»

Mittlerweile steht fest, dass Folger am Gilbert-Syndrom leidet und 2018 keine Rennen für Tech3-Yamaha fahren wird. «Das Rennen in Aragón war etwas, das ich nicht glauben und auch nicht verstehen konnte. Er war so zuvor so schnell... In Aragón sahen wir nicht den wahren Jonas Folger. Irgendetwas stimmte nicht», blickt Goyon zurück.

«Erst später erkannten wir, dass er krank ist. Diese Krankheit sorgt für Momente von großer Schwäche, danach folgt wieder eine stärkere Phase. Ich sprach erst kürzlich mit jemandem, der dieselbe Krankheit hat. Er sagte mir, dass du Phasen hast, in denen du sehr schwach bist. Dann bist du müde und kannst nichts tun. Du kannst dich auch nicht konzentrieren. Wenn ich auf die Saison zurückblicke und vielleicht auch auf schlechte Ergebnisse in der Vergangenheit, dann leidet er schon lange darunter. Nun wurde einfach der Name dieser Krankheit herausgefunden», betonte der Crew-Chief.

Goyon blickte der Saison 2018 bereits mit großer Freude entgegen: «Jonas hat uns 2017 alle überrascht. Er konnte sich schnell auf die MotoGP-Yamaha umstellen. Das hat uns beeindruckt. Wenn wir ihn um etwas baten, dann versuche er es und schaffte es auch. Er entwickelt sich in die richtige Richtung.»

Der 24-jährige Folger profitierte auch von den Daten der Yamaha-Werkspiloten. «In jeder Session prüften wir seine Stärken und Schwächen. Auf diese Weise waren die Daten der Yamaha-Werksfahrer sehr hilfreich. Lorenzos Daten schauten wir uns nicht mehr an, denn die Bedingungen waren zu seiner Yamaha-Zeit anders. Wir konzentrierten uns auf die zwei Werksbikes, die zur selben Zeit auf derselben Strecke fuhren. Uns lagen die Daten von Rossi und Viñales vor.»

«Jonas hat sehr viel Talent. Das siehst du bei einem Fahrer, mit dem du zuvor noch nicht gearbeitet hast, an einer Sache ganz klar: Wenn du ihn auf ein Bike setzt und er sofort schnell ist. Das sahen wir bereits beim ersten Test mit Jonas in Valencia 2016», erinnert sich Goyon, der 2018 auf seinen schnellen Schützling verzichten muss. 

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