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Sachsenring-GP: Wieder unter 200.000 Zuschauer

Von Günther Wiesinger
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Der Sachsenring wird auch 2019 Schauplatz des GP von Deutschland sein. Aber mit den gegenwärtigen Zuschauerzahlen werden wegen der hohen Betriebskosten stattliche Verluste eingefahren.

Die Zeiten immer neuer Besucherrekorde sind auf dem Sachsenring vorbei, daran änderten auch das gute Wetter, die spektakuäre Action und die tadellosen Leistungen der deutschen Fahrer am vergangenen MotoGP-Wochenende nichts.

Nach dem Höhepunkt 2011 (230.133) rutschte die Besucherzahl bereits 2012 unter die magische Marke von 200.000, weil es Samstag und Sonntag jeweils regnete. 

Schlechtwetter und die Terminverschiebung wurden von der Sachsenring Rennstrecken Management GmbH (SRM) auch 2017 für den dramatischen Einbruch auf nur noch 164.801 Besucher verantwortlich gemacht. Dass es auch eine Konsequenz der drastisch erhöhten Ticketpreise gewesen sein könnte, wollten die Verantwortlichen nicht einsehen.

Doch die Mehrheit der Fans war sich einig: Den Ausschlag für das mangelnde Interesse gaben 2017 die um 30 Prozent erhöhten Eintrittspreise. Und diese waren die Antwort auf die erhöhten Dorna-Gebühren, die beim neuen Vertrag des ADAC in München (er geht über fünf Jahre bis inklusive 2021) laut SRM von 3 auf 4 Millionen Euro geklettert sein sollen.

Viele Besucher zogen wegen der gestiegenen Preise einen Besuch von Assen, Brünn oder Spielberg vor, wo die Ticketpreise nicht so stark gestiegen sind. «In Assen kostet eine Tribünenkarte in der Strubben-Kurve weniger als ein Stehplatz in Sachsen», schrieb uns eine Leserin.

Gestern beklagte GP-Besucher Bartleby Gaines: «Ticketpreise an die 200 Euro für das Sitzen auf Holzbohlen (T13) ist für mich völlig unverständlich. Wenn man sich Brünn und Assen anschaut, die € 70.- bis 100.- günstiger sind und dasselbe bieten wie der Sachsenring, kann ich verstehen, dass weniger Zuschauer kommen. Jeder versucht sich hier die Taschen zu füllen.»

Andere Besucher beklagten, das Rahmenprogramm beim deutschen WM-Lauf lasse von Jahr zu Jahr mehr zu wünschen übrig. Der ADAC Junior Cup lockt keinen Hund hinter dem Ofen hervor.

Die Seitenwagen dürfen im GP-Programm seit dem tödlichen Unfall 2014 nicht mehr fahren. Damals verunglückte das Gespann Kurt Hock/Enrico Becker am Samstagabend schwer, Beifahrer Becker starb.

Die Idee, einen Superbike-Lauf durchführen, wie es früher in Salzburg oder Brünn jahrelang der Fall war, liess sich mit dem neuen Veranstalter nie in die Tat umsetzen. Bei der SRM wird beklagt, man habe beim Rahmenprogramm kein Mitspracherecht, das bestimme der ADAC.

Den neunten Sachsenring-Sieg in Folge von Marc Márquez sahen laut SRM nun 89.242 Zuschauer. Aber Insider berichteten, nur 57.000 Besucher hätten am Sonntag auch Eintritt bezahlt. «Bei den Besucherzahlen wird seit vielen Jahren immer geschwindelt», meinte ein GP-Funktionär.

Weil der Vorverkauf schleppend anlief, wurden die Ticketpreise im Mai bis zu 22 Prozent reduziert und immer wieder Rabatt-Aktionen gemacht, was die Ticketpreis-Erhöhung ad absirdum führt.

Immerhin sollen so an drei Tagen 30.000 Zuschauer mehr erschienen sein als im Vorjahr. 193.355 Besucher wurden offiziell für die drei Tage gemeldet. Es wird ein Defizit von 600.000 bis 800.000 Euro erwartet.

Die Zuschauerzahlen auf dem Sachsenring:
Jahr Freitag Samstag Sonntag Summe
2018 32.657
71.456
89.242 193.355
2017 24.203 X 63.255 X 77.343 164.801
2016 40.073 79.125 93.213 212.411
2015 41.848 77.618 92.122 211.588
2014 49.024 70.983 89.401 209.408
2013 48.921 69.903 85.667 204.491
2012 45.605 68.720 X 81.360 X 195.685
2011 48.813 80.011 101.309 230.133
2010 55.972 70.219 X 98.477 X 224.668
2009 46.170 70.382 X 98.159 X 214.711
2008 50.229 73.133 98.130 221.492
2007 50.746 75.150 101.048 226.944
2006 50.900 75.200 93.748 219.848
2005 42.113 78.980 95.364 216.457
2004 41.112 73.225 93.408 207.745
2003 45.028 67.225 91.808 204.061
2002 40.930 65.211 78.709 184.850
2001 35.880 56.166 X 83.637 175.683
2000 161.000 *
1999 151.000 *
1998 142.000 *

X = bei Regen
* Quelle Wikipedia

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