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Franco Uncini: «Silverstone braucht neuen Asphalt»

Von Sharleena Wirsing
Franco Uncini

Franco Uncini

Franco Uncini, 500-ccm-Weltmeister von 1982 und nun FIM-Safety Officer, sprach über die Maßnahmen nach der Absage der Rennen der MotoGP-WM in Silverstone.

«Wir haben schon am Samstag über Verbesserungen der Strecke und eine Erneuerung des Asphalts diskutiert. Es soll eine Untersuchung durchgeführt werden, die etwa sechs Wochen dauern wird. Danach wissen wir, was genau das Problem war. Sicher müssen sie die Strecke neu asphaltieren», betonte FIM-Safety Officer Franco Uncini nach der Absage der GP-Rennen am Sonntag in Silverstone.

1980 fuhr Uncini selbst ein Rennen in Silverstone bei heftigem Regen. «Zu dieser Zeit gab es noch keine Safety Commission, die Stimme der Fahrer wurde nicht gehört. Nun ist das glücklicherweise anders. Durch die Safety Commisson werden wir über die Situation informiert. Wir akzeptieren die Entscheidung, die alle zusammen in der Safety Commission trafen. Du kannst 1980 nicht mit der heutigen Zeit vergleichen. Damals war nicht nur der Regen ein Problem, sondern die Strecken und alles. Wir machten seitdem einen so großen Schritt, dass man keine solchen Vergleiche ziehen kann.»

Wann und wie oft hat Uncini die Strecke nach der Neuasphaltierung geprüft? «Ich kam nach Silverstone, als neu asphaltiert worden war, das war Ende Februar. Zu dieser Zeit machte ich die Inspektion, der Asphalt sah sehr gut aus, was die Bodenwellen und den Grip betraf. Das bestätigte auch Cal Crutchlow, der einige Zeit später mit einem Motorrad hier unterwegs war. Er stimmte zu, dass zwei Stellen etwas wellig waren, die Streckenbetreiber reagierten darauf und behoben das Problem. Der Asphalt war dann perfekt. Während des Formel 1-Wochenendes stellten wir dann fest, dass sich neue Wellen gebildet hatten. Ich weiß nicht, was genau passiert ist. Sie suchten nach dem Grund dafür.»

Wer wird die erwähnte Untersuchung der Ursachen durchführen? «Die Verantwortlichen der Strecke müssen diese Untersuchung einleiten. Zusammen mit der Firma, die den Asphalt aufgetragen hat. Das liegt bei den Streckenbetreibern. Ob diese Untersuchung in Zukunft von einer unabhängigen Firma durchgeführt werden sollte, müssen wir nach dieser Erfahrung diskutieren. Dies ist das erste Mal, dass eine solche Situation vorgekommen ist.»

Beim Formel 1-Rennwochenende Anfang Juli berichtete Lewis Hamilton vom schlechten Zustand des Asphalts. «Ich trat mit den Streckenbetreibern in Kontakt. Sie versuchten, einige kleinere Probleme zu lösen, aber es war zu viel in dieser kurzen Zeit. Es war unmöglich, alles zu schaffen. Unser Traum war ein komplett neuer Asphalt, aber das war zwischen dem Grand Prix der Formel 1 und unserem Grand Prix nicht möglich», sagt Uncini.

Der neue Asphalt wurde nur bei trockenen Bedingungen von Uncini geprüft. «Es gibt kein System, um die Strecke bei Nässe prüfen zu können. Wir machen das im Trockenen und nehmen an, dass es mit einer richtigen Drainage auch im Regen in Ordnung sein sollte. Dabei müssen wir der Firma vertrauen, die den Asphalt aufbringt, und den Streckenbetreibern. Wir prüfen, ob Bodenwellen vorhanden sind und wie gut der Grip ist. Zudem achten wir darauf, dass keine Spalten zwischen Asphalt und Curbs sind. Aber wir können die Strecke nicht im Nassen testen. Wir wissen auch nicht, wie viel Wasser dann nötig wäre. Es ist unmöglich, dass wir die Strecke mit einer MotoGP-Maschine bei völlig nassen Bedingungen prüfen.»

Die Streckenbetreiber kannten sicher die Probleme bei Regen, denn es regnete nun sicher nicht zum ersten Mal seit Februar? «Wir wussten nichts. Ich weiß auch nicht, ob sie das schon einmal festgestellt haben. Sie haben uns nicht über etwas in dieser Art informiert. Es hängt aber auch davon ab, wie lange und stark der Regen ist», meint Uncini.

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