MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Jorge Lorenzo: Die nächste Schlacht des «Spartaners»

Von Petra Wiesmayer
Wird Jorge Lorenzo mit der Honda zurechtkommen?

Wird Jorge Lorenzo mit der Honda zurechtkommen?

In zwei Wochen beginnt für Jorge Lorenzo der nächste Abschnitt seiner MotoGP-Karriere. Bei den Testfahrten nach dem Saisonfinale in Valencia wird der Noch-Ducati-Pilot zum ersten Mal mit dem Honda-Werksteam testen.

Seit dem 7. Juni 2018 steht fest: Jorge Lorenzo wird nach zwei Jahren im Ducati-Werksteam zu Honda wechseln und Teamkollege des fünfmaligen MotoGP-Weltmeisters Marc Márquez werden. «Eigentlich war es meine Priorität, bei Ducati zu bleiben und das zu beenden, was ich begonnen habe. Aber ab Le Mans hatte ich die Befürchtung, dass Ducati mich durch einen anderen Fahrer ersetzen will. Also fing ich an, über einen anderen Weg nachzudenken....», erklärte der Spanier am Rande des Grand-Prix-Wochenendes in Barcelona.

Deshalb klopfte Lorenzo bei Honda an und rannte dort offene Türen ein. Teamchef Alberto Puig betonte, ein Spitzenteam wolle immer die besten Fahrer haben. «Die Gelegenheit ergab sich, also haben wir sie ergriffen. Es wird nicht einfach sein, aber Honda hat schon immer eine Herausforderung geliebt!» Insgesamt vereinen beide Fahrer 8 MotoGP-Titel – 12, wenn man die kleineren Klassen miteinbezieht – 138 Siege, 268 Podestplatzierungen und 149 Pole-Positions.

Der eine oder andere Beobachte unkt zwar bereits jetzt, dass aus diesen «Dreamteam» recht schnell ein Alptraumteam werden könnte, auch wenn Márquez gerne betont, dass er einen starken Teamkollegen möchte, der das Team weiterbringt. Der Grand Prix in Aragón, als Lorenzo seinen Landsmann beschuldigte, an seinem Highsider in Kurve 1 schuld gewesen zu sein, könnte jedoch ein Hinweis darauf sein, dass sich das Verhältnis der künftigen Teamkollegen nicht immer ohne Spannungen gestalten wird.

Der noch etwas größere Kampf als gegen seinen Teamkollegen könnte Lorenzo mit der Honda bevorstehen. Lorenzo ist bekannt für seinen sanften, «spartanischen» Fahrstil, während Marc Márquez den genau entgegengesetzten Stil hat und die Honda wie auf ihn zugeschnitten zu sein scheint. Teamchef Puig ist aber zuversichtlich, dass Lorenzo sich trotzdem recht schnell umgewöhnen wird.

«Bei Ducati hat es eine Weile gedauert, aber als er sich vollständig eingelebt hatte, gewann er zwei Rennen hintereinander in Mugello und Katalonien», erklärte er. «Kein Zweifel, er wird schnell sein. An welchem Punkt? Ich weiß es nicht. Aber er hat das Potenzial und die Erfahrung, mit unserem Bike gute Ergebnisse zu erzielen.»

Lorenzo selbst ist ebenfalls sicher, dass er keine großen Umstellungsprobleme haben werde. «Diejenigen, die mir seit meinem Debüt folgen, wissen, dass ich auf jedem Motorrad schnell sein kann. Ich habe mit Derbi, Aprilia und Yamaha gewonnen. Bei Honda blieb ich nur ein Jahr in der 250er Klasse, aber ich hatte gute Ergebnisse und einige Podestplätze», betonte der Spanier. «Ich weiß, dass ich früher oder später schnell sein kann.»

Honda wird dem Neuzugang keine großen Zugeständnisse machen, erklärte der Technische Direktor bei HRC, Takeo Yokoyama: «Wir werden nicht zwei völlig unterschiedliche Bikes entwickeln. Die Richtung wird die gleiche sein, kleine Unterschiede sind aber kein Problem für uns.»

Am Dienstag den 20. und Mittwoch den 21. November 2018 wird Jorge Lorenzo beim Test in Valencia seine ersten Runden auf der Repsol-Honda-Maschine drehen.

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